Lebensdaten
1865 – 1942
Geburtsort
New York
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116624248 | OGND | VIAF: 77072562
Namensvarianten
  • Rosenheim, Arthur

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Zitierweise

Rosenheim, Arthur, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116624248.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V William, Bankier;
    M Maria Hallgarten;
    Vt Friedrich Hallgarten (* 1865), Dr. phil., Chemiker.

  • Biographie

    Die Familie übersiedelte 1873 von New York nach Berlin, wo R. 1884 die Reifeprüfung am Wilhelms-Gymnasium bestand. Anschließend studierte er Chemie in Heidelberg und Berlin. 1888 wurde er mit einer bei Carl Friedheim (1858–1909) angefertigten Dissertation (Über Vanadinwolframsäure, Ein Btr. z. Kenntnis d. complexen anorgan. Säure) promoviert. Nach einem Aufenthalt in München kehrte er 1891 nach Berlin zurück, war kurze Zeit Vorlesungsassistent von Karl Friedrich Rammeisberg (1813–99) und gründete im selben Jahr zusammen mit Friedheim das private „Wissenschaftlich-chemische Institut Berlin-Nord“, das die durch Rammelsbergs Emeritierung entstandene Lücke in der anorganisch-chemischen Ausbildung schließen sollte. 1896 habilitierte sich R. an der Univ. Berlin, wurde 1903 zum Professor ernannt und verlor 1933 die Lehrbefugnis. Er blieb in Berlin und starb wahrscheinlich an einem Schlaganfall.

    Nach dem Ausscheiden Friedheims aus dem Privatinstitut übernahm R. 1897 gemeinsam mit Richard Joseph Meyer (1865–1939) die Leitung, an dessen Stelle 1923 Ivan Koppel (* 1867) trat. Die Lehrkräfte des Instituts arbeiteten ohne Besoldung, dennoch mußte R. erhebliche Teile des ererbten Vermögens für die Aufrechterhaltung des Institutsbetriebs aufwenden. Anfangs hauptsächlich für das anorganische Praktikum konzipiert, entwickelte sich das Institut schnell zu einer überregional geachteten Forschungseinrichtung, an der ca. 180 Dissertationen angefertigt wurden, aber auch Forschungsarbeiten an vermieteten Laborplätzen entstanden. R. gehörte seit 1923 als einziger Leiter eines Privatinstituts dem Verband der Laboratoriumsvorstände an, wodurch das Institut rechtlich einem Staatsinstitut gleichgestellt war. 1932 wurde es geschlossen.

    R. verfolgte vielfältige Forschungsvorhaben, bearbeitete meist parallel verschiedene Gegenstände und griff immer wieder ältere Themen erneut auf. Er untersuchte Komplexverbindungen mit Stickstoff-, phosphor-, arsen- und schwefelhaltigen Liganden, darunter Amine, Cyanide, Thiocyanate und Thiosulfate sowie verschiedene Säuren des Phosphors, wobei er auch die P-P-Bindung einiger Phosphorsäuren nachwies. In enger Beziehung dazu stehen Arbeiten über Salze verschiedener Metalle, wobei deren niedrige Wertigkeitsstufen R.s besonderes Interesse erregten sowie die Inneren Komplexverbindungen von Bor und Beryllium. Einige der Ergebnisse bilden den Beginn der Untersuchung von Cluster-Strukturen. Zeitlebens interessierten ihn die Iso- und Heteropolysäuren, die schon Gegenstand seiner Dissertation gewesen waren. Seine letzte Veröffentlichung (1934) gibt eine Übersicht der bis dahin erzielten Ergebnisse. Mehrere Schüler führten die Untersuchung dieser Verbindungsklassen fort. Darüber hinaus erwies sich R. als hervorragender Analytiker. Mit Beiträgen zur anorganisch-chemischen Nomenklatur, zur chemischen Sammelliteratur und mit dem Generalregister der ersten 100 Bände der „Zeitschrift für anorganische Chemie“ (mit Koppel) erwarb er sich auch Verdienste um die Wissensorganisation.

  • Werke

    ca. 130 Veröff. in Fachzss.

  • Literatur

    I. Koppel, 40 J. „Wiss.-chem. Laboratorium Berlin N“, in: Zs. f. angew. Chem. 44, 1931, S. 857 f.;
    Pogg. IV-VII a;
    Rhdb.;
    DSB XI;
    – Eigene Archivstudien.

  • Porträts

    Gem. v. E. Spiro, Abb. in: Zs. f. anorg. u. allg. Chemie 147, 1925.

  • Autor/in

    Michael Engel
  • Zitierweise

    Engel, Michael, "Rosenheim, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 68 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116624248.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA