Lebensdaten
1875 – 1965
Geburtsort
Altenessen
Sterbeort
Mülheim/Ruhr
Beruf/Funktion
Montanindustrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137730829 | OGND | VIAF: 81877413
Namensvarianten
  • Kellermann, Hermann
  • Cellermann, Hermann

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Zitierweise

Kellermann, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137730829.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann (1852–1920), Retriebsführer auf d. Zechen Roland u. Sellerbech in M., S d. Grubenverwalters Johannes u. d. Wilhelmine Kaiser;
    M Eugenie Gutjahr (1851–1901);
    Remscheid 1905 Martha (1878–1976, Cousine), T d. Fabrikdir. Heinrich Kellermann (1857–1925) in Remscheid u. d. Gertrud Hegels;
    3 S (1 früh †, 1 ⚔), 2 T, u. a. Karl Heinrich (* 1908), Schauspieler.

  • Biographie

    Wie seine Vorfahren wählte K. den Bergmannsberuf. Nach Studium in Göttingen und Berlin legte er 1899 das Bergreferendarexamen und 1903 das Bergassessorexamen ab und trat 1905 in den Staatsdienst ein. Nach kurzer Tätigkeit als Berginspektor in Waltrop wechselte er in den privaten Bergbau über und wurde 1906 Bergwerksdirektor bei der Gutehoffnungshütte AG (GHH) in Oberhausen. Hier übernahm er die technische Leitung der Schächte Oberhausen und Vondern, der Zeche Ludwig sowie der Kalkstein- und Dolomitbrüche. 1913 erhielt er Prokura und wurde 1918 stellvertretendes Vorstandsmitglied. 1920 trat er in den Vorstand des Gutehoffnungshütte Aktienvereins und 1923 in den der GHH ein. Er übernahm die technische Leitung eines Teils des GHH-Bergbaus. Bei der Besetzung der Werke durch die Franzosen und Belgier (1923) wurde er zeitweilig inhaftiert. Bis 1942 leitete K. alle Bergbauabteilungen der GHH. – Die deutsche Montanwirtschaft verdankt K. über den eigentlichen Bereich seines unternehmerischen Wirkens hinaus bedeutende organisatorische Leistungen. Besondere Verdienste erwarb er sich in den Jahren 1935-42 als Vorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats mit der Gründung der Steinkohlen-Elektrizitäts AG (STEAG) in Essen, durch welche der Steinkohlenbergbau stärker in die allgemeine Stromversorgung eingeschaltet wurde. Seit 1934 war er – beauftragt durch das Reichsversicherungsamt – Leiter der Knappschafts-Berufsgenossenschaft. Seit 1935 Vorsitzender des Verwaltungsrates des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohleforschung in Mülheim, sorgte K. für die Umwandlung dieses Instituts in eine selbständige Stiftung.

    1942 übernahm K. nach der aus politischen Gründen erfolgten Entlassung des Generaldirektors Paul Reusch die Gesamtleitung der GHH. Nach Kriegsende mußte er 8 Monate in Internierungslagern zubringen. Nach seiner Entlassung kehrte er zur GHH zurück. 1947 begründete er eine Hilfsaktion für Bergleute aus den verlorenen deutschen Ostgebieten. Als letzter Generaldirektor des unentflochtenen GHH-Konzers legte er den Grundstein zum erfolgreichen Wiederaufbau. 1958 wurde eine H. K.-Stiftung zur Ausbildung und Förderung von Belegschaftsmitgliedern und deren Kindern errichtet.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (Clausthal 1951), Heinitz-Medaille, Georg-Agricola-Denkmünze.

  • Literatur

    B. Herzog, in: Stahl u. Eisen 24, 1965, S. 1640;
    ders., in: Jb. d. dt. Unternehmers, 1966, S. 31 f.;
    E. Maschke, Es entsteht ein Konzern - Paul Reusch u. d. GHH, 1969;
    D. W. v. Menges, Unternehmensentscheide, Ein Leben f. d. Wirtsch., 1976. |

  • Quellen

    Qu.: Hist. Archiv d. GHH-AV, Oberhausen (P).

  • Autor/in

    Bodo Herzog
  • Zitierweise

    Herzog, Bodo, "Kellermann, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 472-473 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137730829.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA