Lebensdaten
1848 – 1930
Geburtsort
Lübeck
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Schiffbauingenieur ; Werftgründer
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 139644857 | OGND | VIAF: 102508740
Namensvarianten
  • Blohm, Adolph Hermann
  • Blohm, Hermann
  • Blohm, Adolph Hermann

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Zitierweise

Blohm, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139644857.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1801–78), Großkaufmann in La Guaira (Venezuela) und Lübeck, S des Georg, Postmeister, und der Marg. Müller (E des Lübecker Theologen und Historikers Jacob von Melle, 1659–1743);
    Ur-Gvv Georg, Bürgermeister von Lübeck;
    M Anna Margaret (1807–78), T des|Großkaufmanns und Friedensrichters Jak. Henrik Schmaltz Lind und der Helene Bodel Mörch;
    B Georg Heinrich und Ludwig, Kaufleute, bekannt durch den Handel mit Venezuela;
    Hamburg 1880 Emmi Alwine Westphal aus Hamburger Großkaufmannsfamilie; 3 T;
    S Rudolf (* 1885) und Walther (* 1887), setzten das Werk im Sinne des Vaters fort, das seit 1933 auch Verkehrs-, besonders transatlantische Flugzeuge baute; seit Anfang 1951 hat die Steinwerder Industrie AG den Betrieb in den Werkstätten übernommen;
    E Werner (* 1926), Diplomingenieur, Industrieller, s. Munzinger).

  • Biographie

    B. studierte 1869-71 Maschinenbau am Polytechnikum in Zürich, 1871/72 Schiffbau an der Gewerbeakademie in Berlin. Anschließend war er im Konstruktionsbüro bei Tischbein in Rostode und bei Reiherstieg in Hamburg tätig. 1873-76 arbeitete er auf dem Konstruktionsbüro bei Charles Mitchell & Co., Newcastle, wo der erste Kabeldampfer für Siemens Brothers gebaut wurde, und bei Loebnitz-Coulborne in Renfrew bei Glasgow. Nach seiner Rückkehr aus England bemühte sich B. fast ein Jahr lang um einen geeigneten Werftplatz in Lübeck und schließlich in Hamburg, wo er 1877 ein Wiesengrundstück in Kuhwerder pachtete und anschließend mit dem Bau einer Werft begann und mit Ernst Voss eine offene Handelsgesellschaft gründete. Seit 1891 Kommanditgesellschaft auf Aktien, umfaßte das Unternehmen alle zum Schiffbau gehörigen Betriebe, wie Schiffsmaschinen- und Kesselfabrik, Eisen-, Stahl- und Bronzegießerei, Tischlerei, Elektro-Installation, Schmiede, Rohrwerkstatt usw. Die Stärke der Werft lag im Bau von großen und größten Fahrgastschiffen sowie von großen Kreuzern und Schlachtschiffen. Die Fahrgastschiffe „Vaterland“ (1914 mit 54 282 BRT) und „Europa“ (1930 mit 49 796 BRT) besaßen Weltruf. Die großen Kreuzer „Moltke“, „Seydlitz“, „Goeben“ und „Derfflinger“ haben in der Seekriegsgeschichte des ersten Weltkrieges einen würdigen Platz eingenommen, ebenso wie das Schlachtschiff „Bismarck“ im zweiten Weltkrieg. B., der trotz seiner Fremdheit in Hamburg schnell zu Ansehen gekommen war, war seit 1893 Mitglied der Handelskammer und ihrer Industrie-Kommission. Er gründete die Schiffsbau-Versuchsanstalt in Hamburg, führte den Zusammenschluß der Hamburger Eisenindustriellen herbei, war Mitgründer des Arbeitgeberverbandes Hamburg-Altona und hatte zahlreiche Ehrenämter in Hamburg und Berlin inne. 1907 Dr.-Ing. e. h. der TH Berlin-Charlottenburg.

  • Literatur

    E. Baasch, Die Handelskammer zu Hamburg 1665-1915, Bd. 2, T. 1, 1915, S. 455 ff.;
    Blohm &
    Voß, Hamburg 1877-1927, in: VDI-Btrr. 20, 1930, S. 184;
    VDI-Zs. 74, 1939, Nr. 26, S. 897 (P).

  • Autor/in

    Friedrich-Christian Stahl
  • Zitierweise

    Stahl, Friedrich-Christian, "Blohm, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 312-313 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139644857.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA