Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
jüdische Familie
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 132593742 | OGND | VIAF: 13475579
Namensvarianten
  • Gumperts
  • Gumprechts
  • Gumpertz
  • mehr

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Zitierweise

Gomperz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132593742.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    In Köln und am Niederrhein weit verbreitete jüdische Familie. Der Name G. taucht im 14. Jahrhundert auf und ist seit etwa 1600 Familienname. Vom Niederrhein (Emmerich, Wesel, Kleve) breitete sich die Familie aus nach Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Breslau, Fürth und anderen deutschen Städten, wir finden aber auch Angehörige in Amsterdam, die an den religiösen Auseinandersetzungen innerhalb der jüdischen Gemeinde beteiligt waren, und London (Ursprung des englisch-amerikanischen Zweiges der Familie). Frühe verwandtschaftliche Beziehungen zu den Oppenheimers öffneten den Weg nach Österreich. Im 17./18. Jahrhundert spielten Mitglieder der Familie eine nicht unerhebliche Rolle im brandenburg-preußischen Finanzwesen. Elias ( 1689) war vor allem als Heereslieferant tätig. Die Geschäfte seines Sohnes Ruben Elias ( 1705) waren noch vielseitiger, er war Hof- und Münzfaktor der Hohenzollern, Oberrezeptor (Obersteuereinnehmer, nicht Beamter) für Cleve und Mark und verlegte 1700 seinen Sitz vom Rhein nach Berlin. Die nächste Generation konnte die erreichte Stellung nicht behaupten, zwar erhielt Moses Levin ( 1762) das Recht, Grund und Boden zu erwerben, mußte aber das gemeinsam mit seinem Vetter Elias in Berlin errichtete Bank- und Handelshaus „Moses und Elias Gumpertz“ in Konkurs gehen lassen und starb in Armut. Herz Moses (1716–60, Sohn des Daniel Moses Levin) gehörte mit seinem Schwager Veitel Ephraim, sowie Itzig und Moses Isaak zu den großen Münzentrepreneuren, jedoch starb er zu früh, als daß er seine Stellung richtig ausbauen konnte. Seine Witwe Klara setzte die Münztätigkeit fort und legte 1761 im Dienste Christian Günthers III. von Schwarzburg die Münze in Sondershausen an. Der Bankier Ruben Samuel (1769–1851) gehörte mit seinem Verwandten Israel Jacobson und mit David Friedländer zu den Vorkämpfern der Judenemanzipation in Preußen. Neben ihrer Tätigkeit am preußischen Hof waren die G. natürlich auch für andere Fürsten tätig. – Ferner sind zu nennen: Aaron Emmerich Gumpertz (1723–69), Schriftsteller, Arzt und Philosoph, der Lehrer des Moses Mendelssohn, verkehrte mit Lessing und Nicolai (s. ADB X); Richard (1859–1921) war Violinvirtuose und Benjamin (1861–1935) Professor der Ohrenheilkunde in Wien (s. BLÄ).

  • Literatur

    D. Kaufmann u. M. Freudenthal, Die Fam. Gomperz, 1907;
    H. Schnee, Die Hoffinanz u. d. moderne Staat. 3 Bde., 1953-55 (s. Register, L, Stammtafel);
    Enc. Jud.

  • Autor/in

    Jürgen von Kempski
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Kempski, Jürgen von, "Gomperz" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 640 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132593742.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA