Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
sächsisches Adelsgeschlecht
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124194257 | OGND | VIAF: 74778951
Namensvarianten
  • Northeim, Grafen von

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Northeim, Grafen von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124194257.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Der mit den Immedingern und der Familie des Markgrafen Gero versippte Siegfried I. ( wahrsch. 1004) ist 982 als Graf in Medenheim und Northeim bezeugt. Seine Nachfahren verfügten über zahlreiche Grafen- und Vogteirechte (u. a. Corvey und Helmarshausen) sowie Lehen und Allode vor allem in den Diözesen Mainz, Hildesheim und Paderborn. Siegfried war 1002 zusammen mit seiner zweiten Gemahlin Ethelinde und seinen Söhnen Siegfried II. ( wahrsch. 1025) und Benno (oder Bernhard, 1047/49) in den Mord am Thronprätendenten Ekkehard Mgf. von Meißen verwickelt. Der an der Tat unmittelbar beteiligte Siegfried II. konnte die Nachfolge des Vaters in dessen Grafenrechten nicht antreten. Diese fielen vielmehr an seinen Bruder Benno, der seinen Einflußbereich bis nach Hessen ausdehnen konnte. Dessen einziger Sohn Otto (um 1020–1083, s. NDB 19) – zeitweilig Herzog von Bayern und Haupt der sächs. Opposition gegen Heinrich IV. – wurde zum bedeutendsten Angehörigen der N. Er konnte sich nicht zuletzt auch auf das reiche Erbe seiner Gemahlin Richenza aus dem Hause der Ezzonen bzw. der Liudolfinger stützen. Unter Ottos drei Söhnen setzte die Zersplitterung der northeim. Besitzungen und Rechte ein, doch konnten Heinrich d. Fette ( 1101), Siegfried III. v. Boyneburg ( 1107) und Kuno v. Beichlingen ( 1103) die Stellung ihres Vaters weitgehend bewahren und teilweise sogar noch erweitern. So war Heinrich mit Gertrud ( 1117), der letzten Brunonin, verheiratet. Sein reiches Erbe fiel durch die Ehe seiner Tochter Richenza (um 1087/89-1141) mit Lothar v. Supplinburg, seit 1106 Herzog von Sachsen und seit 1125 König, zunächst an diesen und über ihre Tochter Gertrud (1115–43), die 1127 Heinrich d. Stolzen heiratete, an die Welfen. Siegfried IV. ( 27.4.1144), dem Sohn Siegfrieds III., gelang es noch einmal, den Machtverfall der N. aufzuhalten, doch erlosch mit seinem Tod das Geschlecht im Mannesstamm. Das|Erbe Siegfrieds brachte zunächst Gf. Hermann v. Winzenburg ( 1152) durch Kauf an sich. Nach dessen Tod fiel seine Hinterlassenschaft an Heinrich d. Löwen, der als Enkel der Richenza bereits über einen großen Teil der Northeimer Güter und Grafenrechte verfügte.

  • Literatur

    K.-H. Lange, Die Stellung d. Grafen v. N. in d. Reichsgesch. d. 11. u. frühen 12. Jh., in: Niedersächs. Jb. f. Landesgesch. 33, 1961, S. 1-107;
    ders., Der Herrschaftsbereich d. Grafen v. N. 950 bis 1144, 1969;
    R. Wenskus, Sächs. Stammesadel u. fränk. Reichsadel, 1976;
    G. Pischke, Herrschaftsbereiche d. Billunger, d. Grafen v. Stade, d. Grafen v. N. u. Lothars v. Süpplingenburg, 1984 (Qu);
    E. Schubert, Gesch. Niedersachsens, II/1, 1997, S. 321 ff. u. ö.;
    A. Wolf, Die Herkunft d. Grafen v. N. aus d. Hause Luxemburg, in: Niedersächs. Jb. f. Landesgesch. 69, 1997, S. 427-40;
    Lex. MA.

  • Autor/in

    Matthias Becher
  • Zitierweise

    Becher, Matthias, "Northeim, Grafen von" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 346-347 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124194257.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA