Lebensdaten
1866 – 1939
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Mathematiker ; Mathematikhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117636789 | OGND | VIAF: 111620876
Namensvarianten
  • Tropfke, Johannes Franz Josef
  • Tropfke, Johannes
  • Tropfke, Johannes Franz Josef
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Zitierweise

Tropfke, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117636789.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus schles. Fam., d. um 1720 n. B. einwanderte;
    V Franz (1835–1904), Tischlermeister in B., S d. Franz Joseph u. d. Auguste Luise Wilhelmine Martin;
    M Antonie Wichmann (1847–1902);
    B Friedrich (1869–1926, Elisabeth Anna Johanna Schlüssler, 1877–1945);
    Berlin 1893 Frida Thyssen ( n. 1939);
    1 S Erich (g 1916), Student an d. TH Charlottenburg, 1 T Elisabeth (1897–1975, Hermann Habeck, 1887–1943);
    E Hans-Hermann Habeck-T. (1925–2011), Dipl.-Ing., Prof. f. Siedlungswasserwirtsch., Müll- u. Abfalltechnik in Wuppertal, Vf. v. „Abwasserbiologie“, 1980, ²1992 (mit Lieselotte Habeck-T.) (s. Wi. 1989; Kürschner, Gel.Kal. 2001).

  • Biographie

    Nach der Reifeprüfung 1884 am Friedrichs-Gymnasium in Berlin studierte T. an der dortigen Universität Mathematik und Naturwissenschaften. 1889 erwarb er die Lehrbefähigung für Mathematik, Physik und Philosophische Propädeutik (obere Klassen) sowie Botanik, Zoologie, Latein und Griechisch (mittlere Klassen). Im selben Jahr wurde T. bei Lazarus Fuchs (1833–1902) an der Univ. Halle mit der Dissertation „Zur Darstellung des elliptischen Integrales erster Gattung“ zum Dr. phil. promoviert. Nach Hilfslehrertätigkeiten 1890–94 am Sophien- und am Friedrichs-Gymnasium in Berlin wirkte er seit 1894 als Oberlehrer am Friedrichs-Realgymnasium und Dorotheenstädtischen Realgymnasium. 1907 wurde ihm der Professorentitel verliehen. Seit 1913 war er Direktor, seit 1920 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1932 Oberstudiendirektor der Kirschner-Oberrealschule. 1907–20 gehörte er als Vertreter der DVP der Berliner Stadtverordnetenversammlung an.

    Angeregt durch Hermann Hankels (1839–73) Buch „Zur Geschichte der Mathematik im Altertum und Mittelalter“ (1874) befaßte sich T. mit der Mathematikgeschichte und erkannte, daß der Mathematikunterricht anregender|wird, wenn die Geschichte der Teildisziplinen sowie die Entstehung und Entwicklung der mathematischen Fachsprache berücksichtigt werden. T.s Lebensleistung besteht darin, das hierfür grundlegende Werk geschaffen zu haben. Ausgehend von einer Programmschrift „Erstmaliges Auftreten der einzelnen Bestandtheile unserer Schulmathematik“ (1899) veröffentlichte er 1902/03 die erste Auflage seiner „Geschichte der Elementar-Mathematik in systematischer Darstellung“ (2 Bde.). Anders als in den bis dahin üblichen Geschichten der Mathematik ist dieses Werk nicht chronologisch, sondern nach Teilgebieten geordnet und informiert nach Art eines Lexikons über die Geschichte der einzelnen Sachverhalte und Sätze. Da das Werk weitgehend auf Sekundärliteratur basierte, bereitete T. eine neue Auflage vor, die auf dem Studium der Quellen beruhte. Mit Unterstützung des Mathematikers Gustaf Eneström (1852–1923), des Wissenschaftshistorikers Julius Ruska (1867–1949) und v. a. des Mathematikhistorikers Heinrich Wieleitner (1874–1931), erschien 1921–24 die 2. Auflage der „Geschichte der Elementar-Mathematik in systematischer Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der Fachwörter“ in sieben Bänden (1. Rechnen; 2. Allg. Arithmetik; 3. Proportionen, Gleichungen; 4. Ebene Geometrie; 5. Ebene Trigonometrie, Sphärik u. sphär. Trigonometrie; 6. Analysis, analyt. Geometrie, 7. Stereometrie, Verzeichnisse). Aufgrund neuerer Forschungen nahm T. eine 3. Auflage in Angriff, von der die drei ersten der geplanten sieben Bände zu seinen Lebzeiten erschienen (1930, 1933, 1937). Der Münchner Mathematikhistoriker Kurt Vogel (1888–1985) stellte den 4. Band fertig (1940) und war gemeinsam mit Karin Reich (* 1941) und Helmuth Gericke (1909–2007) für eine 4. Auflage der ersten drei Bände 1980 verantwortlich. T.s Vorarbeiten zu den weiteren Bänden gingen 1945 verloren. Bis heute ist T.s „Geschichte der Elementarmathematik“ die einzige umfassende systematische Darstellung dieses Gebiets.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Ac. Internat. d’-Hist. des Sciences (korr. 1929, 1938);
    Ackermann-Teubner-Preis f. Förderung d. math. Wiss. (1930);
    Leibniz-Medaille d. Preuß. Ak. d. Wiss. (1939).

  • Literatur

    L W. Lorey, J. T. 70 J., in: Unterr.bll. f. Math. u. Naturwiss. 42, 1936, S. 300;
    W. J. Bruns, in: Scripta Mathematica 7, 1940, S. 261 f.;
    J. E. Hofmann, in: Dt. Math. 6, 1941, S. 114–18 (W-Verz., P);
    K. Vogel, in: Archives Internat. d’-Hist. des Sciences 6, 1953, S. 86–88 (W-Verz.);
    Pogg. IV, VI-VII a;
    Complete DSB; - Qu Personalakte, Landesarchiv Berlin (P).

  • Porträts

    P Photogr., 1924 (Landesarchiv Berlin); Ölgem. v. F. Schlüter, 1932 (Privatbes.).

  • Autor/in

    Menso Folkerts
  • Zitierweise

    Folkerts, Menso, "Tropfke, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 450-451 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117636789.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA