Lebensdaten
1860 – 1922
Geburtsort
Hannover
Sterbeort
Breslau
Beruf/Funktion
klassischer Philologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116565802 | OGND | VIAF: 39467089
Namensvarianten
  • Gercke, Karl Friedrich August Alfred
  • Gercke, Alfred
  • Gercke, Karl Friedrich August Alfred
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Zitierweise

Gercke, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116565802.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto (1825–87), Geh. Ob.baurat u. Vortrag. Rat im Min. f. öffentl. Arbeiten in Berlin, S d. Stabsauditeurs Chrstn. in Göttingen u. d. Wilhelmine Reich;
    M Charlotte (1834–1929), T d. Dr. med. Aug. Wilmanns, prakt. Arzt in Vegesack, u. d. Sophie Böckeler;
    Om Aug. Wilmanns (1833–1917), Gen.dir. d. Preuß. Bibliotheken;
    Hannover 1896 Anna (1871–1954), T d. Wilh. Albrecht (1826–96), Stadtsyndikus in H., dann Ob.verwaltungsger.rat in Berlin, Reichstagsabg. (s. A. Meyer, in: BJ I, S. 203-05), u. d. Johanna Steyerthal; Schwager Wilh. Albrecht (1875–1947), Landrat, Heimatforscher (Hildesheim, Lüneburg);
    4 S (2 ⚔), 1 T.

  • Biographie

    G. begann sein Studium 1880-83 in Bonn vor allem bei Usener, Buecheler und Kekulé, ging 1883-84 nach Berlin zu Hermann Diels, kehrte jedoch dann nach Bonn zurück, wo er im März 1885 promoviert wurde, im November sein Staatsexamen ablegte. 1886-88 war er Lehrer am Luisengymnasium in Berlin, 1890 habilitierte er sich bei Wilamowitz in Göttingen. G. blieb dort bis 1893 als Privatdozent, hatte 1893-95 die kommissarische Verwaltung einer Professur in Königsberg inne, wurde 1895 außerordentlicher, 1896 ordentlicher Professor in Greifswald (1908/09 Rektor), 1909 ordentlicher Professor in Breslau (Rektor 1920/21). G.s Arbeitsgebiet konzentrierte sich vor allem auf Geschichte der griechischen Philosophie, insbesondere des Hellenismus, sowie auf Seneca. Schon seine auf Useners Anregung zurückgehende Dissertation, in der er die Fragmente von Chrysipps Περίεἱμαϱμένης und Πзϱὶ πϱονοίας sammelte (Chrysippea, Fleckeisens Jahrbücher Supplement-Band 14, 1885), wies in diese Richtung, die neben anderen Werken sein Artikel „Aristoteles“ in Pauly-Wissowas Realenzyklopädie, seine Edition von Theophrasts Πεϱὶ πυρός (Beilage zum Vorlesungsverzeichnis von Greifswald 1896), seine „Senecastudien“ (1895) sowie der erste wissenschaftlich fundierte Text von Senecas „Quaestiones naturales“ (1907) fortführten. G.s Beschäftigung mit der homerischen Frage, auf dem Boden der Analyse geführt, sowie seine Vergilstudien („Die Entstehung der Aeneis“, 1913) führten zu keinen allgemein anerkannten Ergebnissen. G.s Name ist aufs engste mit der „Einleitung in die Altertumswissenschaft“ verbunden, einem Sammelwerk, das in gedrängter Form eine Enzyklopädie der gesamten Altertumswissenschaft bietet und das er zusammen mit Eduard Norden, seinem ehemaligen Greifswalder Kollegen, unter Mitarbeit bedeutender Fachgenossen seiner Zeit herausgab. An der 1. Auflage 1908/12 ist Norden noch maßgeblich beteiligt, während bei der 2. (1912) und 3. Auflage, deren Fertigstellung 1927 G. nicht mehr erlebte, die Hauptlast der Arbeit auf G. ruhte. Aus G.s Feder stammen die Beiträge „Methodik“ (1910, ²1912) sowie „Geschichte der Philosophie“ (1908/09, ²1912, ³1922), Frucht seiner eigenen Forschungen auf diesem Gebiet|.

  • Auszeichnungen

    Geh. Reg.rat, Korr. Mitgl. d. dt. archäolog. Inst.

  • Werke

    Weitere W u. a. Alexandrin. Stud. I, II, in: Rhein. Mus. 42, 1887, S. 262-75, 44, 1889, S. 127-50, 240-57;
    Über d. Ursprung d. aristotel. Kategorien, in: Archiv f. Gesch. d. Philos. 4, 1891, S. 424-41;
    Der δεύτερος λόγος d. Lukas u. d. Apostelgesch., in: Hermes 29, 1894, S. 375-92;
    Die Überlieferung d. Diogenes Laertios, ebd. 37, 1902, S. 401-34;
    Zur Gesch. d. ältesten griech. Alphabets, ebd. 41, 1906. S. 540-61;
    Platons Gorgias, 1897;
    Sokrates b. Plato, in: Neue Jbb. f. d. klassische Altertum 1, 1898, S. 585-94;
    Die Analyse als Grundlage d. höheren Kritik, ebd. 7, 1901, S. 1-22, 81-112;
    Telegonie u. Odyssee, ebd. 15, 1905, S. 319-33;
    Die Einnahme v. Oichalia, ebd., S. 400-09;
    Eine Niederlage d. Sokrates, ebd. 41, 1919, S. 145-91;
    Griech. Lit. Gesch., 1898, ³1911;
    De quibusdam Laertii Diogenis auctoribus, 1899;
    Studia Annaeana, in: Beil. z. Vorlesungsverz. v. Greifswald, 1900.

  • Literatur

    B. Prehn, in: Bursian-Jberr. 202, Nekr., 1925, S. 161-92;
    Wi. 1912 (W);
    DBJ IV (Tl. 1922).

  • Autor/in

    Gerhard Baader
  • Zitierweise

    Baader, Gerhard, "Gercke, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 258 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116565802.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA