Lebensdaten
1653 – 1727
Geburtsort
Dießenhofen (Schweiz)
Sterbeort
Mannheim
Beruf/Funktion
Arzt
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 12175376X | OGND | VIAF: 769168453526466300005
Namensvarianten
  • Brunner, Johann Konrad
  • Brunner, Johann Conrad von
  • Brunner, Johann Konrad
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Zitierweise

Brunner, Johann Conrad von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12175376X.html [07.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus dem Aostatal im thurgauischen Dießenhofen eingewandertes und 1573 eingebürgertes Geschlecht, das eine Reihe namhafter Ärzte hervorgebracht hat;
    V Eduard, Bürgermeister.

  • Biographie

    Nach Privatunterricht bei Pfarrer J. J. Denzler studierte B. Medizin in Straßburg und bildete sich nach der Promotion namentlich bei J. G. Duverney (Paris) in der Anatomie weiter. Nach zehn Jahren Landpraxis und Forschungsgemeinschaft mit J. J. Wepfer, J. C. Peyer u. a. wurde B. nach einer ärztlichen Beratung am kurpfälzischen Hof als Professor der Anatomie und Physiologie an die Universität Heidelberg berufen, an der er einen vorübergehenden Aufschwung herbeiführte. Die wissenschaftlichen Verdienste B.s liegen auf dem Gebiet der Anatomie, wo er die nach ihm benannten Drüsen des Duodenum genau beschrieb, der Physiologie (experimentelle Teil-Exstirpation des Pankreas mit erster Beschreibung der Symptome des Pankreasdiabetes) und der pathologischen Anatomie (namentlich der Mißbildungen des Zentralnervensystems).

  • Werke

    Experimenta nova circa pancreas, Amsterdam 1683, Leyden ²1722;
    Deglandulis in intestino duodeno, Heidelberg 1687, Schwabach 1688;
    viele Btrr. in d. „Miscellanea curiosa“, Leipzig 1640 bis ca. 1840.

  • Literatur

    ADB III;
    C. Brunner u. W. v. Muralt, Aus d. Briefen hervorragender Schweizer Ärzte d. 17. Jh., Basel 1919;
    R. H. Major, J. C. B. and his experiments on the pancreas, in: Ann. of Med. History.|3rd series, New York 1941, 91-100;
    H. Buess, Der Btr. d. Schweizer Ärzte z. d. „Miscellanea curiosa“ d. dt. Ak. d. Naturforscher, in: Sudhoffs Archiv 37, 1953, S. 1-23;
    BLÄ I.

  • Autor/in

    Heinrich Buess
  • Zitierweise

    Buess, Heinrich, "Brunner, Johann Conrad von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 682-683 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12175376X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Brunner: Joh. Konrad B., Arzt, den 16. Januar 1653 in Dießenhofen (bei Schaffhausen) geboren, 1672 in Straßburg zum Doctor der A.W. promovirt, folgte, nachdem er während eines längeren Aufenthaltes in Paris, London und Amsterdam seine medicinische, und namentlich anatomische Ausbildung vervollkommnet hatte, 1687 einem Rufe als ord. Prof. nach Heidelberg, gab diese Stellung jedoch schon ein Jahr später auf und kehrte in seine Heimath zurück; 1695 wurde er zum Leibarzte des Kurfürsten von der Pfalz, Johann Wilhelm, ernannt, dem er nach Düsseldorf folgte und von dem er unter dem Titel „Brunn v. Hammerstein“ in den Adel erhoben wurde; auch bei dem Nachfolger desselben, Karl Philipp, verblieb er in gleicher Stellung bis zu seinem am 2. Oct. 1727 erfolgten Tode. — B. gehört zu den bedeutendsten deutschen Anatomen des 17. Jahrhunderts; am bekanntesten und bedeutendsten sind seine „Experimenta nova circa pancreas“, 1682 und „Diss. de glandulis in duodeni intestino detectis“, 1687; die dankbare Nachwelt hat in Anerkennung der in dieser letztgenannten Schrift mitgetheilten Entdeckungen Brunner's Name in den „Glandulae Brunnerianae“ verewigt. Ein Verzeichniß seiner Schriften findet sich in Haller, Bibl. anat. I.596.

  • Autor/in

    Aug. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Brunner, Johann Conrad von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 447 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12175376X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA