Lebensdaten
1839 – 1915
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Rom
Beruf/Funktion
Archäologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118710036 | OGND | VIAF: 22936368
Namensvarianten
  • Helbig, Wolfgang
  • Helbig, Karl Friedrich Wolfgang
  • Helbig, W.
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Zitierweise

Helbig, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118710036.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1808–75), Dr. phil., Prof., Konrektor am Altstädt. Gymnasium in D., Historiker (s. ADB XI), S d. Finanzsekr. Karl August;
    M Emma v. Müller;
    Moskau 1866 Nadejda, Pianistin, T d. Fürsten Dmitri Schahowskoy u. d. Fürstin Natalie Swiatopolk-Czetwertynska;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Die ersten Anregungen zur Archäologie erhielt H. durch den Dresdner Münzsammler und Kupferstecher M. Steinla. Durch H. Hettner lernte er früh die Mengssche Abgußsammlung und das Antikenkabinett kennen. 1856 begann er das archäologische Studium in Göttingen bei E. Curtius und G. A. Sauppe. Seit 1857 studierte er in Bonn bei O. Jahn, F. W. Ritschl und F. G. Welcker (Promotion 1861, Dissertation: „Quaestiones scaenicae“). 1862 kam er als Stipendiat des damals von Preußen verwalteten Archäologischen Instituts nach Rom, wo er unter H. Brunn und W. Henzen (den Leitern des Instituts) arbeitete. In den Zeitschriften des Instituts veröffentlichte er seit 1862 eine Reihe von Aufsätzen, darunter die grundlegende erste Behandlung des etruskischen Grabes „del Citaredo“ in Tarquinia (in: Annali dell'Instituto di Corrispondenza Archeologica 31, Rom 1863, S. 336 ff.). Kaum 26jährig wurde er 1865 Nachfolger H. Brunns als 2. Sekretär des römischen Instituts. Die Beschäftigung mit der etruskischen Malerei hatte sein Interesse für die „campanische“ Wandmalerei geweckt, woraus der Katalog „Wandgemälde der vom Vesuv verschütteten Städte Campaniens“ 1860 und die „Untersuchungen über die campanische Wandmalerei“ 1873 entstanden. Danach wandte er sich einem neuen Forschungsgebiet zu: der italienischen Vorgeschichte („Die Italiker in der Po-Ebene“, 1879). Durch die in dieser Zeit bekannt werdenden mykenischen und trojanischen Funde H. Schliemanns wurde H. zu seiner Untersuchung „Das Homerische Epos aus den Denkmälern erläutert“ (1884, ²1887) angeregt, die noch nach 65 Jahren als ein „Pionierwerk“ bezeichnet worden ist (H. L. Lorimer, Homer and the Monuments, London 1950). 1891 erschien der „Führer durch die öffentlichen Sammlungen Klassischer Altertümer in Rom“ (²1899, ³herausgegeben von W. Amelung, 1912/13, ⁴bisher 2 Bände, 1963/66). – Als 1887 H. und W. Henzen als Leiter des nun Deutschen Archäologischen Instituts zurücktraten, wie es scheint, wegen Mißhelligkeiten in der damaligen Zentraldirektion in Berlin, zog sich H. in die Villa Lante auf den Gianicolo zurück. Wie schon auf dem Capitol verkehrten auch hier Persönlichkeiten aus der adeligen, gelehrten und künstlerischen Welt. H. selbst weist auf die Bedeutung hin, die seine verwandtschaftlichen Beziehungen zum römischen und russischen Hochadel für seine archäologischen Studien hatten: Seine freundschaftlichen Verbindungen mit den berühmten Kunstsammlern und -händlern in Rußland und Rom (Stroganoff, Tyskiewicz, E. P. Warren) erweiterten seine große Antikenkenntnis und erlaubten ihm, diese an andere Sammler zu vermitteln. So entstand 1870-80 mit H.s Hilfe und Beratung die hervorragende Sammlung des Baron G. Barracco, deren Katalog der Besitzer zusammen mit H. herausgab (Rom 1892). 1888 hatte seine Freundschaft mit C. Jacobsen, dem Gründer der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen, begonnen, deren etruskisches Museum größtenteils durch H.s Bemühungen zustande kam und ihm zu Ehren H.-Museum heißt.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ges. d. Wiss. zu Göttingen (1882), d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1893).

  • Werke

    Weiteres W Eine Skizze m. wiss. Bildungsganges, Kopenhagen 1911 (Autobiogr.).

  • Literatur

    P. Wolters, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1916, S. 107 f.;
    G. Rodenwaldt, Archäolog. Inst. d. Dt. Reiches, 1929, S. 32;
    Enc. dell'Arte Classica III, Rom 1960, S. 1133 f. (L);
    DBJ I (Tl. 1915, L).

  • Porträts

    Gruppenphot., etwa 1880 (Rom, Photothek d. Dt. Archäolog. Inst.);
    Büste, Abb. in: Strena Helbigiana, 1900.

  • Autor/in

    Hermine Speier
  • Zitierweise

    Speier, Hermine, "Helbig, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 459-460 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118710036.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA