Lebensdaten
1858 – 1944
Geburtsort
Straßburg (Elsaß)
Sterbeort
Andlau (Elsaß)
Beruf/Funktion
Organist ; Komponist ; Musikpädagoge
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 12435808X | OGND | VIAF: 196023
Namensvarianten
  • Erb, Marie-Joseph
  • Erb, Josef Maria
  • Erb, M. J.
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Erb, Marie-Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12435808X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus altem Elsässer Geschl., das seit 1789 Organisten u. Schulleiter in Straßburg stellte;
    V Marie Jos. Georges (1815–86), Dir. der Schule St. Jean u. Organist v. St. Jean in Straßburg, S des Lehrers Joh. Gg. in Eckbolsheim;
    M Marie Carol. (1617-81), T des Jean Adam Herrmann;
    1) 1887 Marie Cécile (1862–1923), Pianistin u. Organistin, T des Prof. Jos. Adam in Schlettstadt, 2) 1925 Juliette Fey (* 1899);
    1 S, 1 T aus 1).

  • Biographie

    Nach der Ausbildung in Paris bei E. Gigout zog es E. trotz lockender Angebote in die Heimat zurück, die er dann kaum mehr verließ. 1883 wurde er Organist an Sankt Georg in Schlettstadt, wo er mit Abbé Ch. Hamm die „Association Sainte Cécile“ ins Leben rief. Liszt, in dessen Weimarer Haus er einige Wochen des Sommers 1884 verbrachte, bestärkte ihn im kompositorischen Ehrgeiz. Seit 1890 war er als Organist, Pädagoge und Komponist in Straßburg tätig. Nach zwei vergeblichen Versuchen, am Konservatorium Fuß zu fassen, berief ihn 1910 der neue Direktor H. Pfitzner dorthin als Lehrer für Komposition und Orgel; bald trat das Lehramt für Klavier hinzu. 1937 beendete er seine sehr erfolgreiche Lehrtätigkeit und widmete sich ausschließlich der Komposition. – E., Meister der Satztechnik und ein musikantisches Temperament, pflegte alle musikalischen Gattungen. Seine von den französischen Impressionisten harmonisch und rhythmisch bereicherte Ausdrucksskala spannt sich vom gemütvollen Humor der Lieder und Chöre auf Texte elsässischer Mundart bis zur Mystik der Kirchenmusik und zum grüblerischen Subjektivismus der Altersschöpfungen. Die Bedeutung E.s, einer lauteren und ausgeglichenen, im Innersten romantischen Natur, liegt in seiner Orgelmusik und vor allem in der Verwendung des elsässischen folkloristischen Moments in Tondichtungen und Liedern, mit denen er nachhaltig ins Volk gedrungen ist. – 1911 Professor; Kreuz der Ehrenlegion.

  • Werke

    u. a. f. Klavier zu 2 u. 4 Händen üb. 40 Opera, darunter: Images et Légendes d'Alsace op. 12,|Danses et Pastorales Alsaciennes op. 19, Quatre Feuillets d'Album op. 20, En Alsace, 1919, Printemps d'Alsace, 1922; Orgel: 3 Sonaten op. 70,82 u. (ohne Opuszahl) 1927, Suite Liturgique op. 83, Suite op. 90, 20 kurze Stücke üb. gregorian. Themen op. 74, Postludien op. 75, Meditation f. Orgel u. Cello op. 88; Kammermusik; Orchesterwerke, darunter:
    Images d'Alsace, 1920;
    üb. 100 Lieder nach franz., hochdt. u. elsäss. Texten;
    Chormusik, darunter Elsäss. Volkslieder f. gem. Chor op. 69, Kinder-, Frauen- u. Männerchöre;
    Bühnenwerke: 7 Opern, davon 1 komische; Kirchenmusik: 16 Messen, Tedeum, 20 Offertorien, Motetten, Kantaten.

  • Literatur

    M.-J. E., sa vie et son Œuvre, Straßburg 1948 (mit Btrr. u. a. v. A. Schweitzer, vollst. W-Verz., P);
    J. Feschotte, in: MGG III, Sp. 1464 f. (W, L, P).

  • Autor/in

    Wilhelm Zentner
  • Zitierweise

    Zentner, Wilhelm, "Erb, Marie-Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 561-562 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12435808X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA