Lebensdaten
1873 – 1947
Geburtsort
Kimratshofen bei Kempten (Schwaben)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Bibliothekar
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116892625 | OGND | VIAF: 77079547
Namensvarianten
  • Hilsenbeck, Adolf
  • Hilsenbeck, A.
  • Hilsenbeck, Gustav Adolf
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Zitierweise

Hilsenbeck, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116892625.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1840–91), Gendarmariewachtmeister, S d. Leinenwebers Georg Alex, in Nördlingen u. d. Regina Barbara Dehlinger;
    M Margarete Kath. (1842–1917), T d. Maurers Joh. Balthasar Schneid u. d. Margarete Salome Wieland;
    München 1902 Mathilde (1881–1959), T d. Eisenbahn-Offizials Maximilian Schmidt u. d. Therese Castenauer;
    2 S.

  • Biographie

    H. studierte 1892-96 in Erlangen und München Geschichte und deutsche Philologie. Nach 1. Staatsprüfung und Promotion trat er 1896 als Volontär in die Bayerische Staatsbibliothek München ein, wurde 1898 zum Bibliotheksassistenten ernannt und durchlief die bibliothekarische Laufbahn bis zum Abteilungsdirektor (seit 1923). Vorzüglich bewährt bei der Belebung und zeitgemäßen Weiterbildung des „Realkataloges“, im zügigen Aufarbeiten angesammelter Rückstände und in der Verbesserung der Benutzungsmöglichkeiten durch Anlage alphabetischer Register und systematischer Übersichten, von denen die Abteilung Bayern neubearbeitet 1919 im Druck erschien, hat sich H. stets für den Auf- und Ausbau der öffentlichen Autoren- und Sachkataloge stark eingesetzt. Auch der Ausbildung des bibliothekarischen Nachwuchses in Kursen an der Bayerischen Staatsbibliothek – den Vorläufern der heutigen Bayerischen Bibliotheksschule – widmete er sich. 1925 wurde H. zum Direktor der Universitätsbibliothek München ernannt. Noch mehr als seinen Vorgängern Hans Schnorr von Carolsfeld und G. Wolff standen ihm die praktischen Bedürfnisse der Benutzer im Mittelpunkt aller Bibliotheksarbeit. Dank seiner Improvisationsgabe wurden jahrelange Rückstände aufgeräumt, ein Erfolg, der bei der finanziellen und personalen Unterdotierung der Bibliothek allerdings zeitlich beschränkt blieb. Ein dauerndes Verdienst ist H.s maßgebliche Beteiligung bei der Errichtung der „Medizinischen Lesehalle“ am Beethovenplatz 1930, in der alle medizinischen Bestände der Universitätsbibliothek in unmittelbarer Nähe der medizinischen Universitätsinstitute aufgestellt und normaler Benützung zugänglich gemacht werden konnten. In seinen Katalogen und Registern zu den Veröffentlichungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, seinen Zeitschriftenverzeichnissen der Münchener Universitätsinstitute, seiner 1922 erschienenen Zusammenstellung „Bayerns Handel, Gewerbe und Industrie. Verzeichnis der wichtigsten Bücher und Zeitschriften-Aufsätze seit 1870“ erwies sich H. als kenntnisreicher Bibliograph, in seinen zahlreichen Stellungnahmen und Aufsätzen zu den Zuständen und Problemen der Bibliotheksverwaltung als kluger Theoretiker und ausgezeichneter Praktiker seines Faches. Als langjähriger Vertreter der Universitätsbibliotheken im Bibliotheksausschuß der „Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaften“, trat er für die Belieferung der Bibliotheken mit ausländischer Literatur nicht mehr nach einem starren Zuteilungsschema, sondern auf Grund freier Buchauswahl ein. – 1938 in den Ruhestand getreten, wurde H. 1941 für die Dauer des Krieges zum Leiter der Bibliothek des Deutschen Museums bestellt. Die Verhältnisse brachten es mit sich, daß er auch nach 1945 die Geschäfte weiterführte. Er starb auf dem Wege zur Arbeitsstätte. – H. war Mitarbeiter vieler Gremien des Buch- und Bibliothekswesens, unter anderem Vorsitzender des Vereins Deutscher Bibliothekare (1924–34), Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses der Deutschen Bücherei, Leipzig (1934–38), Beirat für städtische Bibliotheksangelegenheiten, München (1926–38).

  • Werke

    Weitere W u. a. Zur Frage einheitl. Katalogisierungsregeln, in: Zbl. f. Bibl.wesen 29, 1912;
    25 J. Ver. Dt. Bibliothekare, ebd. 42, 1925;
    Martin Schrettinger u. d. Aufstellung in d. kgl. Hof- u. Staatsbibl. München, ebd. 31, 1914;
    Bibliotheken u. Ztgg., ebd. 37, 1920;
    Eine Denkschr. Aretins üb. d. bayer. Provinzialbibliotheken, in: Aufsätze F. Milkau gewidmet, 1921;
    Die Univ.-bibl., in: Die wiss. Anstalten d. Ludwig-Maximilians-Univ. zu München, hrsg. v. K. A. v. Müller, 1926;
    Die Univ.bibl. Landshut-München u. d. Säkularisation (1803), in: Festschr. G. Leyh, 1937. -Vollst. W-Verz.
    in d. Chronik d. Univ.bibl. München, Abt. Personen (ungedr., f. d. internen Gebrauch).

  • Literatur

    Jb. d. Dt. Bibliotheken, zuletzt 34, 1950;
    G. Leyh, Die dt. Bibliotheken v. d. Aufklärung b. z. Gegenwart, in: Hdb. d. Bibl.wiss. III, 2, ²1957, S. 421;
    W. Plöbst, Nachruf (Univ.bibl. München, ungedr.).

  • Porträts

    in: Bildnisalbum d. Univ.bibl. München.

  • Autor/in

    Max Hackelsperger
  • Zitierweise

    Hackelsperger, Max, "Hilsenbeck, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 161-162 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116892625.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA