Tödt, Fritz
- Lebensdaten
- 1897 – 1984
- Geburtsort
- Hohenwestedt (Holstein)
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Zuckertechnologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 105228052 | OGND | VIAF: 25056433
- Namensvarianten
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- Tödt, Friedrich
- Tödt, Friedrich Johannes Peter
- Tödt, Fritz
- Tödt, Friedrich
- Tödt, Friedrich Johannes Peter
- Tödt, Fritz
- Tedt, F.
- Todt, F.
- Tödt, Friedrich Johannes Pether
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Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V →Peter (1863–1922), aus Hohenaspe b. Steinburg (Holstein), Hauptpastor in H., S| d. Peter| u. d. Anna Lahann;
M Thekla (1864–1943), T d. →Johannes Ziese (1820–1907, ⚭ 2] Elisabeth v. Rumohr, 1826–1918), Propst in Schleswig (s. C. F. Bricka, Dansk biografisk lexikon, 1887–1905), u. d. Friederike Wittrock (1824–64);
Gr-Om →Alexander Ziese (1812–58), Maschinenbauing. in Moskau;
– ⚭ Berlin 1938 →Charlotte (bis 1935 Emma Martha Pohl) (1908–97), aus Bad Elster, Opernsängerin in Sondershausen (s. L), außerehel. T d. →Max Benedict Strohbach (1863–1949), Bürgerschullehrer in Plauen, u. d. Ida Pohl (1874–1971), aus Glogau;
1 S →Fritz-Peter (* 1945, ⚭ →Helga Böllert, * 1946, Dr. med., Fachärztin f. öff. Gesundheitswesen, Amtsärztin in Hameln, Autorin, Vf. v. „Charlotte Strohbach, Ein Lebensweg im 20. Jh., 2008“, „Die Krupps des Ostens, Schichau u. seine Erben, Eine Industriedynastie an der Ostsee“, 2012, „Okondura, Von Ostpreußen n. Südwestafrika“, 2013), Dr. med., Facharzt f. Anästhesie u. Intensivmed., Chefarzt am Bathildis-Krankenhaus in Bad Pyrmont, 1 T →Gisela (* 1942, ⚭ →Herbert Imig, * 1939, Dr. med., Facharzt f. Chirurgie u. Angiol., Chefarzt am Krankenhaus Hamburg-Harburg, Prof.), Kunsterzieherin, Gymn.lehrerin;
Vt →Carl Ziese (1848–1917), Ing., Schiffbauer, Schiffmaschinenbauer, 1901 Alleininh. d. Schichauwerke in Danzig u. Elbing, Dr.-Ing. E. h., GKR (s. Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 20, 1919, S. 178–83; DBJ II, S. 202–06 u. Tl.), →Rudolf Ziese (1850–1933), Ing., Vertr. d. Schichauwerke in Rußland; Schwager →Johannes (Hans) (1897–1958), Maschinenbauing. in Bad Elster. -
Biographie
T. besuchte 1911–14 das Gymnasium von Neumünster. Nach dem Abitur 1914 nahm er als Offizier am 1. Weltkrieg teil. 1919–22 studierte T. Chemie an der TH Charlottenburg. Anschließend arbeitete er 1923/24 als Assistent unter →Otto Hahn (1879–1968) und →Lise Meitner (1878–1968) am Berliner KWI für Chemie. 1924 wurde er mit der Arbeit „Der Schwefelsäureverbrauch im Bleiakkumulator“ an der TH Charlottenburg zum Dr.-Ing. promoviert. Danach leitete er bis 1940 die elektrochemische Abteilung des Berliner Instituts für Zuckerindustrie. Seit 1932 gehörte er der Internationalen Kommission für einheitliche Methoden in der Zuckerindustrie (ICUMSA) an und war mehrere Jahre deren Schatzmeister und Sekretär. 1936 leitete er die dt. Delegation bei der ICUMSA in London. Bereits 1932 wurde er Privatdozent, seit 1943 hatte T. als ao. Professor Lehraufträge an der TH Berlin inne (1948–55 Lehrauftrag für Korrosion der Metalle und 1962–70 für spezielle Untersuchungen in der Zuckerindustrie). 1944/45 war T. Gruppenleiter in der Reichsstelle für Hochfrequenztechnik, dann Abteilungsleiter am KWI für Physikalische Chemie und 1951–62 Fachgruppenleiter an der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM). T. arbeitete in dieser Zeit an elektrochemischen Materialprüfverfahren, insbesondere zur Korrosion.
Für die Zuckerindustrie entwickelte er mit dem Aschenschnellbestimmer ein wichtiges Kontrollgerät. Mit der kolorimetrischen pHMessung führte er ein Verfahren zur Bestimmung des optimalen Punktes bei der 1. Carbonatation ein, einer Verfahrensstufe bei der Zuckergewinnung. Weiterhin hatte T. entscheidenden Anteil an der Entwicklung der Berliner Institutsmethode zur Invertzuckerbestimmung, die sich durch einen erheblich niedrigeren pH-Wert auszeichnet, wodurch die notwendige Saccharosekorrektur deutlich reduziert werden konnte.
T.s wissenschaftliche Tätigkeit umfaßte neben der Zuckertechnologie die Arbeitsgebiete Elektrochemie, Metallkorrosion sowie physikalische Meß- und Kontrolltechnik. Er beschäftigte sich auch mit ökologischen Fragen und alternativen Krebstherapien. Auf seinen Namen sind 28 Patente angemeldet. Unter seinen wissenschaftlichen Publikationen ist das von ihm herausgegebene Fachbuch „Korrosion und Korrosionsschutz“ (1951, ²1961) hervorzuheben, das in der Fachwelt als „der Tödt“ bekannt war.
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Auszeichnungen
A BVK 1. Kl. (1977).
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Werke
W Die Ionenwirkungen in Zuckerlösungen u. Lösungsgemischen, 1932;
Einfache Unterss. v. Boden u. Wasser mit Ausblicken auf d. Boden- u. Gewässerkde., 1941;
Messung u. Verhütung d. Metallkorrosion, 1941, ²1958 u. d. T. Metallkorrosion;
Betriebskontrolle u. Messwesen in d. Rübenzuckerind. unter bes. Berücksichtigung physikal.-chem. Methoden, 1942, ²1949;
Korrosion u. Korrosionsschutz, 1955, ²1961 (Hg.);
Elektrochem. Sauerstoffmessungen, 1958;
– Patente: Einrichtung z. Bestimmung d. Gehalts v. Ganz- u. Halbfabrikaten an lösl. Salzen auf elektr. Wege, DE451242 (C), 1927;
Verfahren z. elektrochem. Messung d. im Wasser gelösten Sauerstoffs, DE663080 (C), 1938;
Einrichtung z. photoelektr. Farbmessung in Lösungen, DE747709 (C), 1944;
DE926208 (C), DE937259 (C), DE936116 (C), 1955;
DE944034 (C), DE949981 (C), 1956;
DE1012764 (B), 1957;
Gerät z. Bestimmung d. Konzentration elektrochem. oyxdierbarer oder reduzierbarer Bestandteile in Gasgemischen, DE1090004 (B), 1960;
DE1815595 (U), 1960;
Verfahren z. elektrochem. Messung v. freiem Hämoglobin im Blut, DE1673147 (A1), 1971. -
Literatur
L Zt. Zuckerind. 109, 1984, S. 660;
The Hist. of ICUMSA, The First 100 Years 1897–1997, hg. v. R. W. Plews, 1997 (P);
Pogg. VI;
Kürschner, Gel.Kal. 1950;
Wi. 1955;
– Qu Archiv d. MPG, d. TU Berlin u. d. Sächs. Ak. d. Wiss. zu Leipzig;
– zu Charlotte Strohbach: Helga Tödt, C. S., Ein Lebensweg im 20. Jh., 2008. -
Porträts
P Archiv d. TU Berlin (vorm. TU Charlottenburg).
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Autor/in
Dirk Schaal -
Zitierweise
Schaal, Dirk, "Tödt, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 319-320 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd105228052.html#ndbcontent