Lebensdaten
1895 – 1959
Geburtsort
Heidelberg
Sterbeort
Ittersbach bei Karlsruhe
Beruf/Funktion
Keramiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136084028 | OGND | VIAF: 96076088
Namensvarianten
  • Knauf, Werner

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Zitierweise

Knauf, Werner, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136084028.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Friedrich (1864–1907), techn. u. künstler. Leiter d. Heidelberger Heinsteinwerke, in denen Kachelöfen hergestellt wurden, S d. Metzgermeisters Joh. Georg in H. u. d. Joh. Magdalena Sulzer;
    M Kath. Luise Sophia (* 1867), T d. Bierbrauers Karl Gustav Hölzer in H. u. d. Kath. Lisette Christine Mayer;
    Heidelberg 1918 Emilie (1890–1965), T d. Werkmeisters Otto Wilh. Rackwitz u. d. Emma Karoline Würz;
    S Horst (* 1920), Chemiker u. Keramiker, seit 1959 Inh. d. „Knauf-Keramik“.

  • Biographie

    Nach einer Töpferlehre in Oberschefflenz-Oberwittstadt/Main beteiligte sich K. 1915-18 in der Mannheimer Firma Schütte und Lanz an der Entwicklung von Feuerfestmassen (keramischen Isoliermassen) für den Luftschiffbau. Seit 1919 – er war inzwischen in das Steinzeugwerk Friedrichsfeld eingetreten – widmete er sich wieder der Gefäß-Keramik und legte die Meisterprüfungen für das Töpfer-, Hafner-, Ofensetzer- und Plattenleger-Handwerk ab. 1920 wurde er Betriebsleiter der Firma „Sächsische Edelkeramik“ in Karlsruhe-Beiertheim. 6 Jahre später übernahm er diesen Betrieb und führte ihn unter der Bezeichnung „Knauf-Keramik“ weiter. Damals begann K.s systematische experimentelle Erforschung verschiedener keramischer, vor allem Glasurtechniken sowie die Ausbildung eines eigenen künstlerischen Stils. Seit 1928 führte er Reduktionsbrände mit dem Ziel durch, die technischen Schwierigkeiten bei der Ochsenblutglasur zu meistern; die Brenntemperaturen lagen bei 960-980°. Daneben entwickelte er verschiedene Metallglasuren. Mit Richard Bampi, Max Laeuger und Gustav Heinkel, der an der Karlsruher Majolika-Manufaktur tätig war, stand er in Erfahrungsaustausch. In den Fachzeitschriften „Sprechsaal für Keramik, Glas, Email“, „Feuerfest“ und „Die Ziegelwelt“ berichtete er über seine Experimente. Auf der Leipziger Messe war seine Keramik regelmäßig vertreten. 1942/43 wurde die Werkstatt in Beiertheim samt K.s Sammlung ostasiatischer und eigener Keramik zerstört; 1950 wurde sie in Ittersbach wieder aufgebaut. – K. orientierte sich an der Keramik Ostasiens, an den einfachen Formen der chinesischen Sung-Periode und an deren Glasuren. Er perfektionierte die aus Frankreich bekannte Technik der Oberflächenbemalung mittels Kupferoxiden: Dabei erreichte er überaus feine Farbskalen vom hellen und dunklen oxidierten Kupfergrün, vom Graubraun und Grauviolett bis hin zum nuancierten reduzierten Kupferrot. Der zusätzliche Lüstereffekt erinnert an Arbeiten des Jugendstils. Vor allem durch seine Leistungen im glasurtechnischen Bereich gehört K. zu den großen deutschen Keramikern seiner Zeit.

  • Werke

    im Bad. Landesmus. Karlsruhe u. in Privatbes.

  • Literatur

    W. Franzius, in: Jb. d. Staatl. Kunstslgg. in Baden-Württemberg 12, 1975, S. 205-12 (Abb.);
    G. Reineking - v. Bock, Meister d. dt. Keramik 1900 bis 1950, 1978, S. 181 f. (Abb.);
    Karlsruher Majolika, Ausstellungskat., Karlsruhe, 1979.

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Knauf, Werner" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136084028.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA