Lebensdaten
1831 – 1904
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Anatom ; Arzt ; Pathologe ; Hochschullehrer
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118705253 | OGND | VIAF: 806905
Namensvarianten
  • His, Wilhelm
  • His, Guilelmi
  • His, W.
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Zitierweise

His, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118705253.html [10.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard Ochs, seit 1818 His (1792–1871), Seidenfabr., Großrat u. Appellationsrat, S d. Peter Ochs (1752–1821), Oberstzunftmeister, Gesch.- schreiber, Vermittler d. Basler Friedens 1795, Präs. d. Helvet. Senats, dann d. Direktoriums (s. ADB 24, S d. Albrecht Ochs u. d. Louise Madeleine His, s. Gen. 1), u. d. Salome Vischer;
    M Anna Kath. (1801–44), T d. Joh. Jakob La Roche (1774–1856), Bankier u. Spediteur, u. d. Anna Kath. Vischer;
    Ov Georg Frdr. Ochs, seit 1819 His (1782–1844), Miniaturmaler u. Porträtist (s. L);
    B Eduard (1820–1905), Dr. phil. h. c., Teilh. d. Seidenfabr., Kunsthistoriker, Förderer d. Musiklebens;
    Schw Antonie ( Frdr. Miescher, 1811–87, Prof. d. patholog. Anatomie in B., s. BLÄ);
    - Basel 1858 Elisabeth (1836–1924), T d. Wilh. Vischer (1789–1849), Kaufm., Ratsherr u. Präs. d. Finanzkollegiums in B., u. d. Phillis Valentin aus Lausanne;
    4 S, 2 T, u. a. Wilhelm (1863–1934), Prof. d. Med. u. Dir. d. Charité in Berlin, entdeckte das v. d. Vorhofscheidewand z. Herzkammerscheidewand verlaufende Muskelbündel („Hissches Bündel“) (s. L), Rudolf (s. 2).

  • Biographie

    H. studierte Medizin in Basel, Bern, Berlin, Würzburg, Prag und Wien (Promotion 1854, Habilitation 1856 in Basel) und wurde nachhaltig von seinen Lehrern J. Müller, Remak und Virchow beeinflußt. 1857 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor für Anatomie und Physiologie nach Basel und 1872 desgleichen als Ordinarius für Anatomie nach Leipzig, wo er bis zu seinem Tode tätig war. H. war ein außergewöhnlich begabter Naturforscher sowie ein hervorragender akademischer Lehrer, dem die Anatomie bedeutende Erkenntnisse und Fortschritte verdankt und aus dessen Mitarbeiterkreis die Anatomen Ch. W. Braune, später W. Spalteholz, H. Held und R. Fick hervorgingen. 1875 erbaute er in Leipzig ein vorbildliches Anatomisches Institut. Eine lebenslange Freundschaft verband ihn unter anderem mit Virchow sowie mit Anton Dohrn.

    H.s circa 180 Veröffentlichungen umfassen das gesamte Gebiet der Anatomie und Embryologie; er ist einer der Begründer der Embryologie des Menschen. Richtunggebend wurden seine Arbeiten über die Histogenese des Nervensystems, und als Grundlage der Basler „Nomina anatomica“ (1907) diente seine „anatomische Nomenklatur“ (1895). – Bei den Sitzungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel gab er einige seiner bedeutenden Entdeckungen bekannt. 1860 schuf H. zur Herstellung von Unterrichtsmodellen das Verfahren der plastischen Rekonstruktion, bei dem Embryonalschnitte durch Profil- und Frontalprojektion zeichnerisch wieder zusammengeschlossen werden. Durch das Bornsche Plattenmodellierverfahren wurde später das H.sche Prinzip weiter ausgebaut.

  • Werke

    Weitere W u. a. Zur Gesch. d. menschl. Rückenmarks u. d. Nervenwurzeln, 1886;
    Zur Gesch. d. Gehirns sowie d. zentralen u. peripheren Nervenbahnen, 1888;
    Die Neuroblasten u. deren Entwicklung im embryonalen Mark, 1889;
    Anatom. Forschung üb. Joh. Seb. Bachs Gebeine u. Antlitz nebst Bemerkungen üb. dessen Bilder, 1895;
    - Veröff. in: Abhh. d. Sächs. Ges. d. Wiss.;
    - Lebenserinnerungen, 1903 (nur bis 1857);
    W. H. d. Ä., Lebenserinnerungen u. ausgew. Schrr., hrsg. v. E. Ludwig, 1965 (W, L, P). - Mithrsg.: Archiv f. Anthropol., 1866 ff.;
    Zs. f. Anatomie u. Entwicklungsgesch., 1876 ff.

  • Literatur

    R. Fick, in: Anatom. Anz. 25, 1904. H. 7 u. 8 (W, P);
    H. Held, in: Berliner klin. Wschr. 41, 1904;
    J. Kollmann, in: Verhh. d. Naturforsch. Ges. in Basel 15, 1904 (W, P);
    W. Waldeyer, in: Dt. med. Wschr. 30, 1904 (P);
    C. Rabl, Gesch. d. Anatomie a. d. Univ. Leipzig, 1909;
    Wilh. His (S), W. H. d. Anatom, Ein Lb., 1931 (L, P);
    E. Ludwig, Der Anatom W. H., in: Btrr. z. Gesch. d. Naturwiss. u. Technik in Basel, hrsg. v. d. Ciba, 1959;
    BLÄ. - Zu Ov Gg. Frdr.:
    Eduard His, in: Basler Jb. 1938;
    ThB 25;
    - zu S Wilhelm:
    T. H. Bast u. W. D. Gardner, W. H. and the Bundle of His, in: Journal of the Hist. of Med. 4, 1949;
    Fischer.

  • Porträts

    Büste v. C. Seffner (Univ. Basel).

  • Autor/in

    Heinz Röhrich
  • Zitierweise

    Röhrich, Heinz, "His, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 249 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118705253.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA