Dates of Life
1612 – 1684
Place of birth
Frankfurt/Oder
Place of death
Cölln bei Berlin
Occupation
Postdirektor ; Begründer der brandenburgischen Post
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 136672191 | OGND | VIAF: 80977299
Alternate Names
  • Matthiass, Michael
  • Matthias, Michael
  • Matthiass, Michael

Relations

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Citation

Matthias, Michael, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136672191.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus d. seit Anfang d. 16. Jh. in Brandenburg nachweisbaren Fam. gingen zahlr. Bürgermeister u. hohe Beamte hervor. Zu nennen sind Christian, Bgm. zu Berlin, sowie dessen Söhne Christian ( 1549), Bgm. zu Brandenburg, Erasmus, Bgm. zu Güstrow, u. Georg, Bgm. z. Berlin. - V Michael ( 1631), Geh. Rat, Vizekanzler, S d. Geh. Kammerrats u. Berliner Bgm. Thomas ( 1576, s. ADB 20) u. d. Ursula Meienburg;
    M Martha, T d. Oberstwachtmeisters u. Stadtkommandanten Joachim Steinbrecher ( 1625) in Berlin;
    Ov Daniel (1571–1619), Geh. Rat, Vizekanzler in Berlin (s. ADB 20);
    Tante-v Magdalena ( Joachim Hübner, 1614. dän. GR, Gesandter);
    B Joh. Friedrich, Erster Postinsp. in Brandenburg (s. ADB 20);
    1658 Ursula, T d. Konsistorialrats Reinhardt in Berlin;
    6 K, u. a. Joh.|Friedrich (* 1666), Hofrentmeister u. Dir. d. Salzwesens, Joh. Thomas, braunschweig. GR, großbrit. Drost zu Lüneburg.

  • Biographical Presentation

    M. trat 1630 als Anwärter in die kurfürstl. Kammerkanzlei ein. 1639 wurde er zum Geh. Kammerkanzleischreiber ernannt, 1642 rückte er zum Registrator der Geh. Hofkanzlei auf, die den Kurfürsten auf Reisen begleitete. Seit dieser Zeit finden sich von M. entworfene Schriftstücke, die postalische Angelegenheiten betreffen. Von besonderer Bedeutung für ihn wurde eine Begebenheit im Jahre 1646, als der schwed. Postmeister Jacob Becker aus Riga eine Reitpost von Riga über Königsberg, Pillau, Danzig, Stettin nach Hamburg einrichten wollte, die die Briefe des Kurfürsten und seiner Regierung frei befördern sollte. Die bereits ausgefertigte Konzession kam in die Hände M.s, der Bedenken gegen den Durchzug schwed. Postillione durch die Festung Pillau vorbrachte, die zum Schutz vor einer möglichen schwed. Landung zuvor verstärkt worden war. Der Einwand wurde vom Kurfürsten berücksichtigt und die Konzession nicht erteilt. Fortan trat der 1647 zum „Post-Kommissarius“ ernannte M. immer mehr als Berater des Kurfürsten in Postangelegenheiten hervor. Nach der Gründung der Staatspost (1649) wurde er mit deren Auf- und Ausbau betraut, eine Aufgabe, die er mit geringen Mitteln hervorragend löste. Durch die Einrichtung zusätzlicher Stationen verkürzte er die Beförderungszeiten vor allem auf den langen Strecken in aufsehenerregender Weise. Von Kleve nach Königsberg benötigte die Post nur noch 10 Tage. Danzig, Hamburg und Leipzig wurden einbezogen und brachten bedeutende Einkünfte. Ende 1653 übertrug der Kurfürst M. das Amt des Hofrentmeisters; dieser war damit Finanzminister Brandenburgs geworden. Ein Jahr später empfing er den Titel „Postdirektor“, und 1655 wurde er Amtskammerrat. Ihm unterstand eine selbständige Postverwaltung, deren Autonomie er auch gegen Versuche des Reichsgeneralpostmeisters Gf. Lamoral v. Taxis zur Übernahme der ertragsstarken brandenburg. Post erfolgreich verteidigte. – M., der auch das Salzwesen leitete und die Hofstaatskasse verwaltete, erwarb sich große Verdienste durch den Bau des Müllroser Kanals, der Oder und Elbe verbindet und den Hamburger Handel mit Schlesien erleichterte.

  • Literature

    ADB 20;
    H. Stephan, Gesch. d. preuß. Post, 1859. C. Brecht, Die Fam. Matthias, in: Vermischte Schrr. im Anschluß an d. Berlinische Chronik u. an d. UB, Bd. 1, Tafel 4, 1888;
    A. Gallitsch, in: Archiv f. Post u. Telegraphie, 1934, S. 189-92 (L);
    W. Ortmann, M. M., in: Archiv f. d. Post- u. Fernmeldewesen, 1. Jg., 1949, S. 175-78.

  • Author

    Albert Gallitsch
  • Citation

    Gallitsch, Albert, "Matthias, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 412-413 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136672191.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA