Lebensdaten
1902 – 1965
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
(Ost-)Berlin
Beruf/Funktion
Buchhändler ; KPD/SED-Funktionär
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 117285501 | OGND | VIAF: 72167213
Namensvarianten
  • Wendt, Erich
  • Wendt, E.

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Zitierweise

Wendt, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117285501.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Richard (* 1869), Fleischer;
    M Elisabeth Rothe (1873–1947);
    1) Lotte (Charlotte) (1903–2002, 2] Walter Ulbricht, 1893–1973, SED-Funktionär, Staatsratsvors. d. DDR, s. NDB 26), aus Rixdorf b. B., Stenotypistin in d. Parteizentrale d. KPD in B., Kontoristin, seit 1925 Mitgl. d. KPD, in Moskau zeitweise Lebensgefährtin v. Herbert Wehner, n. 1933 illegale Arbeit gegen d. NS-Regime, emigrierte über Frankr. in d. Sowjetunion, kehrte 1945 n. Dtld. zurück, Mitgl. d. SED, Lektorin am Inst. f. Zeitgesch. bzw. am Dt. Wirtsch.inst., Mitarb. v. Ulbricht, bis 1972 Leiterin d. Arbeitsgruppe „Walter Ulbricht“ am Inst. f. Marxismus-Leninismus in B. (s. W, L), T d. Albert Kühn (1872–1917), 2) Anastasija Vladimirovna Petrova, 3) Else Oskarovna Binder, 4) Charlotte (1907–99, T d. Julius Treuber (1880–1955), Buchhändler, KPD-Funktionär (s. Dt. Kommunisten).

  • Biographie

    W. besuchte 1908–16 die Volksschule in Eisleben und machte 1916–20 eine Lehre als Schriftsetzer beim Ullstein-Verlag in Berlin. 1919 trat er der Freien Sozialistischen Jugend bei, war seit 1920 Mitglied der Buchdrucker-Gewerkschaft, wurde 1922 Mitglied der KPD und im selben Jahr Mitglied der Bezirksleitung der Kommunistischen Jugend Deutschlands (KJD, seit 1925 Kommunist. Jugendverband Dtld.s, KVJD) für Berlin-Brandenburg. 1923 wurde er kurzzeitig inhaftiert, 1924 leitete er die Wiener Filiale des Verlags der Kommunistischen Jugendinternationale, 1925–27 arbeitete er als delegierter Redakteur der Zeitschrift „Die Jugendinternationale“ in Moskau. 1927 zurückgekehrt nach Deutschland, war er bis 1929 Mitglied des ZK des KJVD und bis 1931 Redaktionsmitglied des KJVD-Organs „Junge Garde“. Einem drohenden Verfahren wegen „literarischen Hochverrats“ durch das Reichsgericht entzog sich W. und übersiedelte 1931 in die Sowjetunion, wo er Mitarbeiter, zeitweilig auch Leiter der dt. Sektion der „Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR“ war. Im Zuge der stalinistischen Säuberungen wurde W. im Aug. 1936 im Moskauer Hotel Lux verhaftet, im Sept. 1936 aus der KPD ausgeschlossen (Wiederaufnahme 1939) und bis 1938 in Saratow (Wolga) inhaftiert. Anschließend Deutschlehrer und Übersetzer in Engels (Wolga), wurde er 1941 nach Sibirien verbannt, wo er als Buchhalter arbeitete. 1943 nach Moskau zurückgekehrt, war er bis 1947 Übersetzer bei „Radio Moskau“. 1947 ging W. nach Deutschland zurück, wurde Mitglied der SED und leitete 1947–54 den „Aufbau-Verlag“. Seine Tätigkeit trug dazu bei, diesen zum führenden schöngeistigen und international anerkannten Verlag der DDR zu entwickeln. Seit 1949 war W. auch Abteilungsleiter „Sowjetpropaganda“ beim DDR-Rundfunk. 1951–53 amtierte er als 1. Bundessekretär des Kulturbundes, dessen Präsidium er 1949–65 angehörte, seit 1958 als Vizepräsident; 1953–57 leitete er die Lenin-Abteilung des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. 1950–58 und erneut seit 1963 gehörte W. der Volkskammer an und war Vorsitzender der Kulturbund-Fraktion. 1957 zum Stellvertreter des Ministers für Kultur berufen, stieg W. ein Jahr später zum Staatssekretär und 1. Stellvertreter des Ministers für Kultur auf. 1963 / 64 leitete W. als Beauftragter der DDR die Verhandlungen mit dem West-Berliner Senat über ein Passierscheinabkommen, wobei er sich auch Anerkennung und Respekt der Gegenseite erwarb. Er starb nach schwerer Krankheit in Ost-Berlin.

  • Auszeichnungen

    |Held d. Arb. (1952);
    VVO in Silber (1956), in Gold (1964);
    Medaille „Kämpfer gegen d. Faschismus“ (1958);
    Banner d. Arb. (1962);
    Johannes-R.-Becher-Medaille in Gold (1962);
    Karl-Marx-Orden.

  • Werke

    |Der Zwickauer Plan u. d. Kulturschaffenden, Referat auf d. Plenarsitzung d. Präsidialrates d. Kulturbundes z. demokrat. Erneuerung Dtld.s am 3. Nov. 1952, 1952;
    Die Aufgaben d. Verlage u. d. Buchhandels im Siebenjahrplan, Rede, 1959.

  • Literatur

    |E. W. z. Gedenken, 1967;
    H.-S. Neumann, Probleme d. Aufarbeitung v. Bibliotheken bed. Persönlichkeiten d. dt. Arb.bewegung in e. wiss. Fachbibl. unter bes. Berücksichtigung d. Sicherung, Pflege u.|Bewahrung d. kulturellen Erbes, dargest. am Bsp. d. Bibl. v. E. W., 1988;
    Hdb. d. Volkskammer d. Dt. Demokrat. Rep., 2. Wahlperiode, 1957;
    Biogr. Hdb. SBZ/ DDR;
    Dt. Kommunisten;
    Wer war wer DDR;
    Qu BA Berlin, Nachlaß E. u. Charlotte W., Kaderakte E. W.

  • Porträts

    |Photogrr. (BA Berlin, Bilddatenbank).

  • Autor/in

    Andreas Herbst
  • Zitierweise

    Herbst, Andreas, "Wendt, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 777-778 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117285501.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA