Lebensdaten
1852 – 1920
Geburtsort
Zombor (Batschka)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117525790 | OGND | VIAF: 35236524
Namensvarianten
  • Höhnel, Franz Ritter von
  • Höhnel, Franz, Ritter von
  • Hoehnel, Franz Xaver von
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Zitierweise

Höhnel, Franz Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117525790.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottfried (österr. Adel 1867, 1868), Finanzbeamter in Z., Preßburg, Kaschau, W. u. Graz, zuletzt Finanzlandesdir. in Triest (Vorfahren wanderten unter Maria Theresia aus Ostpreußen ein);
    M N. N. Fischer aus Bruck/Leitha;
    B Ludwig (s. 2);
    N. N.;
    1 T.

  • Biographie

    H. studierte an TH und Universität Wien Naturwissenschaften, Geographie und Mathematik (1874 Lehramtsprüfung). 1874-76 war er Assistent an der Hochschule für Bodenkultur in Wien unter F. Haberlandt. 1876 promovierte er bei A. de Bary in Straßburg mit der Dissertation „Über den negativen Luftdruck in den Gefäßen der Pflanzen“ (in: F. Haberlandt, Untersuchungen auf dem Gebiete des Pflanzenbaus II, 1877, S. 89-120). Unter seinen frühen Arbeiten spielen besonders solche zur Anatomie und Physiologie der höheren Pflanzen eine Rolle. 1877 wurde er Assistent bei der forstlich-meteorologischen Versuchsleitung in Mariabrunn bei Wien, habilitierte sich 1878 für Botanik an der TH Wien, wurde 1880 Honorardozent (1884 Professorentitel) und 1888 außerordentlicher Professor für Technische Mikroskopie und Warenkunde. Er beschäftigte sich aber nach wie vor auch mit Fragen der Anatomie von Blütenpflanzen, besonders mit dem Feinbau der Zellwände. 1894 berief man H. als Nachfolger J. Böhms zum Ordinarius für Pflanzenanatomie und -physiologie an die Wiener Hochschule für Bodenkultur, doch kehrte er bereits im Jahre darauf wieder an die Technische Hochschule, nunmehr als ordentlicher Professor für Botanik, Warenkunde und Technische Mikroskopie, zurück. – Seit 1900 widmete sich H. der Mykologie, die ihm auch noch für die heutige Pilzsystematik grundlegende Erkenntnisse verdankt. Seine Revisionen von Gattungen und Arten besonders der Ascomyceten und der Fungi imperfecti sind das Ergebnis gründlicher Untersuchungen an Schnitten, die auch zur Aufstellung von nahezu 250 neuen Gattungen und mehr als doppelt so vielen neuen Arten führten. Auch dort, wo man ihm heute – vielfach aus rein formalen Gründen – nicht folgen kann, haben seine genauen Beobachtungen und seine scharfsinnigen Interpretationen ihren Wert behalten. Zwar war es ihm nicht vergönnt, zu einer großen Synthese durch Aufstellung seines neuen Systems der Ascomyceten zu gelangen – in Anbetracht der großen Zahl der Arten und der wenigen wirklich kritischen Bearbeitungen war dafür die Zeit wohl noch nicht reif –, doch haben besonders seine auf den Arbeiten F. von Theissens und H. Sydows aufbauenden Publikationen über die Gruppe der von den Dothideales abgetrennten Pseudospaeriales die Ascomyceten-Systematik außerordentlich befruchtet. – Auf ausgedehnten Reisen ins nördliche Afrika, an die Küsten Kleinasiens, nach Brasilien, Nordamerika bis Californien, nach Java und Ceylon hat H. seine Kenntnisse und Erfahrungen beständig erweitert.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Wien (1904).

  • Werke

    Weitere W u. a. Bau d. Samenschalen d. kultivierten Brassica-Arten, in: F. Haberlandt, Unterss. a. d. Gebiete d. Pflanzenbaus I, 1875;
    Über d. Kork u. verkorkte Gewebe überhaupt, in: SB d. Ak. d. Wiss. Wien, math.-naturwiss. Kl., I. Abt., 76, 1877;
    Fragmente z. Mykol. 1-24, ebd. 111, 1902, 115-29, 1906-20;
    Btrr. z. Kenntnis d. Corticeen, ebd. 115-17, 1906-08 (mit V. Litschauer);
    Über d. Mechanik d. Aufbaues d. vegetabil. Zellmembranen, in: Botan. Ztg. 40, 1883;
    Die Mikroskopie d. techn. verwendeten Faserstoffe, 1887, ²1905;
    Die Rinden, in: J. Wiesner, Die Rohstoffe d. Pflanzenreichs I, ²1900;
    Mykolog. Fragmente 1-333, in: Ann. Mycologici 1-18, 1903-20;
    Mykologisches 1-24, in: Österr. botan. Zs. 54-57, 59, 65, 66, 1904-16;
    Ergebnisse d. Botan. Expedition d. K. Ak. nach Südbrasilien 1901, in: Denkschr. d. Ak. d. Wiss. Wien, math.-naturwiss. Kl., 83, 1907;
    1.-5. vorläufige Mitt. mykolog. Ergebnisse, in: Berr. d. Dt. Botan. Ges. 35-37, 1917-19;
    Fungi imperfecti, in: Hedwigia 59, 1917, 60, 1918, 62, 1920;
    Mykolog. Btrr. (aus d. Nachlaß), hrsg. v. J. Weese, in: Mitt. d. Botan. Inst. d. TH Wien 1-9, 1924-32.

  • Literatur

    J. Weese, in: Berr. d. Dt. Botan. Ges. 38, 1921 (ausführl. W-Verz., 180 Nrr.);
    Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 71, 1921;
    ÖBL.

  • Porträts

    in: Gesch. d. Mikroskopie, I: Biologen, 1963.

  • Autor/in

    Harald Riedl
  • Zitierweise

    Riedl, Harald, "Höhnel, Franz Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 320 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117525790.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA