Lebensdaten
1829 – 1899
Geburtsort
Horb/Neckar
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
Bischof von Mainz
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116370262 | OGND | VIAF: 62298523
Namensvarianten
  • Hohenberg, Arthur von
  • Haffner, Paul Leopold
  • Hohenberg, Arthur von
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Haffner, Paul Leopold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116370262.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian, Arzt;
    M Marie Luise, T d. Ludw. Koch;
    Ur-Groß-O Martin Gerbert ( 1793), Abt v. St. Blasien, Historiker (s. NDB VI).

  • Biographie

    1852 wurde H. zum Priester geweiht. Nach Promotion zum Dr. phil. in Tübingen wurde er dort 1854 im Wilhelmstift Repetent für Philosophie, 1855-86 am Priesterseminar Mainz Professor der Philosophie, seit 1864 auch der Apologetik, 1886 Domkapitular. 1886-99 war er Bischof von Mainz (nach 9jähriger Sedisvakanz durch den Kulturkampf).

    Als Mitbegründer der Görresgesellschaft und 1. Vorsitzender ihrer philosophischen Sektion wurde H. für die geistesgeschichtliche Aufgabe des deutschen Katholizismus von großer Bedeutung. Durch die ihm von Domdekan Heinrich vermittelte Ausrichtung auf die philosophia perennis wurde er – weniger eigenschöpferischer Philosoph – deren wortgewandter Interpret und stark beachteter Verfechter. Als Leiter des „Katholischen Broschürenvereins“ (1864) und der aus diesem herausgewachsenen „Frankfurter zeitgemäßen Broschüren“ (1879) setzte er sich für das Presseapostolat und eine zeitgemäße wissenschaftliche Volksbildung ein. Im engsten persönlichen Geistesaustausch mit J. B. Heinrich und Regens Chr. Moufang bildete er mit diesen das berühmt gewordene „Mainzer Dreigestirn“, das nicht nur die Vertretung der Rechte der Kirche, sondern auch die tatkräftige Verwirklichung der christlichen Ideen im öffentlichen Leben und die Durchdringung des Wissens und aller Lebensgebiete mit dem Affekt des gläubigen Gemütes wirkungsvoll über die Diözese Mainz hinaus im ganzen deutschen Raum vollzogen hat. Philosophische und theologische Tiefe und Prägnanz, Weltweite und Geistesoffenheit, Beredsamkeit und Kontaktfähigkeit im Denken und Fühlen, sowohl den Gebildeten wie dem breiten Volk gegenüber, ließen H. nicht bloß vielen Geistesströmungen nachspüren, sondern sie auch deutlich machen. In seinem persönlichen Leben und in seinem gesprochenen und geschriebenen Wort verstand er es, den Geist der philosophia perennis zu verkörpern und wirksam zu machen. H. vermochte die ihren eigenen Gesetzen verpflichtete Vernunft sowohl als Gelehrter wie als dienendes Glied der christlichen Verkündigung bis zu dem Punkte zu führen, wo Gott als Urgrund, letztes Ziel und letzter Sinn aller Wirklichkeit sichtbar wird, wo das Wissen in den Glauben, die Philosophie in die Theologie einmündet.

  • Werke

    Der Materialismus in d. Kulturgesch., 1865;
    Soz. Katechismus, 1879 (Ps. Arthur v. Hohenberg), neu hrsg. v. F. Kirchesch 1925;
    Grundlinien d. Philos., 2 Bde., 1881-84;
    Slg. zeitgemäßer Broschüren, 1887.

  • Literatur

    Dr. P. L. H., Bischof v. Mainz, Festschr. zu s. Consekration, 1886;
    Dr. P. L. H., Bischof v. Mainz, Sein Leben u. Wirken, 1889;
    Schneiderhan, in: Katholik 95, 1915, S. 7-20;
    Th. Ball, P. L. H. als Philosoph, 1950;
    A. Hagen, Gestalten aus d. Schwäb. Katholizismus II, 1950, S. 189-221 (P);
    L. Lenhart, Dr. P. L. H., in: Jb. f. d. Bistum Mainz 8, 1959/60, S. 11-117 (L, P).

  • Porträts

    Ölgem. (Mainz, Dom-Mus.);
    Brustbild (ungez.) mit Diözesan- u. persönl. Bischofswappen z. Konsekration 1886, Abb. b. Lenhart, s. L.

  • Autor/in

    Ludwig Lenhart
  • Zitierweise

    Lenhart, Ludwig, "Haffner, Paul Leopold" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 463 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116370262.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA