Lebensdaten
1850 – 1934
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Frauenpolitikerin ; Sozialpolitikerin ; Frauenrechtlerin
Konfession
lutherisch?
Normdaten
GND: 118979965 | OGND | VIAF: 42637948
Namensvarianten
  • Crüsemann, Hedwig (geborene)
  • Heyl, Hedwig
  • Crüsemann, Hedwig (geborene)
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Zitierweise

Heyl, Hedwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118979965.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard Crüsemann ( 1869), Mitbegründer d. Norddt. Lloyd (s. NBD III);
    M Henriette Böhm;
    Bremen 1869 Georg Heyl (1840–89), KR, Inh. e. Farbenfabrik in Berlin-Charlottenburg, S d. Eduard (1797–1871), Großkaufm., Stadtverordneter u. Landtagsabg. in Berlin;
    4 S, 1 T, u. a. Otto (1876–1931), Fabrikant (s. Wenzel; Rhdb., P).

  • Biographie

    Der strengen Arbeitsforderung des Vaters nachstrebend, empfing die 16jährige H. die ihr Leben bestimmenden Impulse in Neu-Watztum, der von Henriette Schrader-Breymann im Sinne der Pestalozzi-Fröbelschen Ideen neugegründeten Bildungsanstalt für junge Mädchen. 18jährig heiratete sie den Fabrikantensohn G. Heyl, der bald darauf die Leitung der väterlichen chemischen Fabrik Gebrüder Heyl in Charlottenburg übernahm. Unterstützt von ihrem Mann, im Einklang mit ihrem Familienleben schuf die junge Frau soziale Einrichtungen in der Fabrik, Keimzellen für zukünftige Institutionen der Jugendpflege, der sozialen Fürsorge, der systematischen hauswirtschaftlichen Ausbildung (Wochen- und Säuglingspflege), einen Kindergarten im Fabrikantenhaus, in dem mit den eigenen die Arbeiterkinder im Fröbelschen Sinne erzogen wurden; aus diesem entwickelte H. zunächst für die Knaben, dann auch für die Mädchen Jugendhorte (handwerkliche, hauswirtschaftliche Grundausbildung), aus denen später das Jugendheim Charlottenburg unter der Leitung ihrer Schülerin Anna von Gierke hervorging. In einer Speiseanstalt für Arbeiter wurden junge Arbeitermädchen hauswirtschaftlich ausgebildet; hier entstand das Kochbuch „ABC der Küche“ (1888, 131926), das wohl zum ersten Male wissenschaftliche Erkenntnisse der Ernährungslehre der Praxis des täglichen Kochens zugrunde legte. 1884/85 gründete H. mit Henriette Schrader-Breymann das Pestalozzi-Fröbel-Haus, unterstützt von der Kronprinzessin Friedrich: Kindergarten in Verbindung mit einer Koch- und Hauswirtschaftsschule, erste Ausbildung hauswirtschaftlicher Lehrerinnen. Nach dem Tod ihres Mannes (1889) – das jüngste der 5 Kinder war 2 Jahre alt – übernahm H. für 7 Jahre die Leitung der Fabrik, ohne in der Weiterentwicklung des Begonnenen innezuhalten: 1890 entstand, vorbereitet auf eigenem Gartenland, die erste private Gartenbauschule für Frauen; 1912 fand, von H. angeregt und organisiert, die große Berliner Ausstellung „Die Frau in Haus und Beruf“, erste Repräsentation der neuen Frauenbildung, statt; 1916 Organisation der Kriegs-Volksspeisung der Stadt Berlin.|

  • Auszeichnungen

    Dr. med. h. c. (Berlin 1920).

  • Werke

    Weitere W Volkskochbuch u. Leitfaden f. d. Volkskochunterricht, 1891;
    Hdb. f. Hausarb., 1905;
    Kleines Kriegskochbuch, 1914;
    Aus m. Leben, 1925.

  • Literatur

    H. H., Ein Gedenkbl. hrsg. v. E. v. Hopffgarten 1920;
    Die Frauenfrage in Dtld., hrsg. v. H. Sveistrup u. A. v. Zahn-Harnack, 1934, S. 86;
    A. v. Zahn-Harnack, Wandlungen d. Frauenlebens v. 18. Jh. b. z. Gegenw., 1951;
    M. Schekker, Die Entwicklung d. Mädchenberufsschule, 1963, F. 99 ff.;
    Brem. Biogr., 1969;
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Elisabeth Heimpel
  • Zitierweise

    Heimpel, Elisabeth, "Heyl, Hedwig" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 83-84 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118979965.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA