Lebensdaten
1876 – 1954
Geburtsort
Hanau
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Goldschmied ; Silberschmied
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 123303753 | OGND | VIAF: 55051811
Namensvarianten
  • Lettré, Emil
  • lettre, emil
  • Lettré, Emil

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Zitierweise

Lettré, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123303753.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Hugenottenfam.;
    V Christian Wilhelm (1837–83, ref.), Schuhmachermeister, S d. Schuhmachermeisters Christian in H. u. d. Johanne Fend;
    M Joh. Margarethe, T d. Steindeckermeisters Konrad Eller in H. u. d. Marie Zürcher;
    Elfriede N. N.

  • Biographie

    L. wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, kam 1883 nach dem Tod des Vaters in das Waisenhaus nach Pforzheim und kehrte danach zur Mutter nach Hanau zurück. Nach der Volksschule trat er 1890 eine fünfjährige Goldschmiedelehre an und besuchte nebenbei die Zeichenakademie. 1896 begab sich L. auf Wanderschaft und kam über Stuttgart, Wien, Budapest, Berlin, Zürich und Nizza nach Paris. Seit 1900 betrieb er eine eigene Werkstatt in Berlin. 1903 ging L. zur Weiterbildung nach München, wo er für Fritz v. Miller und Ludwig Dasio arbeitete. 1905 gründete er erneut eine Werkstatt in Berlin (Unter den Linden), wo schließlich 1928 auch ein Ladengeschäft eröffnet wurde.

    L. wurde von A. Messel zur Mitarbeit am Kronprinzensilber herangezogen, arbeitete für verschiedene Auftraggeber, auch nach fremden Entwürfen (z. B. von Eduard Pfeiffer). Es entstanden Sportpreise im Auftrage des Kaisers, Becher für das Direktorium der Firma Krupp anläßlich des 100jährigen Firmenbestehens. Eine Einladung zur Übersiedlung in die Künstlerkolonie Darmstadt lehnte L. ab. Seit 1933 leitete er für anderthalb Jahre die Zeichenakademie Hanau, behielt dabei jedoch seinen Wohnsitz in Berlin. L. erhielt größere Staatsaufträge auch nach 1933, 1936/37 stattete er die Botschaft in London mit Geräten und Tafelsilber aus. Ausstellungen seiner Werke fanden 1926 in Paris, 1934 in Hanau, 1950 in Düsseldorf und 1976 in Köln statt. – Stilistisch war L. in seiner Lehrzeit noch vom Historismus und der Serienfertigung bestimmt. Die Erfahrungen der Wanderjahre führten zu einem mehr spielerischen Umgang mit den historischen Vorbildern. Wichtige Anregungen empfing|L. auch von Schmuck und Gerät der großen Museen, von Ornamentstichen des 16. Jh. und dem engl. Silber des 17. und frühen 18. Jh. Zur Formenwelt des Jugendstils hatte er keine Beziehung; bevorzugt verwendete er einfache, geometrische Formen und glatte, unverzierte Flächen. In ihrer Materialgerechtigkeit und Klarheit wirkten L.s Werke wegweisend. L.s künstlerisches Ideal war zeitlose Eleganz. Viele seiner Werke lassen sich daher schwer datieren, und man kann kaum nachvollziehen, daß so Unterschiedliches aus einer Hand stammt.

  • Werke

    in versch. Museen, u. a. Basel, Hist. Mus.;
    Köln, Kunstgewerbemus.;
    Krefeld, Kaiser-Wilhelm-Mus.;
    Stuttgart, Württ. Landesmus.;
    - Berlin, Senat;
    Bonn, Bundespräsidialamt;
    Hanau, Zeichenak.;
    Privatbes. - Schriften:
    Kleinodien, 1922, ²1940;
    Edelsteine u. Perlen, Ratgeber in deren Gesch. u. Handel, o. J.;
    Gold-Silber, Profanes Geschirr Gestern u. Heute, o. J.;
    Juwelen, Einst u. Jetzt, 1946.

  • Literatur

    Ausst.-Kat., E. L. -
    A. Moritz, Zwei dt. Silberschmiede im 20. Jh., Kunstgewerbemus. Köln, 1976/77;
    ThB;
    Vollmer.

  • Autor/in

    Carl-Wolfgang Schümann
  • Zitierweise

    Schümann, Carl-Wolfgang, "Lettré, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 359-360 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123303753.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA