Erb, Wilhelm
Erb, Wilhelm Heinrich
Mediziner, Neurologe, * 30.11.1840 Winnweiler (Pfalz), † 29.12.1921 Heidelberg. (evangelisch)
- Lebensdaten
- 1840 bis 1921
- Geburtsort
- Winnweiler (Pfalz)
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- Neurologe ; Mediziner
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118911031 | OGND | VIAF: 2616589
- Namensvarianten
-
- Erb, Wilhelm Heinrich
- Erb, Wilhelm
- Erb, Wilhelm Heinrich
- Erb, W.
- Erb, Wilh.
- Erb, Wilhelm H.
- mehr
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Mitglieder der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (HAW) [2003-]
- Mitglieder der Leopoldina [2006-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Behring-Nachlass digital
- Briefwechsel zwischen Eduard Spranger und Käthe Hadlich
- Historische Vorlesungsverzeichnisse der Universität Leipzig
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) : 11
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 5
- Deutsche Digitale Bibliothek : 4
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 36
- HBZ-Verbundkatalog (Open-Data-Ausschnitt des Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen der wissenschaftsgeschichtlichen Sammlung des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte
- Index theologicus - Zeitschrifteninhaltsdienst Theologie (IxTheo) : 2
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
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Genealogie
V Friedrich (1797–1868), Forstmeister, S des Ludw., Prof. der Staatswirtschaft in Heidelberg;
M Sophie Hoffmeister (1803–95), aus pfälzischer Pfarrer- u. Beamtenfamilie;
⚭ 1) Bertha Karol. Hermann († 1873), 2) 1876 Anna, T des →Wilh. Gaß (1813–89), Prof. der Theol. in Heidelberg (s. ADB 49);
1 S aus 1), 2 S aus 2). -
Leben
E. bezog bereits mit 17 Jahren die Universität Heidelberg, der er, von seiner nur 3 Jahre währenden Leipziger Zeit abgesehen, auch als Lehrer sein Leben lang treu geblieben ist. Nach dem Medizinstudium war er als Assistent für pathologische Anatomie sowie weiterhin für innere Medizin tätig (Dr. med. 1864). 1865 habilitiert (1869 außerordentlicher Professor), wandte er sich wie sein Lehrer N. Friedreich fast ausschließlich der Neurologie zu, die damals begann, sich zu einer den anderen medizinischen Fächern gleichrangigen Disziplin zu entwickeln. Seine ersten, überaus gründlichen Untersuchungen darin galten der Elektrotherapie, der er vermittels vieler sinnreicher Experimente sowie durch mehrjährige Betätigung als Elektrotherapeut eine wissenschaftliche Grundlage zu verschaffen suchte: Bemühungen, die zu seinem Leidwesen am Ende aber doch nicht zu dem Erfolge führten, den er erhofft hatte. Weitere sich mit der Wirkung des elektrischen Stromes auf gesunde und erkrankte Nerven beschäftigende pathologisch-anatomische Forschungen führten zu einer Reihe von Entdeckungen, die wie die bei Lähmungen auftretende „Entartungsreaktion“, wie das bei der Tetanie zu beobachtende „Erbsche Phänomen“, wie der zwei Finger breit oberhalb des Schlüsselbeins im Plexus brachialis gelegene „Erbsche Punkt“ und wie das mit C. Westphal gemeinsam entdeckte und für die Tabes dorsalis charakteristische „ErbWestphalsche Syndrom“ für die weitere Entwicklung der Nervenheilkunde bahnbrechend geworden sind. Von 1879 an wandte sich E. in zunehmendem Maße der Tabes dorsalis zu, deren Zusammenhang mit der Syphilis von ihm zum ersten Male behauptet wurde, 14 Jahre bevor diese Vermutung ihre Bestätigung fand. Wichtige Arbeiten über die progressive Muskelatrophie und über die Thomsensche Krankheit schlossen sich an, denen schließlich solche über die akute und chronische Kinderlähmung, über das intermittierende Hinken und einige Arbeiten über Hirntumoren folgten. E. folgte 1880 einem Rufe als ordentlicher Professor für spezielle Pathologie und Therapie nach Leipzig, kehrte aber schon 1883 in gleicher Eigenschaft als Direktor der Medizinischen Klinik in sein geliebtes Heidelberg zurück, wo er noch 24 Jahre bis zu seiner 1917 auf seinen Wunsch erfolgten Emeritierung mit großem Erfolge als Lehrer, Arzt und Forscher tätig war. Sein Name lebt in der auch heute noch für besondere Leistungen in der Nervenheilkunde verliehenen „Erb-Gedenkmünze“ fort. – WGR.
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Werke
Weitere W u. a. Zur Entwicklungsgesch. d. roten Blutkörperchen, Habil.schr. Heidelberg 1865; Hdb. d. Krankheiten d. peripheren cerebrospinalen Nerven, 1874, 21878;
Krankheiten d. Rückenmarks, = H. v. Ziemssen, Hdb. d. speciellen Pathol. u. Therapie XI, 2, 1876/77, XII, 2, 1, 1874, 21878;
Hdb. d. Elektrotherapie, 1882, 21886; Ges. Abhh., 2 Bde., 1910 (W). -
Literatur
A. Hoche, in: Archiv f. Psychiatrie 64, 1921, S. 509-12; Meyer, in: Berliner klin. Wschr. 58, 1921, S. 1399;
V. v. Weizsäcker, in: Dt. med. Wschr. 47, 1921, S. 1595;
A. v. Strümpell, in: Med. Klinik 17, 1921, S. 1468;
A. Torkildsen u. T. Erickson, in: Neurological biographies and addresses, hrsg. v. W. Penfield, London u. Oxford 1936, S. 115-19;
H. R. Viets, in: The founders of neurology, hrsg. v. W. Haymaker, Springfield/Ill. 1953, S. 279-82 (P);
M. Nonne, in: Große Nervenärzte, hrsg. v. K. Kolle, 1956, S. 68-80 (W, P); Fischer (W, P). -
Portraits
Gem. u. Bronzestatue (Heidelberg, Med. Univ.-klinik).
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Autor/in
Wilhelm Katner -
Empfohlene Zitierweise
Katner, Wilhelm, "Erb, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 562 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118911031.html#ndbcontent