Lebensdaten
1865 – 1932
Geburtsort
Nürnberg
Sterbeort
Gustavsburg bei Mainz
Beruf/Funktion
Stahlbrückenbauer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 131609408 | OGND | VIAF: 33136188
Namensvarianten
  • Herrmann, Johann Georg
  • Herrmann, Hans
  • Herrmann, Johann Georg
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Orte

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Zitierweise

Herrmann, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131609408.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Frdr. Karl (1835–1921), Schlossermeister, Lokomotivführer, S d. Gastwirts Joh. Baptist u. d. Rosina Gundermann;
    M Anna Barbara (* 1836), T d. Wirts Leonhard Übler in N. u. d. Anna Sibylla Schwarz;
    N. N.;
    2 S.

  • Biographie

    H. besuchte die Industrieschule in Nürnberg und studierte anschließend Maschinenbau am Polytechnikum München. Nach dem Abschlußexamen und kurzer Tätigkeit als Assistent am Lehrstuhl für Brückenbau trat er 1889 in die Dienste der Maschinenbau AG Nürnberg, des heutigen Werks Nürnberg der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (M. A. N.). 1901 zum Oberingenieur ernannt, übernahm er 1907 die Leitung der Brückenbauabteilung. 1923 wurde ihm, durch Aufnahme in den Vorstand der M. A. N. die Gesamtleitung des Werkes Gustavsburg übertragen. Als Nachfolger Gerbers und A. von Rieppels, welche die im deutschen Stahlbrückenbau zum Vorbild gewordene klassische „Gustavsburger Schule“ entwickelt und vertieft hatten, führte er diese fort und paßte sie den neuzeitlichen Erfordernissen an.

    Unter H.s Leitung wurde der Stahlbau durch die Fortschritte der Walztechnik und die Einführung schwachlegierter Baustähle hoher Festigkeit gefördert. Außergewöhnliche Erfolge wurden auch in der Durchbildung der baulichen Einzelheiten, in der Entwicklung neuer Formen und zweckmäßiger Montageverfahren erzielt. – Bei allen Brückenbauten achtete H. auch besonders auf ihre ästhetische Wirkung. H.s Name ist unter anderem mit den großen Brückenbauten seiner Zeit, bei Müngsten (erster Freivorbau einer Bogenbrücke) und Grüntal, der Brücke über den Hoangho in China (1909–12), der Schiffs- (Ponton-) brücke über das Goldene Hörn (Karaköi-Brücke) in Istanbul (1910/12) und der Hängebrücke über den Rhein in Köln-Deutz (1914/15) verknüpft.

    Neben dem Bau von festen Brücken widmete er sich auch dem Bau beweglicher Brücken (Drehbrücke der Nordschleusenanlagen in Bremerhaven, die größte ihrer Art in Europa) sowie dem Stahlwasser- und Behälterbau. Seine besondere Fürsorge, Unterstützung und Mitarbeit über seinen Beruf hinaus galt den Versuchen und Forschungsarbeiten der Hochschulen.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH München 1918), Ehrensenator d. TH Darmstadt.

  • Werke

    Weitere W u. a. Brücken üb. d. Rhein in Mainz, 1902–03, Köln-Mühlheim, 1927–29, b. Remagen, 1917–18, üb. d. Elbe b. Magdeburg, 1905–06, üb. d. Neckar in Mannheim, 1925–26, u. Cannstatt, 1928–29, Dreirosenbrücke in Basel, 1932, Doppeldrehbrücke in Wilhelmshaven, Klappbrücken b. Weener u. in Lidingö b. Stockholm, Hubbrücken in Oldenburg.

  • Literatur

    Der Stahlbau 8, 1965, S. 255 f. (P);
    VDI-Zs. 77, 1933, Nr. 2, S. 39 (P);
    Zbl. d. Bauverwaltung 1919, Nr. 1 u. 2, S. 7.

  • Autor/in

    Rudolf Albrecht
  • Zitierweise

    Albrecht, Rudolf, "Herrmann, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 690 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131609408.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA