Dates of Life
1781 – 1836
Place of birth
Stargard (Pommern)
Place of death
München
Occupation
Inkunabel-Bibliograph
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 119393115 | OGND | VIAF: 108401
Alternate Names
  • Hain, Ludwig Friedrich Theodor
  • Hain, Ludwig
  • Hain, Ludwig Friedrich Theodor
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Hain, Ludwig, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119393115.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Rat d. Zoll- u. Akziseverwaltung.

  • Biographical Presentation

    H. besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, studierte Altphilologie und orientalische Sprachen in Halle und ging 1802 nach Weimar, um den Nachlaß des Sprachforschers C. W. Büttner zu ordnen; dort wurde er auch mit Goethe und dem lustigen Kreis um Christiane Vulpius bekannt. Schon in Weimar zeigte sich sein Hang zu leichtfertigem Leben und Schuldenmachen; er arbeitete aber auch an der Übersetzung von Dantes „Inferno“ (Freundschaft mit dem frühverstorbenen August Bode, mit dessen Nachlaß er sich beschäftigte). 1805-12 hielt H. sich in Leipzig auf, wo er anscheinend auch promoviert wurde, 1812 war er Hauptredaktor des von F. A. Brockhaus in Altenburg herausgegebenen Konversationslexikons; er arbeitete an Eberts Allgemeinem bibliographischem Lexikon mit und legte eine wertvolle Büchersammlung an, die er wegen seiner Schulden an Brockhaus zunächst verpfänden und diesem dann ganz überlassen mußte. Nach kurzem Aufenthalt in Wien verwertete er seit 1821 in München den riesigen Besitz der Hof- und Staatsbibliothek an Inkunabeln für eine methodisch und umfangmäßig alle Vorgänger weit übertreffende Bibliographie der Wiegendrucke (alle typographischen Erzeugnisse bis zum Jahre 1500 einschließlich). Erst H.s exakte Beschreibung – Wiedergabe nicht nur der Schlußschrift, sondern auch Berücksichtigung des Anfangs, der einzelnen Teile und Beigaben, der Tabula und Zeilenschlüsse u. ä. – hat es ermöglicht, die zahlreichen nicht datierten und signierten Drucke des gleichen Textes voneinander zu unterscheiden. Das infolge des frühen Todes von H. unvollendet gebliebene Werk „Repertorium bibliographicum …“ erschien in 4 Teilen bei Cotta (1,1 1826, 1,2 1827, 2,1 1831 und 2,2 unvollendet 1838). Es umfaßt insgesamt 16 224 Nummern, wurde vor allem von W. A. Copinger und D. Reichling ergänzt und zum Teil berichtigt, öfters nachgedruckt und ist heute für die Inkunabelforschung noch unentbehrlich, da der „Gesamtkatalog der Wiegendrucke“ nur bis zum F erschienen und seine Fortführung nach dem 2. Weltkriege bisher trotz aller Bemühungen gescheitert ist.

  • Literature

    ADB X;
    E. v. Rath, Vorläufer d. Gesamtkat. d. Wiegendrucke, in: Werden u. Wirken, Festschr. f. K. W. Hiersemann, 1924, S. 288 ff.;
    ders., Zur Biogr. L. H.s, in: Bok-och bibl.historiska studier tillägnade Isak Collijn, Upsala 1925, S. 161-82;
    ders., in: Lex. d. ges. Buchwesens II, 1936, S. 42;
    J. Kirchner, Lex. d. Buchwesens I, 1952, S. 306.

  • Author

    Ferdinand Geldner
  • Citation

    Geldner, Ferdinand, "Hain, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 523 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119393115.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Hain: Ludwig Friedrich Theodor H. (in seinen späteren Schriften nennt er sich nur Ludwig H.), Schriftsteller, geb. zu Stargard am 5. Juli 1781, war eine Zeit lang (seit 1812) in Leipzig an der Redaction des Brockhaus’schen Conversationslexikons betheiligt und lebte darauf bis an seinen Tod (1836) als Privatgelehrter in München, persönlich wenig geachtet. Er ist hier nur wegen seines vielgebrauchten, obwol auf bloße Titelangabe von Incunabeln beschränkten und nicht glücklich geordneten „Repertorium bibliographicum“ zu nennen, dessen erster Theil 1826, der vierte und letzte, beim Tode des Verfassers noch unvollendet und unfertig, erst 1838 erschien. Diese Zusammenstellung der bis 1500 gedruckten Incunabeln, deren drei ersten Theilen man Sorgfalt nicht absprechen kann, beruht hauptsächlich auf den Schätzen der Münchener Bibliothek. — Hain's sonstige Schriften, meist Uebersetzungsarbeiten, s. bei Meusel, Gel. Teutschl.

  • Author

    v. L.
  • Citation

    L., von, "Hain, Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 392 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119393115.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA