Lebensdaten
1751 – 1807
Geburtsort
Donauwörth
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
katholischer Publizist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117045403 | OGND | VIAF: 779779
Namensvarianten
  • Hübner, Lorenz
  • Hübner, Lorenz
  • H., L.
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Zitierweise

Hübner, Lorenz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117045403.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Kaspar Hibbner, bayer. Feldwebel im Rgt. Kurprinz;
    M Monica Anna N. N.;
    B Ignaz (1749–1815), Lic. iur., bayer. Rat u. Schulkommissar, Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss.

  • Biographie

    Nach Studien in Amberg trat H. 1768 in die Gesellschaft Jesu ein, die 1773 aufgehoben wurde. 1774 zum Priester geweiht, wurde er 1775 Lehrer für Französisch und Italienisch in Burghausen/Salzach, 1776 dort Professor der Rhetorik. 1779 übernahm er die Redaktion der „Münchner Staatszeitung“ und der „Münchner gelehrten Beiträge“, doch im Dezember 1783 übersiedelte er, der Gegnerschaft in München überdrüssig, nach Salzburg in den Schutz des aufgeklärten Fürstbischofs Hieronymus Colloredo. Hier leitete er seit 1784 die „Oberdeutsche Staatszeitung“, mit der das „Salzburger Intelligenzblatt“ und die „Monatlichen Gelehrten-Beiträge zur Literatur Oberösterreichs“ in Verbindung standen, und seit 1791 das „Räsonnierende Magazin des Wichtigsten aus der Zeitgeschichte“. Er hatte auch 1788-99 die Redaktion der bedeutenden „Oberdeutschen allgemeinen Literatur-Zeitung“ inne. Diese zeigte sich allem geistig Neuen, besonders Kant und dem von ihm initiierten Denken, positiv offen und stand auch von den Anfängen an in lebhafter Auseinandersetzung mit dem Idealismus Schellings, Fichtes und später Hegels. Zu ihren Mitarbeitern zählte die „Literatur-Zeitung“ unter anderem Jakob Salat, Aloys Sandbüchler und Augustin Schelle. Die Kritik an kirchlich-katholisch Zeitzuständen und der nicht-aufgeklärten Theologie war entschieden, doch von hohem Niveau; die Oberdeutsche allgemeine Literatur-Zeitung war wohl das intellektuell bedeutsamste Organ der deutschen katholischen Aufklärung. Sie bestand bis 1812.

    Als Aufklärer war H. besonders dem Augsburger Theologenkreis um Joseph Anton Weißenbach ein Hauptgegner der Kirche und wurde von Männern konservativer Gesinnung durchaus neben Neuerer wie Joseph Valentin Eybel, Karl Joseph Huber, Kaspar Royko, Kaspar Ruef und Marx Anton Wittola gestellt.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1799).

  • Werke

    Der phil. Geist unseres Jh., 1780;
    An Verführer u. Verführte, Nachtrag zu d. Vorbothen d. Neuen Heidenthums, 1781 (gegen J. A. Weißenbach);
    Dringende Vorstellung an Vernunft u. Menschlichkeit um Aufhebung d. Cölibats, 1782;
    Beschreibung d. hochfürstl. …Residenzstadt Salzburg, 2 Bde., 1792/93;
    Beschreibung d. Erzstiftes u. Reichsfürstenthums Salzburg, 3 Bde., 1796;
    Beschreibung d. Kurbaier. Haupt- u. Residenzstadt München u. ihrer Umgebungen, 2 Abt., 1803/05. -
    Hrsg.: Physikal. Tageb. f. Freunde d. Natur, 1784-88;
    Salzburger Musenalm. 1787 f.

  • Literatur

    J. Wißmayr, Dr. L. H.s biograph. Charakteristik, 1822, hrsg. 1835;
    F. Steinbacher, L. H. u. d. bayr. Publizistik s. Zeit, Diss. München 1923;
    H. Ruby, L. H. 1751-1807;
    Lehen u. Werk als Publizist, Topograph u. Historiker in Salzburg, Diss. Wien 1965;
    Pogg. I;
    Wurzbach IX.

  • Autor/in

    Manfred Brandl
  • Zitierweise

    Brandl, Manfred, "Hübner, Lorenz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 721-722 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117045403.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA