Lebensdaten
1863 – 1939
Geburtsort
Gera
Sterbeort
Gera
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137580428 | OGND | VIAF: 81753520
Namensvarianten
  • Hirsch, Georg
  • Hirsch, Johann Karl Georg
  • Hirsch, Johann Carl Georg

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Zitierweise

Hirsch, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137580428.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Louis (1814–80), 1837 Begründer d. Färberei u. Appreturanstalt L. H., S d. Schneidermeisters Joh. Karl Heinrich in G. u. d. Joh. Christiane Krieger;
    M Luise Wilhelmine (1837–1907), T d. Karl Ferd. Arnold, Leinen- u. Zeugwebermeister in Greiz, u. d. Christiane Caroline Möbius;
    Gera 1885 Elisabeth (1865–1952), T d. Louis Schlick (1820–1901), reuß. WGR u. Vorstand d. Geh. Kab., u. d. Anna Adelheid Reichardt;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    H. studierte Färberei-Chemie. 1887 übernahm er die Leitung der väterlichen Färberei als Alleininhaber. 1896 erweiterte er sie durch Einrichtung einer Stoffdruckerei und 1910 durch Aufnahme der Seidenfärberei. 1920 wandelte H. die Firma in die Familiengesellschaft „Louis Hirsch GmbH“ um. – Der große Kohlenbedarf der Färberei veranlaßte H. zunächst, zusammen mit seiner Mutter die Grube „Fürst Bismarck“ im Meuselwitzer Kohlenrevier zu gründen und auszubauen. Nach 1890 wurden zwei weitere Kohlengruben in Böhmen eröffnet: der Ellyschacht in Seestadtl bei Brüx und der Georgschacht in Schellenken bei Dux. 1912 erwarb H. die Majorität der Kohlen-Industrie-Verein AG Wien mit den Gruben „Einigkeit“ und „Lotte Marie“ im Teplitz-Komotauer Revier, dem „Flora“-Schacht im kroatischen Ivanec und dem Kohlenwerk „Ajka“ in Ungarn. Als infolge der McKinley Bill der amerikanische Markt – bis dahin der bedeutendste Auslandsmarkt der deutschen Textilindustrie – fast ganz verlorenging, gründete H. (Ausrüster) 1890-95 gemeinsam mit Stöhr-Leipzig (Spinner) und Arnold-Greiz (Weber) die Botany Worsted Mills in Passaic, New Jersey. Diese Textilwerke stellten die Ware in einem integrierten Produktionsprozeß von der Rohfaser bis zum fertig gefärbten und ausgerüsteten Endprodukt her. 1895 gründete H. die Wesselmann-Bohrer-Co. AG, Gera, die Spiralbohrer, Präzisionswerkzeuge, Drehbankfutter und Bohrmaschinen erzeugte. 1902 errichtete er die Gera-Leumnitzer Kalkwerke Georg Hirsch. 1907 erwarb er ausgedehnten Kohlenfelderbesitz im US-Staat Illinois, zusammengefaßt in der Elly Coal Company AG. Dann folgten die Anlage von Baumwoll- und Kautschuk-Plantagen bei Morogoro in Deutsch-Ost-Afrika, die wie H.s amerikanische Erwerbungen durch den 1. Weltkrieg verlorengingen, und 1909 die Eröffnung großer Plantagenbetriebe bei Pematang-Siantar an der Ostküste Sumatras, die in der Marihat-Sumatra-Plantagen Co. GmbH zusammengefaßt waren und Tee, Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Kaffee produzierten. 1923 erwarb H. die AG Metzeler & Co. in München, die Gummiwaren und Fahrzeugbereifung herstellte und Rohgummi aus seinen Plantagen verarbeitete. Ebenfalls in den 20er Jahren erfolgte die Sanierung der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn AG, deren halbes Aktienkapital H. übernahm. Diese Bahn verband die Färberei Louis Hirsch in Gera direkt mit dem Meuselwitzer Kohlenrevier. Seine zahlreichen industriellen Interessen verwaltete H. über die Centralgeschäftsstelle Georg Hirsch, die er 1907 in Gera gegründet hatte und die 1947 zur Verwaltung des nicht im Kriege verlorengegangenen Restvermögens nach München verlegt wurde. Geschäftliche Unachtsamkeit der Erben führte in der Folge zu weiteren empfindlichen Vermögenseinbußen, zum Beispiel zum Verlust der Metzeler-Werke. In den 50er Jahren gelang die Sanierung des Konzerns.|

  • Auszeichnungen

    KR, Dr. phil. h. c. (Jena).

  • Literatur

    AG Metzeler & Co. Gummiwarenfabrik München, 1930;
    Der Spiegel 10, 1956, Nr. 7;
    Rhdb. (P). - Angaben d. Centralgeschäftsstelle Georg Hirsch, München.

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Hirsch, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 214 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137580428.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA