Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Grafen von Keyserling ; Stadtgeschlecht in Bielefeld und Herford ; Vasallen des Deutschen Ordens in Kurland ; russische Barone
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 121699110 | OGND | VIAF: 3334403
Namensvarianten
  • Keyserlingk
  • Keyserling
  • Keyserlingk
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Keyserling, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121699110.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Altes Stadtgeschlecht in Bielefeld und Herford (Westfalen), seit 1492 in Kurland als Vasallen des Deutschen Ordens, 1631 in die kurländische Adelsmatrikel eingetragen. Für einzelne Linien: Reichsgrafenstand 1741, preußischer Grafenstand 1744, 1777 beziehungsweise 1786, russische Anerkennung des Barontitels 1835.

    Georg (1679–1711) war 1702-11 preußischer Gesandter in Moskau, Hermann (Reichsgraf 1741, 1696-1764) war russischer Diplomat (1733–44, 1749-52 und 1763-65 in Warschau, 1744-46 am Reichstag in Regensburg, 1747/48 in Berlin, 1752-61 in Wien). Er trug 1734 zur Anerkennung des sächsischen Kurfürsten als König August III. durch den polnischen Reichstag bei, half die Einverleibung Kurlands in Polen verhindern und wirkte 1737 mit bei der Wahl von Johann Ernst Graf von Biron zum Herzog von Kurland. 1764 setzte er die Wahl von Stanislaus Poniatowski zum König von Polen durch. Er war (seit 1733) Präsident der Petersburger Akademie der Wissenschaften und ein Förderer der Künste, unter anderem, und andere Mäzen von J. S. Bach. Sein Sohn Heinrich (1727–87), Reichshofrat in Wien 1753–62, ließ sich mit seiner Frau, Caroline geboren(e) Gräfin Truchseß zu Waldburg (1727–91) in Königsberg (Preußen) nieder, wo ihr Haus am Roßgarten zu einem geistigen Mittelpunkt wurde; hier verkehrten Kant und Hamann. Ernst Johann ( 1763) war dänischer Generalleutnant, dessen Bruder Dietrich (1698–1745) ein Freund Friedrichs des Großen (im Rheinsberger Kreis „Caesarion“ genannt), Oberst und Generaladjutant (s. ADB 15). Gebhard (1699–1761) war braunschweigischer Diplomat und wurde 1744 mit der Herrschaft Rautenburg in Ostpreußen belehnt. Johann Christopher ( 1754) war russischer General und Gouverneur von Wiborg, Dietrich ( 1793) Generaladjutant des russischen Feldmarschalls Graf Lacy. Zu nennen sind ferner: Johann Heinrich ( 1733), kurländischer Kanzler, Archibald (1785–1855), preußischer Oberst, der über seine Erlebnisse in den Freiheitskriegen berichtete (Aus der Kriegszeit, 2 Bände, 1847/55; s. ADB 15), und Heinrich (1831–74), deutscher Gesandter in Konstantinopel. Hugo (1833–1903) war Landesbevollmächtigter von Kurland, dessen Bruder Eugen (1832–89) Zoologe, speziell Spinnenforscher (seine Sammlung mit mehr als 10 000 Arten kam in das Naturwissenschaftliche Museum London). Dessen Frau war die Schriftstellerin Margarete geboren(e) von Dönniges (1846–1930, s. NDB IV*). Beider Sohn war Robert (1866–1959), Regierungspräsident in Königsberg, Ministerialdirektor im Landwirtschaftsministerium, 1917/18 Reichskommissar für Litauen und die baltischen Provinzen, dessen Frau Margarete geboren(e) Hirt (1879–1958), Mitglied der schlesischen Landwirtschaftskammer und des Verwaltungsrats des Hauptvorstandes des Vaterländischen Frauenvereins (beide s. Rhdb., P). Heinrich (1861–1941) war Generaldirektor von Westpreußen, Ewald (1832–91) preußisch Generalmajor und dessen Sohn Walter (1868–1946) Vizeadmiral.

  • Literatur

    Genealog. Hdb. d. balt. Ritterschaften, T. Kurland, Bd. 1, 1930, S. 118-49 (L), T. Estland. Bd. 3.1930, S. 140-44 (L);
    O. Frhr. v. Taube, Das Buch d. Keyserlinge, 1944 (L. P, Stammtafel);
    Altpreuß. Biogr.;
    Dipl. Vertr.;
    Dt.balt. Biogr. Lex., 1970.

  • Autor/in

    Fritz Martini
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Martini, Fritz, "Keyserling" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 563 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121699110.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA