Lebensdaten
1870 – 1939
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 136984134 | OGND | VIAF: 81238346
Namensvarianten
  • Oliven, Oskar

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Zitierweise

Oliven, Oskar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136984134.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jacob;
    M Augusta Schottländer;
    B Albert (1860–1921), Psychiater in Berlin, GR;
    – ⚭ Sophie Alice (1880–1944), T d. GKR Isidor Loewe (1848–1910), Industrieller in Berlin (s. NDB 15), u. d. Julie Manheimer;
    Gvm d. Ehefrau GKR Valentin Manheimer (1815–89), Textilkaufm. in B. (s. NDB 16);
    S Gerald (eigtl. Hans Gerhard) (1905–82), nach Studium an d. TH Hannover u. Berlin 1931 Dipl.-Ing., emigrierte 1934 nach England, 1947 in die USA, zuletzt in Beverly Hills, Los Angeles (Kalifornien, USA);
    Vt Fritz (Ps. Rideamus, 1874–1956), RA u.|Schriftst. in Berlin, seit 1939 in Brasilien (s. Rhdb., BHdE II).

  • Biographie

    O. studierte an der TH Hannover, danach war er als Ingenieur für die „Deutsche Elektrizitätsgesellschaft Buenos Aires“ tätig. Die Verbindung mit der Familie Loewe eröffnete ihm neue berufliche Perspektiven. 1904 erfolgte die Aufnahme in den nunmehr dreiköpfigen Vorstand der „Ludw. Loewe & Co. AG“, 1906 die Berufung in den Vorstand der „Gesellschaft für elektrische Unternehmungen“ (Gesfürel), die 1894 unter maßgeblicher Beteiligung seines Schwiegervaters gegründet worden war. Nach dessen Tod war O. in Personalunion Vorstandsmitglied bei beiden Firmen. Spätestens seit 1923 war er Generaldirektor im Gesfürel-Vorstand, der größten deutschen Holding im Bereich der Elektrizitätswirtschaft. Er saß in zahlreichen Aufsichtsräten, u. a. der „AEG“ und der „Compania Hispano Americana de Electricidad S. A.“ (CHADE); er war stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der „Dresdner Bank AG“. Nach der Verschmelzung der beiden ersteren Unternehmen (1929), die er entschieden betrieben hatte, stand er der „Gesellschaft für elektrische Unternehmungen – Ludwig Loewe & Co. AG“ als Generaldirektor vor; altersbedingt trat er 1934 zurück und wechselte in den Aufsichtsrat. Seine Funktion übernahm anfänglich der Sohn von Isidor Loewe, Erich Loewe. Die „Arisierung“ des Unternehmens führte 1937 zum Ausscheiden von Erich und Egon Loewe aus dem Gesfürel-Loewe-Vorstand und veranlaßte O., sein Aufsichtsratsmandat aus Protest niederzulegen. Die Familie O. emigrierte in die Schweiz, die Familien Erich und Egon Loewes auf Umwegen in die USA. 1941 wurden sie als Reichsfeinde ausgebürgert, ihr inländisches Vermögen beschlagnahmt.

    Kraft seiner Doppelfunktion als Vorstandsmitglied von Ludwig Loewe & Co. und der Gesfürel übte O. maßgeblichen Einfluß auf die strategische Entwicklung beider Unternehmungen aus. Die potentielle Verstaatlichung im Elektrizitätssektor zu Beginn der 20er Jahre veranlaßte die Gesfürel, die als Holding im Bereich Versorgungs- und Verkehrsunternehmen aktiv war, Industriebeteiligungen im Umfeld der Elektrowirtschaft zu erwerben. Zugleich erfolgte seit Mitte der 20er Jahre eine schrittweise Umschichtung der umfänglichen Finanzbeteiligungen der Ludw. Loewe & Co. AG, was die wechselseitige Kapitalverflechtung verstärkte. Die Fusion ermöglichte die Bündelung der vorhandenen finanziellen Ressourcen zur Expansion im Bereich Versorgung wie auch im elektrotechnischen Sektor, trotz einer temporär ungünstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. 1936 beteiligte sich Gesfürel-Loewe mit 25% am Aktienkapital der AEG, 1941 kam es zur Fusion zwischen der AEG und Gesfürel-Loewe.|

  • Auszeichnungen

    Dr. Ing. E. h. (Berlin).

  • Literatur

    Ludw. Loewe & Co., Actienges. Berlin 1869-1929, hg. z. 60j. Jubiläum d. Fa. v. d. Ges. f. elektr. Unternehmungen – Ludw. Loewe & Co. Aktienges., 1930;
    K. Zielenziger, Juden in d. dt. Wirtsch., 1931, S. 99-111;
    Dt. Reichsanz. u. Preuß. Staatsanz. v. 31.10.1941, Nr. 255;
    F. Seidenzahl, 100 J. Dt. Bank 1870-1970, 1970, S. 257;
    BHdE I;
    Wenzel. |

  • Quellen

    Qu Landesarchiv Berlin (Oberfinanzpräsidium); BA Potsdam (Dt. Bank, Berliner Handels-Ges).

  • Autor/in

    Arnfried Griesbaum
  • Zitierweise

    Griesbaum, Arnfried, "Oliven, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 521-522 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136984134.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA