Lebensdaten
1859 – 1925
Geburtsort
Hohenerxleben (Anhalt)
Sterbeort
Philadelphia (Pennsylvania)
Beruf/Funktion
Assyriologe ; Orientalist ; Archäologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116892374 | OGND | VIAF: 32124657
Namensvarianten
  • Hilprecht, Herman Volrath
  • Hilprecht, Hermann
  • Hilprecht, Hermann Vollrath
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Zitierweise

Hilprecht, Hermann Vollrath, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116892374.html [15.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Robert ( 1891), Steuerkontrolleur in Bernburg, S d. Christian, Bauer, Kirchenvorsteher u. Gerichtsschöppe in Plötzkau/Anhalt, u. d. Rosine Schmidt;
    M Emilie (1834–1914), T d. Weißgerbermeisters u. Magistratsmitgl. Frdr. Wielepp in Alsleben/Saale u. d. Sophie Susanne Maenicke;
    1) Philadelphia 1886 Ida ( 1902), T d. Dr. med. Frdr. Haufe in St. Blasien u. d. Ida Jentsch, 2) ebd. 1903 Salli (1858–1929), verw. Robinson, T d. Fabr. Samuel Crozer in Upland; kinderlos.

  • Biographie

    H. studierte Assyriologie bei F. Delitzsch in Leipzig, wo er 1883 über einen „Freibrief Nebukadnezar's I.“ promovierte. 1885 ging er in die USA, wurde zunächst Mitherausgeber der Sunday School Times, dann, 1886, Professor für Assyriologie an der University of Pennsylvania in Philadelphia.

    Hauptverdienst H.s, der sich an zahlreichen Expeditionen beteiligte, ist die Veröffentlichung von Keilschrifttexten aus den Grabungen der University of Pennsylvania in Nippur (Babylonien). Er gab die Serie „The Babylonian Expedition of the University of Pennsylvania“ (1893-1914) heraus, von deren 14 Bänden er 3 selbst bearbeitete. Die mustergültigen Editionen wurden methodisch wegweisend. Er war zeitweilig Kurator am University Museum in Philadelphia; auch hatte er bedeutenden Anteil an der Errichtung der altorientalischen Abteilung in den Kaiserlichen-Osmanischen Museen zu Konstantinopel.

    H. hat auch als Sammler mesopotamischer Antiken Bedeutung gewonnen. Vorwürfe, daß er beim Erwerb nicht immer streng zwischen eigenen und Universitätsinteressen unterschieden habe, sowie aufgebauschte Gelehrtenfehden führten 1910 dazu, daß er auf Professur und Kuratorenstelle verzichtete (vergleiche die von H. redigierte Dokumentation „The So-Called Peters-Hilprecht Controversy“, 1910); er schied damit auch aus der Forschung aus. H. vermachte seine Sammlung der Universität Jena. Dort wurden 1932-37 und 1961 folgende bisher 8 Bände einer Serie „Texte und Materialien der Frau Professor Hilprecht Collection of Babylonian Antiquities im Eigentum der Universität Jena“ veröffentlicht.|

  • Auszeichnungen

    D. theol., Dr. iur. h. c.

  • Werke

    Weitere W Assyriaca, 1894;
    Die Ausgrabungen d. Univ. v. Pennsylvania im Bêl-Tempel zu Nippur, 1903;
    Explorations in Bible Lands during the 19th Century, 1903 (mit anderen);
    The Oldest Version of the Babylonian Deluge Story, 1910.

  • Literatur

    . Zs. f. Assyriol. NF 2, 1925, S. 309 f.;
    F. Hestermann, Die Bibliogr. H.s üb. Nippur, in: Wiss. Zs. d. Univ. Jena 4, 1954/55;
    DAB

  • Porträts

    Titelbl. in H. Anniversary Volume, Studies in Assyriology and Archeology dedicated to H.V.H., 1909.

  • Autor/in

    Dietz Otto Edzard
  • Zitierweise

    Edzard, Dietz Otto, "Hilprecht, Hermann Vollrath" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 160-161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116892374.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA