Lebensdaten
1869 – 1916
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Graphiker ; Maler
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118718762 | OGND | VIAF: 76589374
Namensvarianten
  • Greiner, Ernst Otto
  • Greiner, Otto
  • Greiner, Ernst Otto

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Zitierweise

Greiner, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118718762.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst Moritz (* 1839), Zigarrenmacher in L., dann in Magdeburg, S d. Schuhmachermeisters Ernst in L. u. d. Erdmuthe Margraf;
    M Ida Fischer (* 1841); Vorfahre Hans Greiner gen. Schwabenhans (s. Gen. 1);
    Ur-Gvv Joh. Phil., aus Lauschaer Glasmacherfam., kam als Schuhmachermeister nach Leipzig;
    Leipzig 1906 Anna (* 1872, kath.), T d. Gastwirts Gaetano Duranti in Rom u. d. Luisa Gabbani; kinderlos.

  • Biographie

    Unter schwierigen häuslichen Verhältnissen aufgewachsen, bildete sich G. nach dem Besuch der Volksschule zum Lithographen aus, nahm aber nebenher Unterricht im Zeichnen. 1888 übersiedelte er nach München und trat in die Malklasse des Pilotyschülers Alexander Liezen-Mayer an der Akademie ein. 1891 ging er über Florenz nach Rom. Die hier erfolgte erste Begegnung mit Max Klinger, die zu einer dauernden Freundschaft führte, war von großer Bedeutung für sein ferneres Schaffen. 1892 arbeitete er kurze Zeit in Leipzig, um dann wieder nach München zu gehen. 1898 nahm er, abgesehen von häufigen Reisen nach Leipzig und München, seinen ständigen Wohnsitz in Rom, wo die meisten seiner Werke entstanden. 1915 zwang ihn Italiens Eintritt in den Krieg, Rom zu verlassen und wieder nach München zurückzukehren.

    G. war in erster Linie Zeichner. Daher liegt sein wichtigster Beitrag zur Kunst seiner Zeit auf dem Gebiete der Graphik, überwiegend als Lithographie, in einer Minderzahl von Fällen auch als Stich oder Radierung. Scharfe Wirklichkeitsbeobachtung und sachliche Treue verbanden sich zu einer realistischen Gestaltungsweise, die sich besonders im Bildnis bewährte, aber auch auf Stoffe aus der Welt der Phantasie angewandt wurde. Als Maler hat G. ebenfalls Bildnisse geschaffen, sich aber sonst der von Böcklin und Klinger vertretenen idealistischen Richtung angeschlossen. Wie Klinger huldigte er der Schönheit des nackten menschlichen Körpers, der gern unter mythologisch-allegorischem Vorwand gegeben wurde, wobei wie bei Klinger Idealität und Realismus oft miteinander in Widerspruch stehen. Vom Impressionismus ist G. nicht berührt worden. Seine fast ausschließlich in Privatbesitz befindlichen Gemälde wurden jeweils durch vorzügliche Aktstudien vorbereitet. Zur Ausführung der für den Großen Lesesaal der Deutschen Bücherei in Leipzig 1914 in Auftrag gegebenen beiden Wandgemälde ist er nicht mehr gekommen.|

  • Auszeichnungen

    Prof.;
    Dr. med. h. c. (Leipzig);
    Mitgl. d. Ak. S. Luca in Rom.

  • Werke

    Hauptwerk: Odysseus u. d. Sirenen, 1902 (früher Leipzig, Mus. d. bildenden Künste, im 2. Weltkrieg verschollen). Das graph. Werk umfaßt 112 Blatt, darunter als Lithographien d. Zyklus „Vom Weib“, 5 Bll., 1898–1900, sowie d. Bildnisse Siegfried Wagner, 1896, Arthur Haferkorn, 1897, Rud. Pichler, 1903, Max Klinger, 1914;
    Stiche u. Radierungen, u. a. Dante u. Virgil in d. Hölle, 1896, Gäa, 1912. Beste Slgg.: Graph. Slg. d. Mus. d. bildenden Künste, Leipzig, u. Kupf.-kab. Dresden.

  • Literatur

    J. Guthmann, O. G., 1903;
    J. Vogel, O. G., 1903;
    ders., O. G.s graph. Arbb. in Lith., Stich u. Radierung, 1917 (Werkkat., P);
    ders., O. G., 1925 (mehrere P);
    H. W. Singer, Zeichnungen v. O. G., 1912;
    ThB.

  • Porträts

    Selbstbildnis, 1913 (Lith.), Abb. b. J. Vogel, O. G.s graph. Arbb., 1917.

  • Autor/in

    Johannes Jahn
  • Zitierweise

    Jahn, Johannes, "Greiner, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 36 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118718762.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA