Dates of Life
1861 – 1946
Place of birth
Dessau
Place of death
Marburg/Lahn
Occupation
Nationalökonom
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 13956392X | OGND | VIAF: 101290392
Alternate Names
  • Köppe, Hans
  • Köppe, Hans
  • Köppe, H.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

Additional Occurrences (NDB/ADB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Köppe, Hans, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13956392X.html [04.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V August (1817–88), Rechtsanwalt, anhalt. Ministerialrat, Staatsmin., S d. Jacob Heinrich (1785–1846), Sup. u. Konsistorialrat in D., u. d. Auguste Herrklotsch;
    M Emilie (1824–1900), T d. Lohgerbers (dann Lederfabr.) Adolf Schildhauer in D. u. d. Johanne Voigtländer;
    Tante-m Johanna (⚭ Karl Graul, 1864, Missionsdir., s. NDB VII);
    - Neustettin 1894 Hedwig (1870–1939), T d. Gymnasialprof. Franz Reclam in Neustettin u. d. Anna Winckelsesser;
    3 S, 1 T.

  • Biographical Presentation

    K. studierte 1880-83 Rechtswissenschaft in Heidelberg, Leipzig und Halle. Nach den beiden juristischen Staatsprüfungen war er seit 1888 Gerichtsassessor in Roßla (Harz), dann Verwalter einer Richterstelle in Meiningen und seit 1891 kommissarischer Staatsanwalt in Naumburg/Saale. Eine schwere Erkrankung zwang ihn, sich für längere Zeit beurlauben zu lassen und 1897 aus dem Justizdienst auszuscheiden. K. studierte nun seit 1899 in Göttingen Volkswirtschaftslehre, Finanzwissenschaft und Statistik. 1901 promovierte er in Rostock bei Richard Ehrenberg zum Dr. phil. Nach kurzer schriftstellerischer Tätigkeit sowie Praxis bei der Handelskammer Gießen habilitierte er sich 1904 in Gießen und hielt dort seit dem WS 1904/05 Vorlesungen über Finanzwissenschaft, Handels- und Verkehrspolitik sowie Geschichte der Nationalökonomie und des Sozialismus. 1905 erfolgte seine Umhabilitierung nach Marburg. 1908 wurde K. dort außerordentlicher Professor, 1914 Direktor des Staatswissenschaftlichen Seminars und war 1915-29 ordentlicher Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft. Besonders nahm er sich der vielen blinden Studenten an, die von der „Deutschen Blindenstudienanstalt“ in Marburg auf die Universität kamen.

    K.s Bedeutung liegt in der konsequenten Verbindung ökonomischer und sozialpolitischer Fragestellungen. Bemerkenswert war vor allem sein Eintreten für kollektive Tarifverträge. Dies geschah in bewußtem Gegensatz zu manchen konservativen Unternehmern und Wissenschaftlern. Die Entwicklung im Deutschen Reich, in dem 1912 bereits mehr als 1, 5 Millionen Menschen einem|Tarifvertrag unterstanden, hat ihm recht gegeben. K. bejahte die Arbeiterbewegung, wollte sie aber nicht in Klassenkampf ausmünden lassen, sondern in friedliche Bahnen lenken. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs führte ihn zu intensiver Beschäftigung mit planwirtschaftlichen Konzeptionen, doch blieb für ihn die auf dem Erwerbstrieb aufgebaute individualistische Wirtschaftsordnung am zuverlässigsten; nur meinte er, es müsse der private Kapitalismus durch eine umfassende Reform gezügelt und korrigiert werden. K. trat entschieden für die Bodenreform im Sinne von Adolf Damaschke ein und befürwortete die Besteuerung des Bodenwertzuwachses.

  • Works

    u. a. Freie od. Zwangstilgung d. Staatsschulden?, Diss. Rostock 1901;
    Die Reichsfinanzreform, 1902;
    Die rationelle Ausgestaltung d. Matrikularbeiträge, in: Jbb. f. Nat.ök. u. Statistik, 1904;
    Der kollektive Arbeitsvertrag als Gegenstand d. Gesetzgebung, ebd. 1905;
    Der Arbeitstarifvertrag als Gesetzgebungsproblem, Eine soz.pol. Studie, 1908;
    Die Reichssteuerreform v. 1913, in: Finanzarchiv 31, 1914;
    Finanzwiss. (vollst. Neubearb. v. T. III v. J. Conrad, Grundriß z. Studium d. pol. Ökonomie), 1919, ³1932;
    Leitfaden z. Studium d. Finanzwiss., 1924;
    Abraham Jakob Penzels Lebensirrfahrten, Eine Menschen- u. Kulturtragödie aus d. 18. Jh., 1937;
    Autobiogr. (Ms., in Fam.bes.).

  • Author

    Walter Braeuer
  • Citation

    Braeuer, Walter, "Köppe, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 369-370 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13956392X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA