Lebensdaten
1875 – 1956
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Internist
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117610801 | OGND | VIAF: 25384431
Namensvarianten
  • Jagic, Nikolaus
  • Jagić, Nikolaus von
  • Jagic, Nicolaus von
  • mehr

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Zitierweise

Jagic, Nikolaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117610801.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Vatroslav (s. 2).

  • Biographie

    Zehnjährig kam J. nach Wien, dem er sein Leben lang treu blieb. Hier besuchte er das Piaristengymnasium, studierte Medizin und wurde 1900 promoviert. Der Erforscher der Tonuskrankheiten am Herz und an den Gefäßen und erste Auswerter der klinischen Blutdruckmessung Jakob Pal verstand es, ihn für die physikalische Diagnostik der Herz- und Gefäßkrankheiten zu interessieren. Daher trat J. noch im Juli 1900 in die I. Wiener Medizinische Klinik ein, der damals Hermann Nothnagel vorstand. Dieser schickte ihn nach Frankfurt/Main, wo J. bei Paul Ehrlich und Carl Weigert Färbemethoden und klinische Mikroskopie erlernen sollte. Seit dieser Zeit gehörte auch die Hämatologie zu den bevorzugten Arbeitsgebieten von J. Danach arbeitete er in Wien noch bei dem Pathologen Anton Weichselbaum, wiederholt gemeinsam mit Karl Landsteiner. Da J. neben der morphologischen Blutuntersuchung die Zytodiagnostik in Exsudat, Harn, Stuhl, Auswurf usw. konsequent durchführte, ist er einer der Begründer der klinischen Laboratoriumstätigkeit in Österreich geworden. 1908 ging er auf kurze Zeit zu Bernhard Nocht an das Hamburger Tropeninstitut, um die Technik der Laboratoriumsuntersuchung noch gründlicher kennenzulernen. 1909 wurde J. in Wien habilitiert, 1912 wurde er Vorstand an der Internen Abteilung des Wiener Sophienspitals. Auf therapeutischem Gebiet schlug er Adrenalin zur Asthma-bronchiale-Behandlung vor, führte das Strychnin als Kreislauftonikum ein und legte den ersten Pneumothorax zur Schmerzbekämpfung bei diaphragmaler Pleuritis an. 1922 wurde er Extraordinarius für sein Fach und erhielt den Lehrauftrag über Propädeutik für innere Krankheiten. Seine Fähigkeit, komplizierte Vorgänge leicht faßlich darzustellen, wurde auch von den praktizierenden Ärzten anerkannt, daher wurden seine Collegia publica,|das waren postpromotionelle Fortbildungsstunden, stets von 100 bis 150 Ärzten besucht. Im April 1931 folgte er Norbert v. Ortner als Vorstand der II. Medizinischen Universitätsklinik in Wien. J. war der genuine Nachfolger des ersten Vorstandes dieser Klinik, Johann Oppolzer, von dem er selbst sagte: „Den Studenten gab er fürs Leben das mit, was sie zur Behandlung der Kranken brauchten.“ Treffender hätte man auch J. nicht charakterisieren können.

  • Werke

    u. a. Atlas u. Grundriß d. Klin. Mikroskopie, 1907, ²1913 (mit H, K. Barrenscheen);
    Die diagnost. Verwertung d. Leukozytenbildes b. Infektionskrankheiten, 1919;
    Herzkrankheiten b. Frauen, 1926;
    Klinik u. Therapie d. Blutkrankheiten, 1928 (mit G. Spengler), ²1934 (mit R. Klima);
    Perkussion u. Auskultation, 1932, ⁹1948;
    Therapie d. Herzkrankheiten, 1935, 21937 (mit E. Flaum);
    Die endokrinen Erkrankungen, 1938 (mit K. Fellinger);
    Klinik d. Herzkrankheiten f. prakt. Ärzte u. Studierende, 1941, ⁶1948;
    - Hrsg.: Hdb. d. allg. Pathol., Diagnostik u. Therapie d. Herz- u. Gefäßerkrankungen, 1912-14.

  • Literatur

    K. Fellinger, in: Wiener klin. Wschr. 67, 1955, S. 711;
    ders., ebd. 69, 1957, S. 145-47;
    R. Klima, in: Wiener Med. Wschr. 107, 1957, S. 89 f.;
    O. Zimmermann-Meinzingen, in: Österr. Ärzteztg. 12, 1957, S. 53.

  • Autor/in

    Helmut Wyklicky
  • Zitierweise

    Wyklicky, Helmut, "Jagic, Nikolaus" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 297-298 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117610801.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA