Lebensdaten
vermutlich um 1460 – um 1520
Geburtsort
Salzburg
Sterbeort
Wasserburg/Inn
Beruf/Funktion
Bildhauer ; Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129047813 | OGND | VIAF: 65075268
Namensvarianten
  • Leb, Wolfgang

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Zitierweise

Leb, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129047813.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V wahrsch. Gregor, aus „Wieslaw“, seit 1455 Bürger in S., Maler.

  • Biographie

    Die Ausbildung im Malerhandwerk dürfte L. zunächst bei seinem Vater erhalten haben. Nach einigen Jahren der Wanderschaft, auf der er insbesondere mit Werken des Augsburger Bildhauers Hans Peuerlin d. Ä. in Berührung gekommen sein muß, erwarb L. wohl gegen 1490 das Wasserburger Bürgerrecht. Für 1496 ist seine Anwesenheit in der Stadt urkundlich belegt. Er besaß ein Haus im Scheibenviertel und wird letztmals 1519 erwähnt. L. wird in den Archivalien stets nur als „Maler“ bezeichnet, wenngleich er vor allem Bildschnitzer war. Durch die bisherige Forschung Halms ist nur sein Werk auf dem Gebiet der Sepulkralskulptur erforscht und bekannt gemacht worden. Mit den beiden eigenhändig signierten Stiftertumben in den früheren Benediktinerklosterkirchen Ebersberg und Attel als Ausgangspunkt war es möglich, noch eine Reihe weiterer Grabplatten und Epitaphien seinem Werk zweifelsfrei zuzuordnen, wozu insbesondere der schöne figürliche Grabstein des herzogl. Rentmeisters Hans Baumgartner in der kath. Stadtpfarrkirche St. Jakob zu Wasserburg zu zählen wäre.

    Eine Wertung der künstlerischen Fähigkeiten L.s ist nur in beschränktem Umfang möglich, da wir bislang nur einen Teil seines Lebenswerks kennen. Vor allem scheint jedoch der Augsburger Bildhauer Hans Peuerlin d. Ä. einen großen Einfluß auf den jungen L. ausgeübt zu haben. Motive und stilistische Eigentümlichkeiten, die erstmals an den von diesem gemeißelten Epitaphien vorkommen, finden sich später auch bei L. – wie z. B. die gewölbten kapellenartigen Innenräume – wieder. Trotz all dieser Einschränkungen läßt sich aber die Feststellung treffen, daß L. zu den bedeutendsten Steinbildhauern Altbaierns zu rechnen ist. Das von ihm 1500 ausgeführte Stifterhochgrab in Ebersberg zählt auf dem Gebiet der spätgotischen Sepulkralskulptur zu den großartigsten Leistungen im süddeutschen Raum.

  • Werke

    in Wasserburg am Inn: Glasgem. f. d. Kirche St. Achaz (jetzt Heimatmus.);
    Grabstein d. hzgl. Pflegers Hans Perckhofer ( 1503);
    Epitaph f. d. Patrizier Wolfgang ( 1514) u. Jörg Gumplzhaimer;
    Hl. Michael f. d. Friedhofskapelle St. Michael, 1514 (wahrsch. nicht erhalten);
    Grabstein f. d. hzgl. Rentmeister Hans Baumgartner ( 1515);
    Gedenkstein d. Patriziergeschl. Fröschl, Ende 15. Jh. (Penzing b. Wasserburg);
    Grabplatte f. d. Bgm. Hans Baumgartner ( 1493) (Kufstein);
    dass. f. Anna Hofer ( 1493) (Schwaz, Tirol);
    Stifterhochgrab, 1500 (Ebersberg);
    Gedenkstein d. Adelsgeschl. Pfäffinger, Anf. 16. Jh. (Isen);
    Epitaph f. Pfarrer Herm. Tratz, um 1503 (Neumarkt, Opf.);
    Stifterhochgrab, 1509 (Attel).

  • Literatur

    G. Hager, Vom Stiftergrab in Ebersberg, in: Mschr. d. hist. Ver. v. Oberbayern 3, 1894, S. 142;
    Ph. M. Halm, in: Zs. d. Münchner Altertumsver. NF 14/15, 1903/04, S. 20-32 (mit Abb.);
    ders., W. L., Ein Btr. z. Gesch. d. altbayer. Grabplastik, 1904;
    ders., W. L. u. d. Inntalnr Grabplastik d. Spätgotik, in: Stud. z. süddt. Plastik 1, 1926, S. 139-75 (mit Abb.);
    V. Liedke, Das Tratz-Epitaph in Neumarkt/Opf., e. Werk d. Wasserburger Bildhauers W. L., in: Ars Bavarica 1, 1973, S. 17-24;
    V. Liedke, Die Burghauser Sepulkralskulptur d. Spätgotik, T. I, ebd. 21/22, 1981, S. 136.

  • Autor/in

    Volker Liedke
  • Zitierweise

    Liedke, Volker, "Leb, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 16 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129047813.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA