Dates of Life
1801 – 1833
Place of birth
Heidelberg
Place of death
Karlsruhe
Occupation
Maler
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 118703277 | OGND | VIAF: 24874791
Alternate Names
  • Fries, Ernst
  • Fries, E.

Relations

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Genealogical Section (NDB)

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Citation

Fries, Ernst, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118703277.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    B Bernhard s. (1);
    Neckargemünd 1829 Luise, T d. Pfarrers Chrstn. Gottlieb Stockhausen u. d. Cath. Friederica Neidhardt;
    2 T.

  • Biographical Presentation

    F. ist neben C. Ph. Fohr und K. Rottmann der bedeutendste Maler der Heidelberger Romantik. Erste Anregungen zum Malerberuf erhielt er wie sein Bruder Bernhard im elterlichen Hause, den ersten Zeichenunterricht bei F. Rottmann. 1815 ging er bei K. Kuntz in Karlsruhe in die Lehre. Es folgte eine 1jährige Unterweisung an der Münchener Akademie und bei Oberbaurat G. Moller in Darmstadt. 1820/21 war F. wieder in München tätig, 1823 reiste er nach Italien zu längerem Studienaufenthalt in Rom. 1827 kehrte er nach Heidelberg zurück. Nach einem abermaligen Aufenthalt in München (1829/30) ernannte ihn Großherzog Leopold von Baden 1831 zum Hofmaler. Die letzten 2 Jahre verbrachte F. abwechselnd in Karlsruhe, Heidelberg und Baden-Baden. – Der romantische Zug in der Kunst von F. trat erst in Italien unter dem Einfluß des heroischen Landschaftsstils Joseph Anton Kochs und Ludwig Richters in Erscheinung. Besonders bildete er jetzt die Staffage als romantischen Stimmungsträger seiner Landschaften aus. In Heidelberg bevorzugte er den Kreis um Rat Schlosser in Stift Neuburg, den Sammelpunkt der romantischen Bewegung. Hier entstand die bekannte Folge der 6 Lithographien des Klosters, die Goethes Billigung fand. Während er vor seiner Italienreise sich auf das Zeichnen mit spitzem Bleistift und gelegentlichen Tuschelavierungen beschränkte, erlernte er in Italien, vermutlich anläßlich eines Besuches bei A. Wallis in Florenz, die Ölmalerei und gleichzeitig eine breitere und skizzenhafte Behandlung mancher Vorwürfe. F. hat während seines Münchener Aufenthalts bayerische Gebirgslandschaften und Ansichten Salzburgs und des Salzkammerguts geschaffen. In Italien galt sein Interesse besonders der Umgebung Roms: der Campagna, dem Albaner-, Sabiner- und Latinergebirge, – in Süditalien der Bucht von Neapel. Zu seinen reifsten malerischen Leistungen gehören die Wiedergaben der heimatlichen Neckarlandschaften, des Heidelberger Schlosses und der anderen Denkmäler seiner Vaterstadt. Im Kurpfälzischen Museum ist sein Werk am reichhaltigsten vertreten.

  • Literature

    K. Gravenkamp, E. F., in: Cicerone 13, Nov. 1935.

  • Portraits

    Selbstbildnis (Bleistiftzeichnung), 1823 (Berlin, Nat.gal.), danach Lith. v. F. Hanfstaengl (München, Stadtmus., Maillinger Bilderchronik);
    Kreidezeichnung v. H. Koopmann (Karlsruhe, Staatl. Kunsthalle).

  • Literature

    zum Gesamtartikel: ADB 49;
    K. Lohmeyer, Heidelberger Maler d. Romantik, 1935 (P Bernh. F.': Gem. v. H. Lehmann);
    A. v. Schneider, Bad. Malerei d. 19. Jh., 1935;
    ThB.

  • Author

    Arthur von Schneider
  • Citation

    Schneider, Arthur von, "Fries, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 604 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118703277.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Fries: Ernst F., Landschaftsmaler, geb. zu Heidelberg am 22. Juni 1801, in Carlsruhe am 11. Oct. 1833. Dieser berühmteste Nebenbuhler Rottmann's, mit dem er sich längere Zeit gemeinschaftlich erst bei dessen Vater, dann dem Engländer Wallis für alle Zeit bestimmend bildete, ist unstreitig eines der glänzendsten Talente in der süddeutschen Landschafterschule zu Anfang des Jahrhunderts. Indeß theilt er nur kurze Zeit die historisch stilvolle Richtung seines Studiengenossen, wenn auch durchaus seine Neigung zur Vedute, zur künstlerisch durchgebildeten Wiedergabe bestimmter Lokalitäten, wobei er sich aber bald weit realistisch genauer an die Natur anschließt, als der phantasievolle Rottmann. — Außer dem Unterricht des Wallis genoß er dann noch den des Carlsruher Thiermalers Kuntz und Architekten Moller in Darmstadt, bei dem er sich jenes feine Verständniß der Architekturformen aneignet, das seine späteren Zeichnungen so bewunderungswürdig macht. Er bewies es alsbald in einer Reihe von radirten und lithographirten Ansichten, die er von Heidelberg, der Rhein- und Maingegend, der Schweiz etc. in München publicirte, wo er sich 1821 hinwandte, die Akademie besuchte und sich bald Ruf erwarb. Im J. 1823 ging er dann nach Italien, blieb vier Jahre meist in Rom und Neapel, eine unermeßliche Fülle von mit bewunderungswürdiger Präcision und Geschmack gezeichneten Studien als Frucht davontragend, die in ihrer fast photographischen Genauigkeit in Wiedergabe der Natur den merkwürdigsten Gegensatz zur einfachen und großen Auffassung Rottmann's bilden, dem sie doch in Stilgefühl und Schönheitssinn so unläugbar verwandt sind. — Noch mehr tritt diese Verwandtschaft in den zahlreichen Bildern aus dieser Zeit hervor, die trotz aller Präcision des Details doch seine großartige geschmackvolle Art Zeigen. Nur beschäftigt er sich weit mehr mit der von Rottmann vernachlässigten Baumnatur. — Sein Colorit zeigt dagegen bei aller auffallender Detailwahrheit doch die porzellanartige Glätte und die Schwere der Farbe der deutschen Malerei jener Zeit. — Da er genau das gab, was die Besucher Italiens wünschten, geschmackvolle Veduten, so fand er ungewöhnlichen Beifall und erwarb schnell großen Ruf. Leider sind deßhalb seine Bilder auch in alle Welt zerstreut, nur die neue Pinakothek und die Taxis’sche Galerie in Regensburg zeigen noch deren. Zu den besten gehörte das Haus des Tasso in Sorrent. Hoch angesehen kehrte er 1827 nach München zurück mit seiner unübersehbaren Ausbeute von Studien, die er, überhäuft mit Aufträgen, außerordentlich produktiv, wie er es war, zu einer langen Reihe von Bildern verarbeitete. Nichtsdestoweniger benutzte er sie schon nach ein paar Jahren nicht mehr, sondern warf sich nun auf die ganz realistische Darstellung der ihn umgebenden Natur, bei deren Wiedergabe er die größte Unmittelbarkeit und Genauigkeit, aber freilich auch durchweg den malerischen Blick des Meisters für das Schöne zeigt. — So completer Realist geworden, ist er dies auch in der jedes Helldunkel, ja die eigentliche Stimmung ausschließenden nüchternen Bestimmtheit. München mit Carlsruhe 1831 vertauschend, wo er hauptsächlich Veduten von|Heidelberg mit unglaublicher Schnelligkeit malte, ward er nach zwei Jahren vom Scharlachfieber befallen und schnitt sich in der Raserei des Fiebers eine Pulsader durch.

  • Author

    Pecht.
  • Citation

    Pecht, Friedrich, "Fries, Ernst" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 72-73 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118703277.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA