Lebensdaten
1813 – 1899
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Groß-Lichterfelde bei Berlin
Beruf/Funktion
Chemiker ; Professor der Chemie in Berlin
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116327480 | OGND | VIAF: 47510795
Namensvarianten
  • Rammelsberg, Karl Friedrich
  • Rammelsberg, Carl F.
  • Rammelsberg
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Zitierweise

Rammelsberg, Karl Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116327480.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Kaufm.;
    M N. N.;
    N. N., T d. Christian Gottfried Ehrenberg (1795–1876), Prof. d. Med. an d. Univ. Berlin (s. NDB IV); Schwägerin Helene Ehrenberg (1834–90, Johannes v. Hanstein, 1822–80, Prof. d. Botanik an d. Univ. Bonn, s. NDB VII).

  • Biographie

    Nach einer Lehre als Apotheker studierte R. in Berlin Chemie bei Eilhard Mitscherlich (1794–1863) und Heinrich Rose (1795–1864), außerdem Kristallographie bei Christian Samuel Weiss (1780–1856) und Gustav Rose (1798–1873). Seine Dissertation 1837 behandelte die Verbindungen des Cyans. 1841 wurde R. Privatdozent, 1846 ao., 1874 o. Professor für Chemie an der Univ. Berlin. 1850-83 war er außerdem Lehrer an der Gewerbeakademie, der Vorläuferin der TH Berlin-Charlottenburg. 1883 wurde er Direktor des der Anorganik gewidmeten „Zweiten chem. Laboratoriums“ der Friedrich-Wilhelms-Universität (1891 em.).

    Unter dem Einfluß der mit ihm befreundeten Gebrüder Rose und von deren Lehrer Jöns Jacob Berzelius (dessen „Neues chem. Mineralsystem“ er 1847 übersetzte) wandte sich R. der Mineralchemie zu. Das Studium der chem. wie der physikal. Eigenschaften und der Kristallform von Mineralien betrachtete er als gemeinsame Aufgabe der Chemie und der Mineralogie. Mehr als die Hälfte von R.s über 400 Veröffentlichungen befassen sich mit derartigen Mineraluntersuchungen. Daneben stehen rein anorgan.-chem. Arbeiten, z. B. über Halogen- und Quecksilberverbindungen. Außerdem erforschte R. die Zusammensetzung von Meteoriten und verbesserte diverse quantitativ-analytische Methoden.

    R.s Bedeutung liegt auch auf dem Gebiet des Wissenstransfers und der Lehre. Er übersetzte Fachveröffentlichungen aus dem Italienischen, Französischen und Schwedischen und machte u. a. die franz. Mineralchemie in Deutschland bekannt. In Berlin richtete er das erste preuß. Unterrichtslaboratorium nach dem Vorbild Liebigs ein. Außerdem schrieb er Lehrbücher über Stöchiometrie, über qualitative und quantitative Analyse und über Kristallographie für Chemiker. Sein „Grundriß der unorgan. Chemie“ erlebte mehrere Auflagen (1, 21867, ⁵1881). Wichtiger noch sind sein „Handbuch der Mineralchemie sowie das „Handbuch der krystallograph.-physikal. Chemie“, wobei er sich weiterhin der von Weiss eingeführten, inzwischen teilweise überholten Terminologie bediente. Auch sonst stand R. den theoretischen Fortschritten der Mineralogie bzw. Kristallographie eher zurückhaltend gegenüber.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Wiss. (1855).

  • Werke

    u. a. Hdwb. d. chem. Theils d. Mineral., 1841, 4 Suppl.bde. 1843–49, neue Aufl. als Hdb. d. Mineralchemie, 1860, ²1875, Suppl.bde. 1886, 1895;
    Leitfaden d. qualitativen chem. Analyse, 1847, ⁶1874;
    Hdb. d. krystallograph. Chemie, 1855, Suppl.-bd. 1857, 2. Aufl. u. d. T.: Hdb. d. krystallograph.-physikal. Chemie, 2 Bde., 1881, ²1882.

  • Literatur

    M. Bauer, in: Cbl. f. Mineral. 1, 1900, S. 208 f., 221-33, 319-29, 342-57 (P);
    G. Wyrouboff, in: Bull. de la Soc. français de minéralogie 24, 1901, S. 280-306 (W-Verz.);
    Pogg. II-IV, VII a Suppl.;
    DSB XI;
    Lex. d. Naturwiss.;
    Dt. Apotheker-Biogr.

  • Autor/in

    Hans-Werner Schütt
  • Zitierweise

    Schütt, Hans-Werner, "Rammelsberg, Karl Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 132-133 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116327480.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA