Lebensdaten
1861 – 1946
Geburtsort
Dessau
Sterbeort
Marburg/Lahn
Beruf/Funktion
Nationalökonom
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13956392X | OGND | VIAF: 101290392
Namensvarianten
  • Köppe, Hans
  • Köppe, Hans
  • Köppe, H.
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Zitierweise

Köppe, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13956392X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (1817–88), Rechtsanwalt, anhalt. Ministerialrat, Staatsmin., S d. Jacob Heinrich (1785–1846), Sup. u. Konsistorialrat in D., u. d. Auguste Herrklotsch;
    M Emilie (1824–1900), T d. Lohgerbers (dann Lederfabr.) Adolf Schildhauer in D. u. d. Johanne Voigtländer;
    Tante-m Johanna (⚭ Karl Graul, 1864, Missionsdir., s. NDB VII);
    - Neustettin 1894 Hedwig (1870–1939), T d. Gymnasialprof. Franz Reclam in Neustettin u. d. Anna Winckelsesser;
    3 S, 1 T.

  • Biographie

    K. studierte 1880-83 Rechtswissenschaft in Heidelberg, Leipzig und Halle. Nach den beiden juristischen Staatsprüfungen war er seit 1888 Gerichtsassessor in Roßla (Harz), dann Verwalter einer Richterstelle in Meiningen und seit 1891 kommissarischer Staatsanwalt in Naumburg/Saale. Eine schwere Erkrankung zwang ihn, sich für längere Zeit beurlauben zu lassen und 1897 aus dem Justizdienst auszuscheiden. K. studierte nun seit 1899 in Göttingen Volkswirtschaftslehre, Finanzwissenschaft und Statistik. 1901 promovierte er in Rostock bei Richard Ehrenberg zum Dr. phil. Nach kurzer schriftstellerischer Tätigkeit sowie Praxis bei der Handelskammer Gießen habilitierte er sich 1904 in Gießen und hielt dort seit dem WS 1904/05 Vorlesungen über Finanzwissenschaft, Handels- und Verkehrspolitik sowie Geschichte der Nationalökonomie und des Sozialismus. 1905 erfolgte seine Umhabilitierung nach Marburg. 1908 wurde K. dort außerordentlicher Professor, 1914 Direktor des Staatswissenschaftlichen Seminars und war 1915-29 ordentlicher Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft. Besonders nahm er sich der vielen blinden Studenten an, die von der „Deutschen Blindenstudienanstalt“ in Marburg auf die Universität kamen.

    K.s Bedeutung liegt in der konsequenten Verbindung ökonomischer und sozialpolitischer Fragestellungen. Bemerkenswert war vor allem sein Eintreten für kollektive Tarifverträge. Dies geschah in bewußtem Gegensatz zu manchen konservativen Unternehmern und Wissenschaftlern. Die Entwicklung im Deutschen Reich, in dem 1912 bereits mehr als 1, 5 Millionen Menschen einem|Tarifvertrag unterstanden, hat ihm recht gegeben. K. bejahte die Arbeiterbewegung, wollte sie aber nicht in Klassenkampf ausmünden lassen, sondern in friedliche Bahnen lenken. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs führte ihn zu intensiver Beschäftigung mit planwirtschaftlichen Konzeptionen, doch blieb für ihn die auf dem Erwerbstrieb aufgebaute individualistische Wirtschaftsordnung am zuverlässigsten; nur meinte er, es müsse der private Kapitalismus durch eine umfassende Reform gezügelt und korrigiert werden. K. trat entschieden für die Bodenreform im Sinne von Adolf Damaschke ein und befürwortete die Besteuerung des Bodenwertzuwachses.

  • Werke

    u. a. Freie od. Zwangstilgung d. Staatsschulden?, Diss. Rostock 1901;
    Die Reichsfinanzreform, 1902;
    Die rationelle Ausgestaltung d. Matrikularbeiträge, in: Jbb. f. Nat.ök. u. Statistik, 1904;
    Der kollektive Arbeitsvertrag als Gegenstand d. Gesetzgebung, ebd. 1905;
    Der Arbeitstarifvertrag als Gesetzgebungsproblem, Eine soz.pol. Studie, 1908;
    Die Reichssteuerreform v. 1913, in: Finanzarchiv 31, 1914;
    Finanzwiss. (vollst. Neubearb. v. T. III v. J. Conrad, Grundriß z. Studium d. pol. Ökonomie), 1919, ³1932;
    Leitfaden z. Studium d. Finanzwiss., 1924;
    Abraham Jakob Penzels Lebensirrfahrten, Eine Menschen- u. Kulturtragödie aus d. 18. Jh., 1937;
    Autobiogr. (Ms., in Fam.bes.).

  • Autor/in

    Walter Braeuer
  • Zitierweise

    Braeuer, Walter, "Köppe, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 369-370 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13956392X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA