Lebensdaten
1486 – 1535
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Grenoble
Beruf/Funktion
Humanist ; okkultistischer Gelehrter ; Wunderarzt
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118647377 | OGND | VIAF: 24596804
Namensvarianten
  • Cornelis, Heinrich (wirklicher bürgerlicher Name, Adel war fingiert)
  • Cornelia, Heinrich
  • Nettesheim, Agrippa von
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Zitierweise

Agrippa von Nettesheim, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118647377.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Adel fingiert, wirklicher bürgerlicher Name: Heinrich Cornelis; zweimal verheiratet, beide Frauen an Pest gestorben; Vorfahren und Nachkommen nicht bekannt.

  • Biographie

    Für A.s Leben mangelt es an eigenen unmittelbaren Quellen; seine oft bewußt irreführenden Selbstzeugnisse halten kritischer Nachprüfung nicht stand. Einer Existenz im bürgerlichen Sinne entbehrend ward der „glücksjägerische“ A. zum Vortrab und Stammvater aller gehobeneren Schwarzkünstler und Wunderdoktoren des 16. bis 18. Jahrhundertss. Nicht nur die Zwiespältigkeit des die Lebenseinheit der Gesamtkultur aufspaltenden Übergangszeitalters allein, sondern weit mehr das geistig ungezügelte und oft in wirre Phantastik sich verlierende Wesen A.s prägten sein Leben und Werk. Er gehörte zu jenen dunklen, flunkernden Gestalten „zwischen den Schlachten“, die als meist für beide Seiten tätige politische Agenten sich mit geheimnisvollem Schleier umgeben. So mag er für die kaiserliche und die päpstliche Seite, die Parteien wechselnd, zwischen 1511 und 1518 tätig gewesen sein. Sicher ist von A., daß er in Köln, wo er den Magister Artium erwarb, und in Paris studierte, woselbst er 1507 einen okkultistischen Geheimbund aufzog, dessen Glieder er finanziell ausbeutete (phantastische Aktion um eine Pyrenäenburg!) und dann nach Oberitalien und Spanien flüchtete. Danach schlug er in Avignon eine Goldmacherbude auf, erlangte die Gunst des Erzbischofs von Besançon und las 1509 vorübergehend an der burgundischen Universität Dôle über Reuchlins mystisch-kabbalistisches „Verbum mirificum“, wodurch er in den Ruf eines judaeisierenden Ketzers kam (Fall Pfefferkorn-Reuchlin). Etwa zur gleichen Zeit suchte A. sich mit einer recht geschmacklosen Oratio über Adel und Vorzüge der Damen der Regentin der Freigrafschaft Burgund, Margarethe von Österreich, zu nähern, jedoch ohne Erfolg. 1510 tauchte A. in England auf und hörte dort den Pauluskenner John Colet; um diese Zeit verfaßte er seine, dem Abt Trithemius zugeeignete und erst 1531 gedruckte, vordem aber in zahlreichen Abschriften verbreitete „Occulta philosophia“, ein Lehrbuch der weißen Magie, in dem nach kabbalistischem Vorbilde Steinen, Kräutern, Metallen, Zahlen und Charakteren geheime Wunderkräfte beigelegt sind. Irrig ist, daß A. in seiner „Occulta philosophia“ gegen Hexenwahn und Hexenverfolgung aufgetreten sei, was ihm Gefängnis eingebracht habe. 1511 vagierte A. in Italien, 1515 versuchte er vergeblich an der Universität Pavia Fuß zu fassen. 1519/20 folgte eine für die Stadt Metz, wo A. sich für eine Hexereiverdächtige einsetzte, wenig einträgliche Tätigkeit als eine Art Stadtorator und Finanzspezialist. Juni 1520 weilte A., als scharfer Gegner der Predigermönche sich über Reuchlins Triumph freuend, in Köln und beabsichtigte im nächsten Frühjahr nach Savoyen zu wandern. 1521 wirkte er als Arzt in Freiburg (Schweiz), 1524 als schlecht bezahlter Leibarzt und Hofastrolog der Königin-Mutter von Frankreich in Lyon, die A. bald als Intriganten entlarvte und 1525 wegen seiner Verbindung mit dem|Connetable von Bourbon in Ungnade entließ. Des letzteren Tod vor Rom nahm A. den Gönner und setzte ihn größter wirtschaftlicher Not aus. Verzweifelt und verbittert, mit Gott und der Welt zerfallen schrieb A. 1526 die nihilistische Grundstimmung aufweisende Declamatio über die Eitelkeit alles Wissens, die er als Widerruf (palinodia) seiner „Occulta philosophia“ betrachtet sehen wollte; in ihr nahm er auch gegen den Hexenwahn Stellung. Die „hohen Wahrheiten“ seines ersten Werkes gab er somit preis; fünf Jahre später (1531) bekannte er sich wieder zu ihnen. Als die Löwener medizinische Fakultät A.s Tätigkeit als Arzt in Antwerpen unterbunden hatte, nahm sich die Statthalterin Margarethe von Österreich des Wunderdoktors auf kurze Zeit an. A. wurde zum kaiserlichen Hofhistoriographen in den Niederlanden bestellt. Seine heimliche Tätigkeit für Heinrich VIII. von England und die ihn als Ketzer verfolgenden Angriffe der Loewener, Pariser und Kölner Theologen führten jedoch in Kürze zu seiner Dienstentlassung, woraufhin seine Gläubiger ihn ins Brüsseler Schuldgefängnis brachten. Aus ihm entflohen, fand er, gehetzt und müde, 1530 Zuflucht bei dem freisinnigen Erzbischof Hermann von Wied zu Köln, bis dem unruhigen Mann eine leichtsinnige Reise nach Lyon, die dort zu seiner Verhaftung und wohl auch Tortur führte, 1535 zum Verhängnis ward. Zwar befreite ihn Freundeshilfe aus der Haft, doch starb er kurz danach. A. war mit seinem geheimnisumwitterten Leben für Goethe das Hauptmodell zu „Faust“.

    Der unstreitbar große kulturhistorische Wert der Hauptwerke A.s veranlaßte ihre starke Überschätzung als originale Leistungen. Der gut vortragende, meist oberflächliche und destruktive A. lebt überwiegend von Entlehnungen und bietet gerade auf philosophischem und kulturphilosophischem Gebiet, auf dem es ihm nicht gelang, wie er beabsichtigte, ein System mit den Grundgedanken des Neuplatonismus als Gerüst auszubauen, wenig Eigenes. Johannes Trithemius, Johannes Reuchlin und Erasmus werden geradezu ausgeschrieben. Mit der Aufklärung hat A. ernsthaft nichts zu tun. Seine Naturphilosophie ist ein zusammengebrauter, unausgeglichener Synkretismus aus antiken heidnischen Lehren, christlichen Grundwahrheiten, jüdischer Kabbala, arabischer Naturwissenschaft, mittelalterlicher Überlieferung und vor allem neuplatonischem Mystizismus florentinischer Prägung (überwiegend Plotin, Pythagoras, Dionysos Areopagita, Hermes Trismegistos und Pico della Mirandola, meist durch zweite Hand bezogen). Der starke Widerspruch zwischen seinen beiden Hauptwerken, in denen der allumfassende und allwissende Magier der „Occulta philosophia“ dem Nichtwissenden und Nichtwissenwollenden der Declamatio gegenübersteht, darf nicht zu einer Beurteilungsaufteilung veranlassen. Der gesamte A. wechselte seine Meinung leicht nach dem Windstand und scheute sich als schärfster Kirchen- und Religionsgegner nötigenfalls nicht, das Wort Gottes zu predigen. Solcher ständige Wetterwechsel schloß wiederum nicht aus, daß A. hie und da sich zu einer eigenen, echten Kulturkritik dichterischer Art erhob. Diese höchst seltenen Stellen seines Werkes lassen bedauern, daß der hochveranlagte, entwurzelte Wanderer der Unrast seines Wesens und Lebens keinen steten tieferen Gehalt zu geben vermochte.

  • Werke

    Weitere W De incertitudine et vanitate scientiarum et artium et de excellentia verbi Dei, 1529;
    De occulta philosophia libri III, Paris 1531;
    Contra pestem antidota securissima, 1535;
    Gesamtausg. in 2 Bde., Lyon 1600; das Spätwerk „De incertitudine …“ 1605 in Französ., 1713 in Deutsch übertragen, 1913 neu hrsg. u. biogr. eingeleitet v. F. Mauthner, in: Bibl. d. Philosophen V;
    Magische Werke (dt., 5 Bde., ⁵1925); s. a.
    Ferchl II, 1938; Bibliogr. d. Werke in:
    Gesamtkat. d. Preuß. Bibl. 2, 1932, Sp. 318-23.

  • Literatur

    ADB I;
    C. Meiners, Lebensbeschreibung berühmter Männer aus d. Zeitalter d. Wiederherstellung d. Wiss. I, 1795;
    H. Morley, Life of H. C. A. v. N., 2 Bde., London 1856;
    A. Prost, Les sciences et les arts occultes en XVI siècle: Corneille A., sa vie et ses oeuvres, Paris 1881–82;
    A. Reichl, Goethes Faust u. A. v. N., in: Euphorion 4, 1897, S. 287 ff.;
    G. Rossi, A. di N. e la direzione scettica della filosofia nel rinaseimento, Turin 1906;
    J. Orsier, Henri Cornelis A., sa vie et son oeuvre d'après sa correspondance, 1486 - 1535, Paris 1911;
    E. Metzcke. Die Skepsis d. A. v. N., in: DVjS 13, 1935;
    f. Meurer, Zur Logik d. A. v. N., 1920;
    E. Hahn, Die Stellung d. A. v. N. in d. Gesch. d. Philos., Diss. Leipzig 1923 (ungedr.);
    W. Andreas, Dtld. vor d. Ref., 1942, S. 602 ff., 610 ff., S. 674;
    W.-E. Peuckert, Pansophie, ein Versuch z. Gesch. d. weißen u. schwarzen Magie, 1936;
    L. Thorndike, A history of Magic and Experimental Science. 6 Bde., New York 1923–41;
    BLÄ I. 1929;
    Pogg. I;
    LThK;
    Enc. Catt. I, 1949.

  • Porträts

    Kupf. v. Th. de Bry (Veste Coburg);
    Holzschnitt in: N. Reusner, Icones …, Straßburg 1590, S. 78.

  • Autor/in

    Heinrich Grimm
  • Zitierweise

    Grimm, Heinrich, "Agrippa von Nettesheim" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 105-106 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118647377.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Agrippa: Heinrich Cornelius A. von Nettesheim, geb. zu Köln 14. Sept. 1487, daselbst 1535. Durch Herkunft und Reichthum ausgezeichnet, studirte er in seiner Vaterstadt und später in Paris Jurisprudenz und Medicin und verband damit, einer allgemeinen Richtung der Zeit folgend, das Studium des classischen Alterthums, besonders aber auch der Magie, zu der jenes durch die Canäle des um diese Zeit durch Marsilius Ficinus u. A. aus den Quellen erschlossenen Neuplatonismus in Verbindung mit der durch den älteren Picus Mirandola und durch Reuchlin erläuterten jüdischen Kabbalah direct hinüberleitete. So war ja eben in jener wunderbaren Zeit, den Druck einseitiger und verschrobener Kunst und unwissender Ueberlieferung durchbrechend, ein allgemeines Trachten, aus den Quellen selbst zu schöpfen, aus der Natur und aus den Alten, schließlich auch durch die Schale der Erscheinung selbst durchzudringen und die innersten Schooßkräfte des Lebens unmittelbar zu berühren. Nach Beendigung seiner Universitätsstudien durchzog A. abenteuernd Frankreich, Italien und Spanien, und ließ sich schließlich in Dole in Bourgogne nieder, wo er über Reuchlin's Buch „De verbo mirifico“ Vorlesungen zu halten begann. Da ihn aber diese in das Geschrei der Ketzerei brachten, entwich er nach England und ließ von dort seine Rechtfertigung ausgehen. Nach Deutschland zurückgekehrt, genoß er längere Zeit den Unterricht des Abts Tritheim in Würzburg, der auch des Paracelsus Lehrer war, des erfahrensten Meisters in den geheimen Wissenschaften und Künsten. Nachdem er dann unter Kaiser Maximilian gegen die Venetianer gekämpft, trat er an der Universität Pavia als Erklärer der unter dem Namen des Hermes Trismegistus bekannten Bücher auf und gab mehrere der mystischen Theologie angehörigen Schriften heraus. Dann ward er Syndicus in Metz und legte sich dort mit besonderem Eifer auf das Studium der Bibel. Streitigkeiten mit den Mönchen bewogen ihn 1519 nach Köln zurückzukehren. Von da aus nahm er 1524 französische Kriegsdienste, die er jedoch nach drei Jahren gleichfalls wieder aufgab. Nun ward er kaiserlicher Archivar und Historiograph in den Niederlanden bei der Regentin Margarethe. Hier ließ er 1531 seine Schrift „De vanitate et incertitudine scientiarum“ erscheinen. Sie erregte großes Aufsehen, brachte ihn aber in Verwicklungen mit der Inquisition, durch die er sich genöthigt sah, 1533 nach Köln zurückzukehren. In Köln gab er in drei Büchern (ein viertes, das, ihm gleichfalls zugeschrieben, directe Anweisungen zur magischen Praxis enthält, ist apokryph) das Buch „De occulta philosophia sive de magia“ heraus, das er bereits früher auf Tritheim's Anregung verfaßt und seiner Prüfung unterbreitet hatte. Diese beiden Werke haben seinen Namen auf die Nachwelt gebracht.

    A. ist für seine Zeit eine typische Figur; die gesammte Eigenthümlichkeit der Zeit reflectirt sich in ihm wie in einem Brennpunkt. Er war kein schöpferisches Originalgenie, aber er wußte mit Geist aufzufassen, glücklich sich anzueignen und wiederzugeben. Er war nicht der Mann neue Bahnen zu öffnen, aber er besaß ein schönes Talent, gegebene Richtungen in sich auszuarbeiten und darzubilden, das Vorhandene zu sammeln und zu organisiren. Die rechte Selbständigkeit ging ihm ab; seine Natur war ebenso eklektisch, als encyklopädistisch. Leicht erregt und eingenommen folgte er nach- und nebeneinander sich zwar im Princip verwandten, doch der Art nach verschiedenen Strömungen. Er war — übrigens von Geburt und dem Bekenntniß nach Katholik — katholischer Mystiker, dann Bibeleiferer im Sinne Luther's, dann Philosoph und Theurg nach der Kabbalah und nach Jamblich. Schließlich schillert sein Bild in allen diesen nur lose oder unklar unter einander verbundenen Farben zugleich. Er preist u. a. in seinen Briefen die mystische Verzückung, bemerkt aber dazu ganz naiv, er spreche nicht als einer, der dergleichen erfahren, sondern der selbst immer draußen bleibend Andern den Weg zeige. In der Schrift „De vanitate“ dagegen streift er den Mystiker ab, indem er sagt, die Wahrheit und das Verständniß der heil. Schrift hänge allein von der Offenbarungsgnade Gottes ab, die weder durch das Urtheil der Sinne noch durch die discursive Vernunft noch durch die (mystische) Contemplation ergriffen werden könne, sondern allein durch den Glauben an Jesum Christum. Seine Absicht in dieser Schrift ist jedoch nicht die, die Nichtigkeit der Wissenschaft an sich darzulegen, sondern nur einer blos menschlichen, die sich vom Boden des Wortes Gottes loslöst, dieses gar meistern will. In diesem Sinn polemisirt er gegen den todten Rückstand von jener älteren gediegeneren Scholastik eines Thomas von Aquino und der Anderen (deren relativen Werth er keineswegs leugnet), ebenso gegen die neue heidnische humanistische Wissenschaft und was mit ihr zusammenhängt; er will die Lehrmittel vereinfachen und an die Stelle der schwankenden menschlichen Autorität die unfehlbare göttliche der heil. Schrift setzen. Daneben läßt er sich auch auf kirchliche, politische und sociale Verhältnisse ein, und spricht u. a. gegen den Pharisäismus, die engherzige Intoleranz und anmaßende Tyrannei der Päpste und Bischöfe, gegen kirchlichen Prunk, den Mißbrauch der Bilder. Zu einem vorzüglichen Religiosen, ebenso wie zu einem Reformator fehlte ihm der Ernst des Charakters und die Beständigkeit des Gemüths. Das Buch „De occulta philosophia“ ist ohne irgendwie beträchtliche Originalideen, nur eine mit Geist ausgeführte Compilation aus den alten Philosophen und jüdischen Kabbalisten, übrigens von achtungswerther Gelehrsamkeit und Belesenheit. Freilich läßt sich auch sagen, daß der so ganz neu und überwältigend sich andrängende Gehalt eine selbständige Gedankenbewegung nicht eben leicht machte. Wenn er in der Mystik blos zu copiren schien, geht hier aus einzelnen Andeutungen hervor, daß er in der Magie wirklich praktische Kenntnisse und Fertigkeiten zu besitzen|glaubte, soweit seine Zeit sich solche zuschrieb. Wie viel Selbstbetrug dabei im Spiel war, das lassen wir hier auf sich beruhen. Nachdem er nach dem Muster des neuplatonischen ein Bild von Gott, Welt und Mensch entworfen, und den Grundsatz einer allgemeinen Synergie und Sympathie außer und über der blos materiellen Vermittlung nach allen Seiten ausgeführt, findet er die Magie darin, die Kräfte und Verhältnisse der intelligibeln, der himmlischen oder astralen und der elementischen oder planetaren Welt durch Erkenntniß in seine Gewalt zu bringen, und sie nach Maßgabe ihrer erkannten Gesetze und Bedingungen willkürlich zu gewünschten Effecten mit einander zu combiniren und auf einander in Beziehung zu bringen.

    • Literatur

      Die (dürftige) Litteratur über sein Leben und seine Schriften findet man bei Jöcher und Adelung verzeichnet.

    • Korrektur

      Korrektur: Henry Morley, The life of Agrippa von Nettesheim. 2 Voll. London 1836. Die übrige d. L. etc.

  • Autor/in

    Delff.,
  • Zitierweise

    Delff, Hugo, "Agrippa von Nettesheim" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 156-158 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118647377.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA