Lebensdaten
1625 – 1672
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 128689145 | OGND | VIAF: 57671484
Namensvarianten
  • Barthel, Melchior
  • Bartel, Melchior
  • Bartel, Michele
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Zitierweise

Barthel, Melchior, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128689145.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hieronymus Barthel, Bildhauer, aus einer seit Mitte des 16. Jahrhunderts in Dresden, Freiberg und Meißen wirkenden Bildhauer- und Steinmetzfamilie;
    M Barbara Pöllmann.

  • Biographie

    B. lernte bis 1640 bei seinem Vater, bis 1645 bei Johann Böhm in Schneeberg, arbeitete auf der Wanderschaft in Regensburg, Passau und Ulm, dann 2 Jahre in Rom, wo er Einflüsse Berninis aufnahm. Seit 1652 war er in Venedig tätig. Er schuf dort: Statuen Petrus und Paulus am Castell, Johannes den Täufer im Oratorium S. Maria in Nazareth (Scalzi), Grabmal Lanzi in S. Giovanni e Paolo, 1655 bis 1660 mit dem Architekten Baldassare Longhena zusammen das Grabmal des Dogen Giovanni Pesaro in der Frarikirche, mit 4 riesigen Neger-Atlanten, Totenskeletten, den 4 Evangelisten, 2 Drachen, 2 allegorischen Gruppen und der Bildnisfigur des Dogen.

    1670 kehrte B. nach Dresden zurück und wurde als Hofbildner angestellt, scheint aber infolge Krankheit bis zu seinem Tode außer einem nicht erhaltenen Epitaph nichts Wesentliches mehr geschaffen zu haben.

  • Werke

    Weitere W Cruzifix (Elfenbein) im Mus. Nazionale Florenz; 5 Elfenbeingruppen im Grünen Gewölbe Dresden, darunter 2 nach d. Antike, eine nach Giovanni da Bologna; Zuschreibungen in Salzburg (Statue an d. Domfassade) u. Leipzig (Epitaph in d. Joh.-Kirche) lassen sich nicht aufrecht erhalten.

  • Literatur

    ADB II;
    Curiosa Saxonica, Dresden 1748;
    G. O. Müller, Vergessene u. halbvergessene Dresdener Künstler, 1895;
    P. Molmenti, Venezia negli ultimi secoli, in: Rassegna Nazionale, Bd. 120, Florenz 1901, S. 401 ff.;
    J. L. Sponsel, Führer durch d. Grüne Gewölbe, 1920;
    L. Pretzell, Salzburger Barockplastik, 1935;
    ThB.

  • Porträts

    Kupf. b. J. Sandrart. Teutsche Ak., Nürnberg 1675;
    Grabstein (beschädigt) im Stadtmus. Dresden.

  • Autor/in

    Walter Hentschel
  • Zitierweise

    Hentschel, Walter, "Barthel, Melchior" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 608 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128689145.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Barthel: Melchior B., Bildhauer, geb. 10. Dec. 1625 zu Dresden, daselbst 12. Nov. 1672, lernte bei seinem Vater, einem Dresdner Bildhauer, und nach dessen Tode bei Johann Böhme zu Schneeberg im Erzgebirge. Er ging dann auf Reisen und soll in Augsburg, Ulm, Venedig und Rom als Bildhauer und Baumeister thätig gewesen sein. Ueber letztere Richtung seiner Thätigkeit fehlen die Nachweise; als Bildhauer hat er Spuren in Venedig zurückgelassen. Das colossale Grabmal des Dogen Giovanni Pesaro in St. Maria dei Frari ist von ihm; außerdem noch eine Statue des Täufers im Oratorium St. Maria in Nazaret, ein Grabmal in St. Giovanni e Pasto etc. B. weilte siebzehn Jahre in Venedig und scheint sich dort, den erhaltenen Aufträgen nach, eines guten Rufes als Künstler erfreut zu haben. Im J. 1670 kehrte er nach Dresden zurück, wo er zum Hofbildhauer ernannt wurde, jedoch bald darauf verstorben ist. In seinen Werken gehört der Künstler ganz der Richtung Bernini's an. Neben seinen größeren venetianischen Sculpturen sind noch zahlreiche kleine, sehr geschickt ausgeführte Elfenbeinarbeiten seiner Hand auf uns gekommen; namentlich ist das Grüne Gewölbe in Dresden reich daran.

  • Autor/in

    C. Clauß.
  • Zitierweise

    Clauß, Carl, "Barthel, Melchior" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 104 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128689145.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA