Lebensdaten
1881 – 1936
Geburtsort
Radautz (Bukowina)
Sterbeort
Czernowitz
Beruf/Funktion
Volkstumspolitiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 126380708 | OGND | VIAF: 15761190
Namensvarianten
  • Lebouton, Alois

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Lebouton, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd126380708.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alois (1843–85), Finanzwachrezipient, S d. k. k. Oberjägers Matthias u. d. Johanna Prohaska;
    M Valerie (1853–1921), T d. Gutsbes. Wenzel v. Oleksievicz u. d. Maria v. Szczepanowska;
    Bielitz 1905 Helene (1881–1955, kath., seit 1936 ev. A. B.), Verbandsfunktionärin, erste dt. Gemeinderätin in C., T d. Dr. med. Ernst Offner (1849–1919) aus Bielitz (Schlesien) u. d. Cornelia Enenkel v. Enklstern; 2 K.

  • Biographie

    L. studierte in Czernowitz Philosophie und Altphilologie, in Straßburg Archäologie und Altertumswissenschaften. 1904 legte er die Lehramtsprüfung ab und wurde 1907 zum Dr. phil. promoviert. Als Student gehörte er der Burschenschaft „Arminia“ an, deren Sprecher er zweimal war. Seit 1904 wirkte er als Gymnasiallehrer in Czernowitz. 1911/12 nahm er – dank eines Stipendiums des Archäologischen Instituts in Wien – an den Ausgrabungen unter Dörpfeld in Olympia, Mykene und Troja teil. Der Gedanke, die akademische Laufbahn einzuschlagen, wurde allmählich durch das Engagement für die Volkstumsarbeit (im Verein Deutsches Schülerheim, im Deutschen Kulturverein und im Verband deutscher landwirtschaftlicher Genossenschaften) verdrängt. Nach Zerschlagung der Donaumonarchie gab L. am 28.11.1918 als Sprecher des „Deutschen Volksrates in der Bukowina“ vor dem Nationalkongreß der Bukowina namens seiner Volksgruppe die Zustimmung zum geplanten Anschluß der Bukowina an das Königreich Rumänien. Er wurde Abgeordneter und Senator in Bukarest, wo er auch dem Deutschen Parlamentarierklub angehörte. Am Zusammenschluß aller Deutschen in Rumänien – ohne die deutschsprechenden Juden ca. 800 000 von ca. 17 Mill. Einwohnern – im „Verband der Deutschen in Rumänien“ wirkte er entscheidend mit; er wurde Wirtschaftsreferent im Vorstand dieses Verbandes. Auch am Zusammenschluß der ev. Kirche A. B. in Großrumänien und an der Einrichtung der Ferienhochschulkurse in Hermannstadt (Siebenbürgen) hatte er großen Anteil. L. setzte sich für die Pflege des deutschen Brauchtums und vor allem für die Erhaltung des deutschen Schulwesens ein, das gegen eine massive Romanisierung (seit 1926) verteidigt werden mußte.

  • Werke

    u. a. Poesie u. Bildende Kunst im Za. d. Augustus, 2 v. 3 T., in: Zs. f. d. österr. Gymnasien, 1915;
    10 J. dt. Schutzver.arbeit, 1910;
    3 J. dt. Flüchtlingsfürsorge, 1917;
    Bukowiner dt. Schulstatistik, 1933.

  • Literatur

    G. Berka, 100 J. Dt. Burschenschaft in Österreich, 1959;
    E. Turczynski, Das Deutsditum d. Bukowina in d. Landes- u. Staatspol., in: Buchenland - 150 J. Deutschtum in d. Bukowina, hrsg. v. F. Lang, 1961;
    E. Beck, Bibliogr. z. Landeskde. d. Bukowina, in: Veröff. d. Südostdt. Kulturwerkes, R. B, Bd. 19, 1966 (W, L);
    Jb. d. siebenbürg.-dt. Karpatenver. 49, 1936;
    Der Südostdeutsche 7, 1956, Nr. 6;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Lebouton, Alois" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 21-22 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126380708.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA