Kretschmer, Paul
- Lebensdaten
- 1866 – 1956
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Indogermanist ; Klassischer Philologe ; Linguist
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118888455 | OGND | VIAF: 36997897
- Namensvarianten
-
- Kretschmer, Paul
- Kretschmer, P.
Biografische Lexika/Biogramme
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Marburger Professorenkatalog online [2017]
- * Hessische Biografie [2004-]
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1982] Autor/in: Solta, Georg Renatus (1982)
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich
- Archivportal-D
- Historische Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) [2005-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- * Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Sächsische Bibliographie
- Index Theologicus (IxTheo)
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
Objekt/Werk(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
- NDB 13 (1982), S. 73 (Kroll, Wilhelm)
- NDB 13 (1982), S. 439 (Lambertz, Maximilian)
- NDB 16 (1990), S. 728 (Meister, Richard)
- NDB 20 (2001), S. 593 in Artikel Pokorny, Julius (Pokorny, Julius)
- NDB 22 (2005), S. 293 (Ruprecht)
- NDB 24 (2010), S. 493 in Artikel Skutsch, Franz (Skutsch, Franz)
- NDB 26 (2016), S. 3 in Artikel Tedesco, Paul
Weitere Erwähnungen in der NDB-online/NDB/ADB
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
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Genealogie
V →Albert (1825–91), Prof., Maler, Vorstand am Hoftheater in B., Kostümkundler (s. ThB), S d. Amtmanns Carl Gottfried in Niederarnsdorf/Schlesien;
M Minna (* 1837), T d. Joh. Heinrich Obenauf, aus Andreasberg, Schlossermeister in B.;
Ov →Robert (1818–72), Maler u. Zeichner (s.|ThB);
B →Konrad (1864–1945), Prof. d. hist. Geogr. in B. (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1931);
- ⚭ 1900 Leona Gronay;
1 T. -
Biographie
K. studierte seit 1884 in Berlin Indogermanistik bei →Johs. Schmidt, außerdem Archäologie bei →Carl Robert und klassische Philologie bei →H. Diels. 1889 wurde er zum Dr. phil. promoviert mit der Arbeit „Beiträge zur griech. Grammatik“. 1891 habilitierte sich K. mit „Indogerman. Akzent- und Lautstudien“ (in: Kuhns Zs. 31, S. 325-472). 1897 wurde er ao. Professor für vergleichende indogerman. Sprachwissenschaft in Marburg, 1899 wurde er als o. Professor der allgemeinen vergleichenden Sprachwissenschaft nach Wien berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1937 wirkte. – K. wurde durch seine „Einleitung in die Geschichte der griech. Sprache“ (1896) berühmt. Es gibt heute wohl kein älteres Werk in der Indogermanistik, das man so oft zitieren muß wie dieses. Dabei sind es vor allem die allgemeinen Teile, die in vielem moderner anmuten als Werke neuesten Datums (Verhältnis der indogerman. Einzelsprachen zur fiktiven Ursprache, Urverwandtschaft oder Entlehnung etc.). Das Griechische stand bei K. im Vordergrund des Interesses, und mit seinem Werk hat er die Wissenschaft vom Vorgriechischen begründet, sowohl im Sinne eines nicht-indogermanischen, zum Kleinasiatischen stimmenden Substrates, wie auch hinsichtlich vorgriech., aber indogerman. Sprachträger. Die Entzifferung des Hethitischen durch den damaligen Wiener Dozenten Hrozný brachte für K. den Zwang zum Neuüberdenken der griech.-anatol. Beziehungen. Im hohen Alter versuchte er, auch die Erkenntnisse der Kaukasistik für diesen Fragenkreis nutzbar zu machen (Die Leleger und die ostmediterrane Urbevölkerung, in: Glotta 32, 1953, S. 161-204). Herzensanliegen waren für K. aber auch die Beschäftigung mit der Muttersprache (Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache, 1918) und der Brückenschlag zwischen Sprachwissenschaft und Philologie, dem er eine neugegründete Zeitschrift (Glotta, seit 1907) widmete. Die sprachwissenschaftliche Ausbildung der Philologen wurde auf sein Betreiben hin in der österr. Lehramtsprüfungsordnung verankert. K. besaß sowohl die Kunst der Analyse wie die der Synthese (vgl. etwa „Sprache“ in: Gercke-Norden, Einleitung in die Altertumswissenschaft I, ³1923, 6. H.) und einen klaren Stil. Er war ein vielseitiger, weitgereister, auch dem Künstlerischen gegenüber aufgeschlossener Gelehrter und gehörte außer der Österreichischen Akademie, in der er in vielen Kommissionen eine leitende Funktion ausübte, 7 weiteren Akademien als Mitglied an.|
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Auszeichnungen
Dr. E. h. (Athen).
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Literatur
W. Havers, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 106, 1956, S. 338-66 (Bibliogr., P);
R. Meister, P. K.s Forscherwerk, in: Gedenkschr. f. P. K. II, 1957, S. VII-XL (Bibliogr.);
P. Diels, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1956, S. 202-07 (P). -
Autor/in
Georg Renatus Solta -
Zitierweise
Solta, Georg Renatus, "Kretschmer, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 15-16 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118888455.html#ndbcontent