Lebensdaten
1817 – 1905
Geburtsort
Solingen
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Papiermaschinenindustrieller
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 136223354 | OGND | VIAF: 80605744
Namensvarianten
  • Jagenberg, Ferdinand Emil
  • Jagenberg, Emil
  • Jagenberg, Ferdinand

Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Jagenberg, Ferdinand Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136223354.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Ferdinand Wilhelm (1794–1871), Papiermacher in S., d. 1826 d. alte Papiermühle Soter a. d. Wupper u. 1838 e. weitere Papiermühle am Wiedbach b. Altenkirchen/Westerwald erworben hatte u. 1845 aus beiden d. Fa. Jagenberg & Söhne gründete, S d. Joh. Wilhelm (1760–1824), Kaufm. in S., u. d. Anna Maria Helene Kirschbaum (1765–1815) aus S.;
    M Anna (1792–1854), T d. Kaufm. Joh. Brögelmann (1740–1822) in Elberfeld u. d. Anna Maria Carnap;
    B Adolf (1819–1900), Papierfabr. in Altenkirchen;
    1) Bolschewo b. Moskau 1845 Maria ( 1852), T d. Türkischrotfärbereibes. Franz Rabeneck u. d. Anna Maria Wilhelmine Brögelmann, 2) Solingen 1853 Emma (1831–58), T d. Bierbrauers Karl Vorwerk in S. u. d. Amalie Windhövel, 3) 1860 Hulda (1832–1904), T d. Kaufm. Wilhelm Neuhaus in S. u. d. Friderike Peres;
    1 S, 3 T aus 1), 4 S aus 2), 2 S, 4 T aus 3), u. a. Emil (1866|-1931), Dr.-Ing. E. h. (s. Rhdb., P), Max (1867–1931), leiteten d. J.-Werke AG in D.;
    N Karl (1849–1938), gründete 1906 in D.-Reisholz d. Papierfabrik Jagenberg GmbH, Otto (* 1861), Papierfabr. in S. (s. Rhdb., P);
    Groß-N Robert, Papierfabr. in D. (s. Rhdb., P);
    E Paula ( Gerhard Tischer, 1877–1959, Gründer d. Musikverlags Tischer u. Jagenberg, s. Riemann).

  • Biographie

    J. trat in das väterliche Unternehmen ein und leitete bis 1878 die Solinger Fabrik, während sein Bruder Adolf die Altenkirchener Fabrik weiterführte. 1878 verlegte J. seinen Wohnsitz von Solingen nach Düsseldorf und gründete die Papierhandlung Ferdinand Emil Jagenberg, Keimzelle des heute führenden westdeutschen Unternehmens der Papierverarbeitungs- und Verpackungsmaschinenindustrie. In den 80er Jahren traten die Söhne Emil und Max der väterlichen Firma bei, die sich immer mehr nach der technisch-konstruktiven und erfinderischen Seite hin ausweitete. Aus eigener Heftdrahtfabrikation belieferte sie die Schachtelmacher benachbarter Textilstädte. Eine Drahtspulmaschine wurde konstruiert, der bald eine Papierrollen-Schneidemaschine zum Rollen und Schneiden von Papierstreifen für Telegrafen, Luftschlangen und Spinnpapier folgte. 1892 wurde die erste Jagenberg-Maschine patentiert. Mit der Entwicklung weiterer Hilfsgeräte und Maschinen (auch Anleim-Maschinen und Kaltleim) konnte die Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Herstellerbetriebe von Papiererzeugnissen auf dem Wege zu Fließband und Automation wesentlich verbessert werden. Mit den Jahren entwickelte sich aus unscheinbaren Anfängen eine weltbekannte Spezialfirma des Maschinenbaus. 1895 legte J. das Unternehmen in die Hände der Söhne und trat aus der Firma aus; 1905, in seinem Todesjahr, wurden die Düsseldorfer Jagenberg-Betriebe in einem Straßengeviert des südlichen Stadtteils Bilk räumlich vereint.

    Das Düsseldorfer Stammhaus wurde 1917 in eine AG überführt. Filialen und weitere Produktionsstätten im In- und Ausland wurden errichtet. Groß war die Bedeutung des Unternehmens für die Agglomeration und Schwerpunktbildung des Spezialmaschinenbaus in Düsseldorf, zumal die meisten Gründer oder Inhaber gleichartiger Firmen als Ingenieure oder Konstrukteure in Verbindung zu Jagenberg standen und dort ihren Ausgang nahmen. War es anfangs lediglich J.s Unternehmen, das sich dem Bau von Papierverarbeitungsmaschinen widmete, so gab es später (1952) in Düsseldorf zeitweilig 18 Betriebe, die zusammen fast 40 % der Produktion und des Exports dieser Spezialmaschinen auf sich vereinten.

  • Literatur

    Ferd. Frdr. Jagenberg, Fam. J., 1.-5. H., 1911-20;
    Festschr. anläßl. d. 50j. Bestehens d. Fa. F. E. J. …, 1928 (P);
    Max Jagenberg, J. in Düsseldorf, Erinnerungen üb. d. Gründung u. d. Werdegang d. Fa. F. E. J. u. J.-Werke AG, Düsseldorf, 1928 (P);
    M. Bützer, 50 J. Papierfabrik J. GmbH, 1906–56, 1956;
    „Jagenberg-Post“, Werkzs. d. J.-Werke AG, H. 47, 1965 (P).

  • Autor/in

    Hans Seeling
  • Zitierweise

    Seeling, Hans, "Jagenberg, Ferdinand Emil" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 296-297 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136223354.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA