Lebensdaten
1872 – 1956
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Hamburg-Harburg
Beruf/Funktion
Textiltechnologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137807813 | OGND | VIAF: 85988700
Namensvarianten
  • Herzog, Alois

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Zitierweise

Herzog, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137807813.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alois, Insp. d. österr. Staatsbahnen;
    M Maria Frite;
    1899 Ottilie N. N.;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    H. gilt als Altmeister der Textilmikroskopie. Er studierte 1889-94 an der TH Wien bei F. von Höhnel Botanik und bei J. von Wiesner Pflanzenanatomie und Physiologie. Dadurch kam er mit den Textil- und Papierfasern in Berührung (Promotion 1902 in Wien zum Dr. d. technischen Wissenschaften). Anschließend trat H. in die Versuchsstation für Flachsbau und Flachsbereitung in Trautenau ein, um agrikulturtechnische und biologisch-chemische Aufgaben durchzuführen, und wurde 1895 Vorstand der Versuchsstation. 1900 erhielt er einen Ruf nach Sorau (Niederlausitz) an die Preußische Höhere Fachschule für Textilindustrie zur Leitung der Abteilung Flachskultur und wurde dort zum Professor ernannt. An diesen beiden Tätigkeitsstätten entstanden seine grundlegenden Arbeiten über Flachsbau und -gewinnung sowie über die Flachsfaser und ihre Unterscheidung von Baumwolle und Hanf. Schon 1908 gab H. einen umfangreichen mikrophotographischen Atlas der technisch wichtigen pflanzlichen Rohstoffe heraus (²1955, 1100 Abbildung(en)), der mit 223 in Lichtdruck ausgezeichnet wiedergegebenen Photographien vor Augen führte, welche überzeugende Beweiskraft naturgetreuen mikrophotographischen Bildern zukommt. 1910 veröffentlichte er sein erstes Buch über die Unterscheidung der natürlichen und künstlichen Seiden und begann damit die große Reihe von Arbeiten, die sich mit den verschiedenen Chemiefasern, ihren Eigenschaften und ihrer Prüfung befaßten. Hierfür schuf er neue mikroskopische Verfahren. Während des 1. Weltkrieges wurde H. Leiter der Höheren Textilfachschule in Sorau und der dort neugegründeten Forschungsstelle des Bastfaser-Rösterverbandes. – 1920 übernahm H. am Deutschen Forschungsinstitut für Textilindustrie in Dresden die Leitung der biologischen und der mikroskopischen Abteilung und wurde als ordentlicher Professor an die TH Dresden berufen, wo er als Nachfolger von Ernst Müller in der Mechanischen Abteilung die Textil- und Papiertechnologie vertrat. Bis zum Übertritt in den Ruhestand 1939, hat er hier seine Monographien über die Unterscheidung der Flachs- und Hanffaser und über die mikroskopische Untersuchung der Seide und Kunstseide sowie die großen methodischen Beiträge über mikroskopische Textiluntersuchungen und über mikrochemische Papieruntersuchungen herausgebracht, außerdem, gemeinsam mit P.-A. Koch, das Standardwerk „Fehler in Textilien, ihre Erkennung und Untersuchung“ (1938, ²1954). Viele von H. entwickelte Untersuchungsmethoden, Reaktionen und Geräte, die heute noch im textilen Prüfwesen bedeutsam sind, tragen seinen Namen.

  • Werke

    Weitere W u. a. Hdb. d. mikroskop. Technik f. Fasertechnologen, 1951;
    Lehrb. d. Textilmikroskopie, 1955.

  • Literatur

    P.-A. Koch, Wirken u. Werk v. A. H., in: Zs. f. d. ges. Textilindustrie 58, 1956, S. 678-82 (W-Verz.);
    Pogg. VIIa.

  • Autor/in

    Paul-August Koch
  • Zitierweise

    Koch, Paul-August, "Herzog, Alois" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 738-739 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137807813.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA