Lebensdaten
1755 – 1807
Geburtsort
Burg Tost
Sterbeort
Sztara (Ungarn)
Beruf/Funktion
oberschlesischer Industrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137373171 | OGND | VIAF: 81572727
Namensvarianten
  • Colonna, Philipp Graf
  • Colonna, Philipp
  • Colonna, Philipp Graph
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Colonna, Philipp Graf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137373171.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Altes Tiroler Adelsgeschlecht, ursprünglicher Name Felss (Völs), Leonh. v. Felss erhielt v. dem römischen Admiral Arcus C. die Erlaubnis, wegen hervorragend geleisteter Kriegsdienste mit seinem Namen den des C. zu verbinden; während des 30jährigen Krieges kam das Geschl., das mit C. erlosch, nach Böhmen u. Schlesien;
    V Franz Karl, S des Carl Leopold Samuel;
    M Maria Anna Freiin v. Radetzky; ledig.

  • Biographie

    Frühzeitig Waise, wurde der junge C. von seinem Vormund, Franz von Harrassowski, an die Universitäten Halle und Göttingen geschickt, um Jura zu studieren. Nach seinem Studium erwarb er sich auf ausgedehnten Reisen Weitblick und wirtschaftliches Denken; die Eisenwerke im Harz hatte er ebenfalls bereist. Zurückgekehrt, wandte C. neben der Holzwirtschaft in seinem waldreichen nordoberschlesischen Besitztum sein Augenmerk dem Eisenhüttenwesen zu, nachdem Friedrich der Große 1779 die Einfuhr schwedischen Eisens verboten hatte. Schon aus alter Zeit bestanden in der Majoratsherrschaft Groß-Strehlitz mehrere Luppenfeuer und Eisenhämmer, die der Erneuerung bedurften. Das erste von C. selbst ins Leben gerufene Eisenwerk erhielt auf Verlangen der Arbeiter seinen Namen „Colonna-Hüttenwerk“. Zwischen 1782 und 1808 errichtete er 6 Hochöfen und 15 Frischfeuer mitten in dem fast undurchdringlichen Waldgebiet, invöllig unbewohnten Gegenden und unter schwierigsten Verhältnissen und sorgte zugleich für das Wohl seiner Arbeiter, denen er ein menschenfreundlicher Anwalt war. Mit rastlosem Tatendrang vervollkommnete er seine Industrieanlagen. Sein bedeutendstes Kulturwerk ist der Bau der Schleuse bei Malepartus und eines großen Kanals zur Speisung des Hochofenwerkes Collonowska. - C. war am Ende des 18. Jahrhunderts der größte private Eisenhüttenbesitzerin Oberschlesien, die Produktion seiner Werke betrug jährlich etwa 20 000 Zentner Roheisen und 16 000 Zentner Stabeisen. Die Erbschaft seines Besitzes trat etliche Jahre später Andreas Graf Renard an, der die Werke zu hoher Blüte brachte. Mit C. verlor die oberschlesische Eisenindustrie einen ihrer fähigsten und erfolgreichsten Industriellen.

  • Literatur

    A. Nowack, Die Reichsgrafen C., 1902;
    ders., in: Schles. Lb. II, 1926, S. 119-22 (L);
    K. Tanzer, Wegbereiter d. Oberschles. Industrie, in: VDI-Btrr. 22, 1933;
    A. Perlick, Oberschles. Berg- u. Hüttenleute, 1953, S. 48 (L S. 238).

  • Autor/in

    Herbert Dienwiebel
  • Zitierweise

    Dienwiebel, Herbert, "Colonna, Philipp Graf" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 330 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137373171.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA