Lebensdaten
1802 – 1883
Geburtsort
Bernburg
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Verleger ; Buchhändler
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116974036 | OGND | VIAF: 27836339
Namensvarianten
  • Hoffmann, Karl
  • Hoffmann, Carl
  • Hoffmann, Karl

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Zitierweise

Hoffmann, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116974036.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1771–1833), Amts- u. Oberwundarzt in B.;
    M Johanna (1775–1827), T d. Brückenverwalters König in Ballenstedt u. Bernburg; 14 Geschw., u. a. Friedrich (1796–1874), Oberhofprediger in Ballenstedt, theol. Schriftsteller, Ludwig (1798–1850), Dr. med., Kreisphysikus in Ballenstedt, Franz (1814–82), Buchhändler, Jugend- u. Volksschriftsteller, Redakteur d. Zs. „Jugendfreund“ (s. ADB 50), Carolina ( Julius Weise [1804-1882], Buchhändler u. Verleger in St., J. Weises Hofbuchhandlung), Maria ( Carl August Schmidt, 1881, übernahm 1843 d. Jugendschrr. H.s u. gründete d. Verlag Schmidt u. Spring in St.);
    - Stuttgart 1827 Elisabeth (1801–64), T d. Pfarrers Joh. Nikolaus Hoff in Mannheim u. d. Christine Laubinger;
    3 S, 3 T, u. a. Julius (1833–1904), Buchhändler u. Verleger, erwarb 1862 d. Verlag K. Thienemann, verk. diesen 1885 an s. Vettern Anton u. Franz Hoffmann, gründete Verlag Julius Hoffmann u. leitete seit 1873 d. C. Hoffmann-Verlag;
    N Anton (1856–1915), Franz (1850-ca. 1920), beide Verleger, Ernst Hoff (* 1932), Verbandsgeschäftsführer (s. NDB IX);
    E Julius (1864–1932), Verleger, Robert (* 1868), Maler;
    Groß-N Herbert (1891–1950), Verleger;
    Ur-Groß-N Kurt (* 1923), Inh. d. Verlags Julius Hoffmann.

  • Biographie

    H. war das 6. von 15 Kindern. Nach 5jähriger Buchhändlerlehre in Leipzig arbeitete er dort und in Mannheim als Gehilfe, ab 1825 in Stuttgart bei Franckh. 1826 kaufte er eine Buchhandlung und Leihbücherei in Stuttgart und machte sich selbständig. Er baute sein Geschäft aus, erwarb auch Teile von Franckh, intensivierte Leihbibliothek und Lesezirkel und begann bald, selbst Bücher zu verlegen. 1829 nahm er seinen späteren Schwager Julius Weise in die Firma auf. Er überließ ihm 1833 die Buchhandlung und widmete sich selbst dem Verlag, dessen Grundstock wohl die Romanbibliothek (Übersetzungen) seines früheren Chefs Franckh war, die er 1827 erworben hatte. Als besonders erfolgreich erwiesen sich dann einige große populäre Werke, die in Lieferungen erschienen, zum Beispiel Karl von Rottecks „Weltgeschichte“, Vollrath Hoffmanns „Die Erde und ihre Bewohner“ und L. Okens „Naturgeschichte“. H. erwarb eine Druckerei und gründete eine lithographische Anstalt. Mit dem in wöchentlichen Lieferungen erscheinenden „Buch der Welt“ (1842-71) schuf er das erste belehrende illustrierte Unterhaltungsblatt, das eine Auflage bis zu 23 000 erzielte, ein damals spektakulärer Erfolg. H. gründete auch eine der ersten Zeitschriften für Mode und Handarbeiten. Weitere Verlagsgebiete waren Astronomie (zum Beispiel „Die Wunder des Himmels“ von Littrow), Gartenbau, eine Reihe griechischer und römischer Klassiker in Übersetzungen, Erzähler- und Romanbibliotheken sowie Jugendschriften (Hauptautor: H.s Bruder Franz, der auch die Zeitschrift „Jugendfreund“ redigierte).

    H. hat sich sehr energisch in die Bemühungen eingeschaltet, den buchhändlerischen Waren- und Abrechnungsverkehr zu verbessern. Er gründete zusammen mit Carl Messow die „Süddeutsche Buchhändlerzeitung“, mit F. Liesching und H. Erhard 1842 den Stuttgarter Buchhändlerverein und wirkte beim Zustandekommen des Süddeutschen Buchhändlervereins maßgeblich mit. In späteren Jahren gehörte er auch dem Vorstand des Börsenvereins der Buchhändler in Leipzig an.

    1873 übergab H. seinem Sohn Julius die Leitung des Verlages. Er behielt die Druckerei und verfaßte in den folgenden Jahren einige botanische Bücher. 8 Firmen des Buchhandels lassen sich auf ihn zurückführen.|

  • Auszeichnungen

    Gemeinderat in Stuttgart 1853–65.

  • Werke

    Ritter Raimunds Fahrten, Abentheuer u. Schicksale od. Der Hl. Bund im Felsthale, 1825;
    Neues Schatzkästlein f. Freunde munterer Laune u. heiteren Sinnes, 1825;
    Unentbehrl. Galanteriebüchlein f. angehende Elegants …, 1827;
    Pflanzenatlas n. d. Linnéschen System, 1881;
    Botan. Bilderatlas, 1883;
    Lehrb. d. prakt. Pflanzenkde. in Wort u. Bild, 1886.

  • Literatur

    ADB 50;
    Börsenbl. f. d. Dt. Buchhandel Nr. 17 v. 21.1.1884;
    Archiv f. Gesch. d. dt. Buchhandels II, 1879;
    R. Schmidt, Dt. Buchhändler, Dt. Buchdrucker III, 1905, S. 477-82 (mit Übersichtstafel üb. d. abgezweigten Firmen d. H.schen Buchhandlung).

  • Porträts

    Stahlstich im Bes. v. Kurt Hoffmann, Verlag Julius H., Stuttgart.

  • Autor/in

    Kurt Hoffmann
  • Zitierweise

    Hoffmann, Kurt, "Hoffmann, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 432 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116974036.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hoffmann: Karl H., Verlagsbuchhändler in Stuttgart, geboren 1802, 1883, begründete daselbst durch Ankauf der J. Sattler'schen Buchhandlung und Leihbibliothek die Hoffmann’sche Verlagsbuchhandlung, welche er von 1855 ab unter genannter Firma führte. Unter der pflichteifrigen und geschickten Leitung seines Besitzers blühte das Geschäft rasch empor und wurde binnen kurzem die erste Sortimentsbuchhandlung Stuttgarts. Später widmete sich Karl H. auch dem Verlage und nahm zu diesem Zwecke seinen Schwager, Julius Weise aus Leipzig, als Theilhaber auf. Der erste gute Griff auf dem Gebiete des Verlages war die Herausgabe der Rotteck’schen Weltgeschichte, die ursprünglich bei Franckh erscheinen sollte, aber dort nicht übernommen werden konnte, weil Franckh politischer Verhältnisse wegen verhaftet wurde. Durch dieses Werk wurde Hoffmann's Wohlstand begründet und bald folgten ihm andere, die ebenso durchschlagenden Erfolg hatten: „Die Erde und ihre Bewohner“ von Vollrath, „Oken's Naturgeschichte“ „(in Lieferungen), welche zur Errichtung einer eigenen Steindruckerei und Coloriranstalt Veranlassung gab (der ersten in Stuttgart), ferner Berge's Schmetterlingsbuch und Käferbuch, das „Buch der Welt", die erste belehrende Zeitschrift (mit 23 000 Auflage), die „Musterzeitung", eine Vorläuferin des „Bazar“, die „Modenwelt“, eine Sammlung ausgewählter griechischer und lateinischer Classiker, übersetzt von Donner, Minckwitz, Schöll (später an Langenscheidt in Berlin übergegangen) u. a. Das Geschäft nahm mit der Zeit einen derartigen Umfang an, daß H., um seine Kraft nicht zu zersplittern, einen Theil desselben veräußern mußte. Infolge dessen gab er die Kunstanstalt an Hochdanz & Engelhorn ab, den Verlag seiner Jugendschriften an seinen Schwager Schmidt (Schmidt & Spring) und weitere Bestandtheile an weitere Reflectanten. Sein Interesse an der Ausgestaltung und Vervollkommnung des Buchhändlerwesens bethätigte H. durch die Schaffung eines Commissions- und Abrechnungsplatzes in Stuttgart, die auf dem Gebiete der Vertretung buchhändlerischer Berufsinteressen sein Hauptverdienst bildet. Auch im übrigen war er eifrig wirksam im Dienste der Gesammtheit und half als Vorstand des süddeutschen Buchhändlervereins in Stuttgart, wie als Mitglied des Börsenvereinsvorstandes redlich mit schaffen und aufbauen. Hinzuzufügen ist noch, daß H. mit seinen kaufmännischen Eigenschaften auch wissenschaftliche Gelehrsamkeit vereinigte und als bedeutender Botaniker galt. Er starb nach längerem Siechthum an Herzleiden.

  • Autor/in

    Karl Fr. Pfau.
  • Zitierweise

    Pfau, Karl Friedrich, "Hoffmann, Carl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 417 unter Hoffmann, Karl [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116974036.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA