Dates of Life
1636 – 1680
Place of birth
Schneeberg (Sachsen)
Place of death
Weißenfels/Saale
Occupation
Bildhauer ; Bildschnitzer
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 120779609 | OGND | VIAF: 20520832
Alternate Names
  • Böhm, Johann Heinrich der Ältere
  • Böhme, Johann Heinrich
  • Böhm, Johann Heinrich
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Böhm, Johann Heinrich der Ältere, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120779609.html [06.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Johann s. (1);
    ⚭Anna Cath., T des Kaufmanns und Steuereinnehmers Enoch Zobel;
    7 S, u. a. Johann Heinrich s. (3), Johann Georg (1673–1746), Maler, Johann Christian ( 1676); 3 T.

  • Biographical Presentation

    B. ist zweifellos Schüler seines Vaters. Erst die Wanderschaft freilich zeigte dem Gesellen die Brücke, über die er zum neuen Stil gelangen konnte. Wie der Vater zog auch der|Sohn nach Norden - eine Italienreise hat noch der kursächsische Hofbildhauer abgelehnt -, nach den Niederlanden. Er wurde - über die bedeutenden Leistungen der zwischen den Zeiten stehenden Dresdener Wolf Ernst Brohn und Melchior Barthel hinaus - der erste eindeutige Vertreter des obersächsischen Hochbarock. 1662 spätestens war der Meister zurückgekehrt, bis 1679 blieb er in Schneeberg seßhaft, auch als er 1673 mit dem kursächsischen Hof in Dresden und 1675 mit dem herzoglichen zu Weißenfels in Verbindung trat. Ein Frühwerk, das 1945 verbrannte Epitaph Pierer (Schneeberg, Wolfgang, 1668, Holz, gefaßt) hielt sich noch an den Typ des niederländischen Wandgrabmals, provinzialisierte das dort üppige, hier überladene Schmuckwerk, trug aber mit aller Konsequenz die Zeichen hochbarocker Schwellkraft zur Schau und verwandte ausschließlich das lebendige Blatt- und Blütenwerk als Ornament. Drei in geschnitzte, großblumige Rahmen gefaßte Alabasterreliefs (signiert und datiert, jetzt Moritzburg bei Dresden), die zwischen 1673 und 1676 entstanden, eint diese neue plastische Fülle, die Weichheit der Muskel und die Frische der wiederentdeckten Natur. Das frühe Auftreten heroischer Übersteigerung erreicht den Gipfel im Epitaph Heldreich (Zwickau, Marien, 1676, Holz, gefaßt), wo der verherrlichte Hauptmann über knappen Sockel aufragt. Die nüchterne Glattheit der sachlich gebildeten Uniform steigert den Ausdruck dieses Vorboten Schlüterscher Formkraft noch. Im Epitaph Hahn-Decker (Zwickau, Marien, 1674, Alabaster) kniet auf Giebelfragmenten das Ehepaar unterm Kruzifixus. Die früheren Stifterfiguren sind all ihrer Formelhaftigkeit enthoben. Bei den überlebensgroßen Figuren Mariä und Johannis unterm Kreuz auf dem Weißenfelser Altar (Schloßkapelle, 1678–80, Marmor) wird das Thema der Befreiung von aller Diesseitsschwere in der monumentalen Freifigur vorgeführt. Die Form des für diese Periode wohl monumentalsten Kanzelaltares blieb Fragment und wurde später verändert.

  • Author

    Sigfried Asche
  • Citation

    Asche, Sigfried, "Böhm, Johann Heinrich der Ältere" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 379-380 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120779609.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA