Lebensdaten
1836 – 1896
Geburtsort
Vinkovce (Ungarn)
Sterbeort
Rom
Beruf/Funktion
Arzt ; Illustrator medizinischer Lehrbücher und Atlanten
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119182599 | OGND | VIAF: 54137480
Namensvarianten
  • Heitzmann, Karl
  • Heitzmann, Carl
  • Heitzmann, Karl
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Zitierweise

Heitzmann, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119182599.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Martin, Tierarzt in V.;
    M Franziska Menzl;
    B Julius (1847–1922), Dr. med., Arzt, Illustrator med. Lehrbücher, Vf. v. med. Kompendien (s. L);
    - ⚭ Margarethe N. N. (* 1837);
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    H. studierte Medizin in Pest und Wien (doctor medicinae 1859) und war dann Assistent bei dem Chirurgen F. Schuh, dem Dermatologen F. von Hebra und dem Pathologen S. Stricker. Nach dem Tode des Illustrators medizinischer Lehrbücher, Anton Elfinger (1822–64), setzte H., später sein Bruder Julius, dessen Werk in hervorragender Weise fort. Wien wurde dadurch in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zur klassischen Stätte der medizinischen Buchillustration, wenn auch H.s Leistung nicht die gebührende Anerkennung gefunden hat. Sein „Atlas der descriptiven und topographischen Anatomie“ (2 Bände, 1870, ⁹1902), den er mit seinem Bruder Julius herausgab, blieb lange Zeit das Standardwerk auf diesem Gebiet. – H. wollte nicht nur „Pinsel der Gelehrten“ sein, sondern in der Mikroskopie auch Eigenes leisten. Er vertrat die Ansicht, daß die Grundsubstanz ebenso Lebensträger sei wie das Protoplasma selbst. Das war eine bewußte Rückkehr zur Bindegewebslehre von Rokitansky, wie sie dann auch 1880 von Stricker vertreten wurde. In dem Buch „Microscopical morphology of the animal body in health and disease“ bezog H. auch die Struktur der Pflanzen in diese eigenwillige Interzellulartheorie ein. Diese Arbeit erschien 1883 in New York, wohin H. 1874 ausgewandert war, da ihm die Prosektur am Wiedener Krankenhaus und die Dozentur für pathologische Anatomie (1873) nicht genügten. In New York arbeitete er als Dermatologe und leitete ein eigenes Laboratorium für Mikroskopie, in dem er in 20 Jahren über 1000 Schüler in die Methoden wissenschaftlicher Forschung einführte.

  • Werke

    Weitere W u. a. Compendium d. Chirurg. Pathol. u. Therapie, 2 Bde., 1864, ⁵1881;
    Zur Kenntnis d. Dünndarmzotten, in: SB d. math.-naturwiss. Kl. d. Ak. d. Wiss. Wien 58, 2, 1868, S. 253-68;
    Unterss. üb. d. Protoplasma, ebd. 67/68, 1873;
    The cell doctrine, in the light of recent investigations, in: New York Med. Journal, 1877;
    Neue Anschauungen üb. d. Bau d. Thierkörpers, Vortrag in d. Berliner med. Ges., in: Berliner klin. Wschr. 20, 1883, S. 524-20 (gegen d. Lehre d. Zellularpathol.);
    20 J. wiss. Tätigkeit in Amerika, in: Wiener klin. Wschr. 8, 1895, S. 561-64. - Illustrationen u. a. zu L. Türck, Atlas z. Klinik d. Kehlkopfkrankheiten, 1866 (mit A. Elfinger);
    M. Heider u. K. Wedl, Atlas z. Pathol. d. Zähne, 1868 f.;
    O. Becker, Atlas d. patholog. Topogr. d. Auges, 1874-78.

  • Literatur

    ADB 50;
    E. Lesky, Die Wiener med. Schule im 19. Jh., 1965, S. 564-66;
    BLÄ;
    ÖBL. - Zu B Julius: L. Eisenberg, Das geistige Wien II, 1893 (W);
    Fischer;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Heinz Röhrich
  • Zitierweise

    Röhrich, Heinz, "Heitzmann, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 459 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119182599.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Heitzmann: Karl H., Anatom, geboren am 2. October 1836 zu Vinkovcza in Ungarn als Sohn eines Thierarztes, studirte Medicin an den Universitäten zu Pest und Wien, erlangte am letztgenannten Orte 1859 die Doctorwürde, wurde dann Assistent von Schuh und 1862 von Hebra, siedelte 1874 nach New-York über, wo er sich als Specialarzt für Hautkrankheiten niederließ. Er starb am 1. Januar 1897 während eines vorübergehenden Aufenthaltes in Rom. H. hat sich hauptsächlich durch Herausgabe eines, namentlich in studentischen Kreisen sehr beliebten, und gegenwärtig noch neu aufgelegten „Atlas der descriptiven und topographischen Anatomie“ (Wien 1870, 2 Bde.) einen Namen gemacht. Das Werk ist thatsächlich ein außerordentlich bequemes Hülfsmittel zum Studium der Anatomie bezw. zu Repetition in dieser Wissenschaft und hat trotz oder vielleicht gerade wegen zu sehr schematisirender Illustrirung eine Reihe älterer und neuerer anatomischer Bildwerke aus dem Felde geschlagen. Sonst rührt von H. noch her ein gut|ausgestattetes „Compendium der chirurgischen Pathologie und Therapie“ (2 Bde. 1864—68; 5. Aufl. Wien 1881), sowie mehrere kleinere verständige Arbeiten mikroscopisch-histologischen Inhalts über Darmzotten, über Protoplasma, über Hellenlehre (im oppositionellen Sinne gegen die cellulare Doctrin), über den Bau des Thierkörpers u. A.

    • Literatur

      Biogr. Lexikon hervorr. Aerzte, hrsg. von A. Hirsch III, 133.

  • Autor/in

    Pagel.
  • Zitierweise

    Pagel, Julius Leopold, "Heitzmann, Carl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 158-159 unter Heitzmann, Karl [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119182599.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA