Lebensdaten
1877 – 1951
Geburtsort
Mühlau-Kyburg, Kanton Zürich
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Chemieindustrieller
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 128160039 | OGND | VIAF: 275058826
Namensvarianten
  • Hess, Johannes
  • Hess. J.

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Zitierweise

Hess, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128160039.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes, Werkmeister, S d. David u. d. Elisabeth Graf;
    M Emilie, T d. Spinnereibes. Heinr. Hoffmann;
    B Erwin, Brauereidir. in Rheinfelden;
    - 1903 Pauline Mathilde Mauß; kinderlos.

  • Biographie

    H. tritt 1895 nach dem Studium der Elektrotechnik am Technikum in Winterthur (1894–95) in die Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co. ein. A. Wacker, Generaldirektor der Schuckert AG, schickt ihn zur Inbetriebnahme von elektrochemischen Anlagen nach Bosnien und Schweden und übernimmt ihn 1903 in den neugegründeten Wackerkonzern als Betriebsleiter des Karbidwerks Lechbruck. 1908 wird H. technischer Direktor der Elektrobosna in Wien, die ihn 1916 mit dem Aufbau des Werks Burghausen der heutigen Wacker-Chemie GmbH betraut. Er macht sie nach Wackers Tode (1922) als technischer Geschäftsführer in gemeinsamer Verantwortung mit W. Freyer zum größten bayerischen Chemieunternehmen. Unter H. Leitung entstehen die ersten Fabrikationsanlagen für synthetische Essigsäure und Aceton mit knappem Vorsprung vor denen der Farbwerke Hoechst, die sich nicht ohne H. Zutun 1921 an der damaligen Dr. Alexander Wacker, Gesellschaft für elektrochemische Industrie GmbH mit 50 % des Kapitals beteiligen. H. fördert zielstrebig die drucklose chemische Verwendung von Acetylen. Die Wacker-Chemie erarbeitet bahnbrechende Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol und Essigsäureanhydrid; sie macht Tri- und Perchloräthylen zu allgemein bekannten Industriereinigungsmitteln. H., der Organisator dieser Entwicklungen, 1923 Dr.-Ingenieur Ehren halber, 1928 Ehrensenator der TH München, 1936 ihr Ehrenbürger, wird in die Vorstände zahlreicher Industrie-Gremien und in mehrere Aufsichtsräte gewählt. Die Stadt Burghausen verdankt H. einen bedeutsamen Aufschwung sowie eine Stiftung von Studienbeihilfen für junge Burghausener Bürger. – In den 30er Jahren erweitert H. die Tätigkeit der Wacker-Chemie ins mitteldeutsche Braunkohlenrevier, er organisiert den Bau der größten deutschen Alkoholfabrik auf Karbidbasis. 1937 überträgt man ihm die Abteilung chemische Industrie im Reichswirtschaftsministerium. Sein Werk, die Wacker-Chemie, verbraucht 1944, im Jahr ihrer größten Ausdehnung, über 1 Milliarde kWh Strom. – Als „Wehrwirtschaftsführer“ wird H. im Juli 1945 verhaftet, bald jedoch entlassen und vollständig rehabilitiert. Die im Dezember 1950 erteilte Erlaubnis, wieder beratend am Firmengeschehen teilzunehmen, kann er nicht mehr ausnützen.

  • Werke

    u. a. Verwertung elektr. Energie zu chem. Zwecken, in: Elektrotechn. Zs. 43, 1922;
    Energieproblem u. chem. Industrie, in: Chem. Industrie, Berlin, 1929;
    zahlr. Aufsätze in Fachzss.

  • Literatur

    P. Halbig, in: Chimia 5, 1951, S. 100;
    Elektrotechn. Zs. 72, 1951, S. 218;
    Dt. Mus., Verwaltungsber., 1951, S. 10 f.;
    Welt d. Technik, 1951, S. 8;
    Wacker-Werkztg., Sonderausg., 1951;
    Pogg. VI, VIIa;
    Rhdb.;
    Wenzel.

  • Porträts

    Gem. (München, Wacker-Chemie GmbH, Hauptverwaltung), Abb. in: W. Freiesleben, Festschr.z. 50j. Bestehen d. Wacker-Chemie, 1964.

  • Autor/in

    Werner Freiesleben
  • Zitierweise

    Freiesleben, Werner, "Hess, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 8-9 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128160039.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA