Lebensdaten
1791 – 1829
Geburtsort
Moys bei Görlitz
Sterbeort
Breslau
Beruf/Funktion
Berg- und Hüttenmann ; polnischer General
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 11696488X | OGND | VIAF: 49990658
Namensvarianten
  • Hollunder, Christian Fürchtegott
  • Hollunder, Christian Fürchtegott

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hollunder, Christian Fürchtegott, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11696488X.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Nach dem Studium der Berg- und Hüttenkunde an der Bergakademie Freiberg, wo er A. G. Werner und W. A. Lampadius zu Lehrern hatte, war H. als polnischer General-Bergdirektionsassessor im Dombrowaer Berg- und Hüttenrevier tätig. Als Wohnorte werden Bendzin und auch Königshütte angegeben. H. war einer der fähigsten Hüttenmänner dieses Bezirkes. Neben seiner praktischen Tätigkeit trat er vor allem literarisch hervor. Er verfaßte kleinere Broschüren über die Zinkfabrikation und publizierte mehrfach in Schweiggers Journal für Chemie und Physik und in Karstens Archiv für Bergbau und Hüttenwesen. Als seine wohl bemerkenswerteste Schrift darf sein „Tagebuch einer metallurgisch-technologischen Reise durch Mähren, Böhmen, einen Theil von Deutschland und der Niederlande“ (1824) betrachtet werden, das Ergebnis einer Besichtigungsfahrt, die 1818 in dem gedrängten Zeitraum von 8 Monaten von Krakau aus über Brünn nach Wien, über Prag und Dresden nach Berlin und weiter nach Hamburg, dann über Bremen durch das Münster- und Sauerland und das Aachener Gebiet bis nach Lüttich führte. Der Rückweg wurde über Frankfurt durch Thüringen, Sachsen und Schlesien genommen. Schwerpunkte bildeten naturgemäß die Hüttenwerke und ihre Nebenbetriebe, die gräflich Salmsche Eisenhütte in Blansko, die Werke bei Horžowitz nahe Prag, Lauchhammer in der Lausitz, Eisengießereien und Zinkblechfabriken in Berlin und Hamburg, Kupferhammer und Messingwerke bei Eberswalde, die metallverarbeitenden Werke im Sauerland (Nadeln, Draht, Bügel und Sporen, Bestecke, Degen, Sensen, Scheren und anderes). Aber auch chemische Betriebe, das Polytechnikum in Wien und die dortige Gasbeleuchtung, Gewehr-, Glas- und Porzellanfabriken, Salinen und die Rüdersdorfer Kalköfen wurden aufgesucht. Das Werk gibt einen ausgezeichneten Überblick über den damaligen Stand der Technik und enthält auch zahlreiche Zeichnungen. Es ergänzt im Reiseweg C. J. B. Karstens 1821 erschienene „Metallurgische Reise …“ durch Bayern und die südlichen österreichischen Provinzen. H. verfaßte auch eine Anleitung zur mineralurgischen Probierkunst und eine chemische Farbenkunde. Die darin auftretenden Vorschriften hat er „nach eigenen Erfahrungen und mit Benutzung der neuesten Entdeckungen entworfen“. Literaturverzeichnisse sind beigegeben, die zum Teil die Neubearbeitung dieser Gebiete|deutlich machen. Das letzte Werk des früh Verstorbenen, der „Berg- und Hüttenweiser durch Oberschlesien“ (1828), enthält die erste Bibliographie des oberschlesischen Reviers.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die zweckmässigste Zinkfabrication b. Steinkohlenfeuerung …, 1822;
    Ausführl. Beschreibung d. in Oberschlesien, d. Kgr. Polen u. d. Gebiete d. freyen Republik Krakau gewöhnl. Zinkhütten Prozesses, 1824;
    Versuch e. Anleitung z. mineralurg. Probir-Kunst auf trocknem Wege, 2 T., 1826;
    Btrr. z. Färbe-Chemie u. chem. Farben-Kde., 1827.

  • Literatur

    ADB XII;
    A. Perlick, Landeskde., 1943, S. 21, 40-42;
    ders., Oberschles. Berg- u. Hüttenleute, 1953;
    Pogg. I.

  • Autor/in

    Konrad Fuchs
  • Zitierweise

    Fuchs, Konrad, "Hollunder, Christian Fürchtegott" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 544-545 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11696488X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hollunder: Christian Fürchtegott H., geschätzter Metallurg, polnischer General, Bergdirectionsassessor zu Bendrin in Polen, geb. 1791 zu Mois bei Görlitz, gest. am 19. Juli 1829 zu Breslau. Derselbe studirte unter Werner und Lampadius in Freiberg die Bergwerks- und Hüttenkunde, durchlief dann in verschiedenen Stellungen die Hüttenpraxis und gelangte endlich zu einer hervorragenden Stellung in Polen, schrieb zahlreiche Abhandlungen über verschiedene Gegenstände der Hüttentechnik, insbesondere in Karsten's Archiv Bd. II. 1824; IV. 1825; IX. 1826; XIII. 1828 und in Schweigger's Journal Bd. XVI. 1816; XIX. 1817; XXXIII. 1821. Als selbständige Werke publicirte H. „Zweckmäßige Zinkfabrik bei Steinkohlenfeuerung“, 1822; „Ausführliche Beschreibung des in Oberschlesien gewöhnlichen Zinkhüttenprocesses“, 1823; „Tagebuch einer techn.-metall. Reise durch Mähren, Böhmen und einen Theil von Deutschland“, 1824; ein durch die Fülle der sehr sachgemäß behandelten Gegenstände und scharfe Beurtheilung ausgezeichnetes, auch für die Geschichte der Metallurgie werthvolles Werk mit sehr zahlreichen bildlichen Darstellungen. In ähnlicher Weise wegen seiner erschöpfenden Darstellung bemerkenswerth ist eine seiner letzten Publicationen: „Versuch einer Anleitung zur metallurgischen Probirkunst auf trockenem Wege“, 2 Bde., 1826.

    • Literatur

      N. Nekrol. Bd. VII.

  • Autor/in

    Gümbel.
  • Zitierweise

    Gümbel, Wilhelm von, "Hollunder, Christian Fürchtegott" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 762 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11696488X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA