Lebensdaten
1725 – 1797
Geburtsort
Schmölln
Sterbeort
Crimmitschau (Sachsen)
Beruf/Funktion
Textilfabrikant ; Färber
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 138278776 | OGND | VIAF: 88320915
Namensvarianten
  • Oehler, David Friedrich
  • Oehler, David

Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Oehler, David Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138278776.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann David (1689–1754), aus Greiz, Waid- u. Schönfärber in Gera, Kauf- u. Handelsherr seit 1729 in C., seit 1742 in Altenburg, S d. Georg (nach 1660-1703), Hofschlächter, u. d. Maria Dietzel ( 1703);
    M Justina (1699–1770), T d. Fleischhauers Heinrich Ban(c)kwitz u. d. Susanna Margarete Longulius, verw. Reichenbach;
    Schw Johanna Margaretha (⚭ Johann Christoph Seyffarth, Kaufm. in C.);
    Schmölln 1721 Christiane Ernestine (1745–1832), T d. gräfl. reuß-plau. Leibarztes u. Hofrates Johann Gottlob Sturm u. d. Christiane Ernestine Kettner;
    8 S, u. a. Friedrich Gottlob (* 1762), Carl Albrecht (1775–1833), beide Kaufm. in C., beide führten nach O.s Tod d. väterl. Geschäft als Fa. „Oehler Gebr.“ weiter, aus dem Friedrich Gottlob u. Christiane Ernestine 1804 austraten, Georg Ferdinand (1777–1850), Kaufm. in C., 9 T, u. a. Friederike Charlotte (* 1771, Dr. Carl August Friedrich Wolf, schönburg. Leibarzt in Glauchau), Juliane Luise (* 1772, Johann Christoph Roder, Kaufm. in Leipzig);
    E Eduard, Bez.arzt in C., Bes. e. Ziegelguts, Julius, Gutsbes. in Ponitz, Louis ( 1877), Gutsbes. in Schiedel.

  • Biographie

    O. übernahm 1742 die von seinem Vater seit 1729 in Crimmitschau betriebene Waid- und Schönfärberei und führte sie aufgrund der Einführung der von ihm entwickelten Farben „Sächsisch Grün“ und „Sächsisch Blau“ Indigo-Schwefelsäure, die durch ihren Glanz besonders gute Absatzwerte erzielten, zu unerwartetem wirtschaftlichen Erfolg. Seine Rezepturen wurden nach England und an Hzg. Karl I. von Braunschweig-Lüneburg verkauft. O. reiste mehrmals (um 1745) nach England, vervollkommnete dort seine Färbereikenntnisse und kehrte durch den Verkauf der „Färbereigeheimnisse“ vermögend zurück. Er führte aus England die Grundkenntnisse und aus Holland die modernen Verfahren der Streichgarnspinnerei in Sachsen ein. Durch diese O.schen Neuerungen wurde der Grundstein zur großen Entwicklung des Textilindustriezentrums um Crimmitschau, Werdau und Zwickau gelegt. Die zur Berilldruckerei erforderlichen Flanelle bezog O. zunächst aus England, ließ sie dann jedoch in der Region fertigen. 1769 schloß Sachsen auf Anraten O.s mit der Republik Venedig einen für Sachsen sehr gewinnbringenden Handelsvertrag auf 15 Jahre. 1797 beschäftigte er in seinem Unternehmen etwa 500 Weber und Färber. Seit 1764 besaß er mit dem Gut Frankenhausen eines der größten sächs. Rittergüter, wo er eine Merinoschafzucht als Rohstoffquelle für die Streichgarnspinnerei begann, die nachfolgend in Sachsen große Verbreitung fand. O. zählt damit zu den bedeutenden sächs. Unternehmern im 18. Jh. und zu den Wegbereitern der Textilindustrie in Sachsen. Die Söhne Carl und Friedrich führten das Geschäft, das 1878 erlosch, als Firma „Oehler Gebrüder“ weiter.|

  • Auszeichnungen

    Kurfürstl. Sächs. Kammerrat (1776).

  • Literatur

    L. Bein, Die Industrie d. sächs. Vogtlandes, II, 1884;
    Kästner, Chronik d. Stadt Crimmitschau, 1853;
    Chronik d. Stadt Crimmitschau, 1896, S. 45-48;
    M. Richter, Aus d. Heimat, 1909;
    ders., Chronik d. Stadt Crimmitschau (1914–1920), 1919, S. 69-74;
    K. A. Lindner, Zum 200. Geb.tag D. F. O.s. Sonderbeil. z. Crimmitschauer Anz. u. Tagebl. v. 9.12.1925;
    A. Buttler, Von D. F. O. zu Lucas Schmidt, 1925, Stadtarchiv Crimmitschau (Ms.);
    G. Sarfert, Die Werdauer u. Crimmitschauer Vigogenspinnerei, Diss. Leipzig 1926;
    H. Pönicke, Das kapitalist. Betriebssystem D. F. O.s in Crimmitschau bis z. Beginn d. 19. Jh., in: Neues Archiv f. Sächs. Gesch. 51/1, 1930, S. 146-58.

  • Porträts

    Kupf. v. Bause u. Zeichnung d. sächs. Hofmalers Vogel v. Vogelstein: Ölgem. d. Hofmalers Christian Leberecht Vogel.

  • Autor/in

    Herbert Pönicke , Petra Listewnik
  • Zitierweise

    Pönicke, Herbert; Listewnik, Petra, "Oehler, David Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 430-431 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138278776.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA