Lebensdaten
1707 – 1778
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Handelswissenschaftler
Konfession
lutherisch?
Normdaten
GND: 117281387 | OGND | VIAF: 54223680
Namensvarianten
  • Ludovici, Carl Günther
  • Ludovici, Carl Günther
  • Ludewig, Carl Günther
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Zitierweise

Ludovici, Carl Günther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117281387.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian (1663–1732), Prof. der oriental. Sprachen in L. (s. ADB 19), S d. Georg Ludwig (Fam.-name), Obermeister d. Bäckerinnung in Landeshut (Schlesien), u. d. Rosina Pohl;
    M Christine Sophie ( 1731), T d. Dr. iur. Gottfried Nicolaus Ittig, Stiftsherr zu Merseburg, u. d. Anna Gertraud Bötsch;
    Ur-Gvm Johannes Ittigus (1607–76), Prof. in L., Bibliothekar (s. Jöcher).

  • Biographie

    Unter dem Rektorat seines Vaters begann L. im Alter von 17 Jahren das Studium der Philosophie und Theologie an der Univ. Leipzig. Er wurde 1725 Baccalaureus der Weltweisheit, 1728 Magister der Philosophischen Fakultät und 1731 Assessor. 1733 erhielt L. die o. Professur der Weltweisheit in Leipzig und war damit Inhaber des Lehrstuhls der praktischen Philosophie; 1761 wurde er Professor für Aristotelische Logik. Neben ihm lehrten an derselben Fakultät Gellert und Gottsched. 1765/66 war L. Rektor der Universität und gleichzeitig Dekan der Philosophischen Fakultät.

    Neben seinen philosophischen Arbeiten, vor allem über Leibniz und Christian Wolff, beschäftigte sich L. mit enzyklopädischen Werken und bearbeitete die Bände 19 bis 64 des Zedlerschen Universal-Lexikons aller Wissenschaften. Seine größte literarische Leistung ist die 1752-56 publizierte fünfbändige „Eröffnete Akademie der Kaufleute“. Es handelt sich um das erste deutschsprachige Handelslexikon, das in Anlehnung an die Arbeiten des Franzosen Jacques Savary das weitverzweigte Gebiet der Kaufmannswissenschaft stofflich vollständig erfaßt und damit zum Vorbild für die modernen alphabetisch geordneten Nachschlagewerke der Wirtschaftswissenschaften wurde. Der 5. Band enthält einen umfangreichen „Grundriß eines vollständigen Kauffmanns-Systems“, in dem erstmals in Deutschland versucht wird, die betriebswirtschaftlichen Probleme in einer wissenschaftlichen Systematik zusammenzufassen. Dieser Anhang, der die Essenz des Lexikons in zusammenhängender Form wiedergibt, ist in die Abschnitte „von der Handlung an und für sich, den Handlungsfähigen und zur Handlung erforderlichen Personen sowie den Hülfsmitteln zur Treibung der Handlung“ gegliedert. L. löste die Handlungswissenschaft von ihrer bisherigen Einbindung in die Kameralwissenschaften und begann, sie zur selbständigen Disziplin zu entwickeln. Dabei unterschied er zwischen kaufmännischen Hauptwissenschaften, wie Warenkunde und Buchhaltung, sowie Nebenwissenschaften, die wiederum in unentbehrliche, z. B. kaufmännisches Rechnen, Maß-, Münz-, Gewichtskunde und Kaufmannsrecht, und nützliche Hilfswissenschaften, beispielsweise Handelspolitik des Staates, eingeteilt werden.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Wiss., d. Gesellschaften d. Oeconomik, d. freien Künste u. d. Dt. Sprache in Leipzig, des kleinen Fürstenkollegiums, Aufseher d. Kalenderwesens u. Archivar d. Univ. Leipzig.

  • Werke

    u. a. Allg. Schatz-Kammer d. Kauffmannschafft od. Vollst. Lex. aller Handlungen u. Gewerbe, 1741-43;
    Eröffnete Ak. d. Kaufleute od. Vollst. Kaufmanns-Lex., woraus sämmtl. Handlungen u. Gewerbe, mit allen ihren Vortheilen, u. d. Art, sie zu treiben, erlernet werden können, mit Anhang: Grundriß e. vollst. Kauffmanns-Systems, nebst d. Anfangsgründen d. Handlungswiss., u. angehängten kurzen Gesch. d. Handlung zu Wasser u. zu Lande, 1752-56, ²1767-68, ³1797 bearb. v. J. C. Schedel.

  • Literatur

    E. Weber, Lit.gesch. d. Handelsbetriebslehre, 1914, S. 52-67;
    R. Seyffert, C. G. L. u. s. Hauptwerk, d. Ak. d. Kaufleute, in: C. G. L., Grundriß e. vollst. Kaufmanns-Systems (Nachdr. d. 2. Aufl. v. 1768), 1932, S. I-XXIV;
    ders., Betriebswirtsch.-lehre, Gesch., in: Hdwb. d. Betriebswirts. I, ³1956, Sp. 995 (1002);
    J. Löffelholz, Gesch. d. Betriebswirtsch. u. d. Betriebswirtsch.lehre, 1935, S. 233;
    E. Sundhoff, in: Hdwb. d. Betriebswirtsch. III, ³1960, Sp. 3854 (L);
    P. Koch, Pioniere d. Versicherungsgedankens, 1968, S. 151-54 (L);
    G. Wöhe, Einführung in d. Allg. Betriebswirtsch.lehre, 151984, S. 64.

  • Autor/in

    Peter Koch
  • Zitierweise

    Koch, Peter, "Ludovici, Carl Günther" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 305-306 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117281387.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA