Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Patrizierfamilie im Wallis
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 123509181 | OGND | VIAF: 3381674
Namensvarianten
  • Stockalper vom Thurm
  • Stockalper de la Tour
  • Stockalper
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Zitierweise

Stockalper, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123509181.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Nach unbewiesener Überlieferung stammen die S. aus Mailand und hätten Olteri geheißen. Name und Wappen (3 Stöcke) leiten sich her von der Stockalpe an der Straße zum Simplon im Freigericht Ganter, wo sie seit 1366 erscheinen und mit Johann (1463), Kaspar (1529/38), Johann (1537/38), Anton (1568), Adrian (1574), Peter (1578), Crispin (1582), Jakob (1586) und Kaspar (1598) ab 1600 21mal den Meier stellten. 14 der S. waren Kastläne des Freigerichts Eggen im oberen Simplontal. Seit dem 15. Jh. erscheinen die S. in Brig und besetzten 32mal das Amt des Kastlans des Zenden Brig. Peter ( 1563) war 1546–47 und 1551–53 Landeshauptmann des Wallis, ebenso 1819–23 Kaspar Eugen (1750–1826, Reichsfrhr. 1810). Im Zenden Brig waren die S. dreimal Bannerherren. Im 19. Jh. besetzten sie Stellen als Präfekten, Gerichtspräsidenten und Tagsatzungsabgeordnete, im Unterwallis waren sie achtmal Landvögte. Kaspar Eugen und Wilhelm (1785–1855) waren Walliser Staatsräte. Kaspar (1609–91, s. 1)) war als Unternehmer im Wallis überaus erfolgreich.

    Sieben Mitglieder der S. wandten sich dem geistlichen Stand zu, u. a. die beiden Stadtpfarrer und Domherren von Sitten Eugen (1809–85) und Franz (1814–89), verschiedene S. standen in auswärtigen Diensten. Den Beginn machte Peter, Condottiere im Dienste Frankreichs, 1525 Hauptmann bei Pavia. Crispin (1530–89) war Hauptmann, Michael ( 1640) Fähnrich in franz. Diensten, Johann ( 1622) und Anton ( 1627) Hauptleute im Piemont. Kaspar Jodok II. (1713–95) war Oberst. In neapolitan. Diensten war Kaspar Emanuel (1777–1850, sard. Gf. 1836) Hauptmann, Eugen (1783–1852) Feldmarschall und Gouverneur, fünf seiner Söhne waren Offiziere in Neapel. Eugen verlegte nach seiner Heirat mit Henriette de Quartery 1815 seinen Wohnsitz nach St-Maurice. Von ihm stammt die St-Mauricer-Linie der St. ab. Ernest v. S. (1838–1919, s. 2) war als Ingenieur in Frankreich, Spanien, bei der Rhonekorrektion, dem Bau des Gotthardtunnels und der Visp-Zermatt-Bahn tätig.

    Verschiedene Familienglieder erhielten Titel und Auszeichnungen vom Papst, von Ks. Ferdinand III., Hzg. Karl von Savoyen, Napoleon I. und Kg. Albert von Sardinien. Mit Dr. iur. Kaspar (1900–75) in Brig und Dr. med. Adrian (1888–1978) in Luzern erloschen die S. im Mannesstamm.

  • Literatur

    J.-B. Bertrand, Gaspar S. de la Tour, in: Annales valaisannes 1930, S. 1–48;
    H. Rossi, Kaspar Eugen S. v. T., 1992;
    R. Gnevkow, Ein unbek. Augsburger Goldschmied u. seine Werke in d. Schweiz, 1958;
    ders., Die Ahnfrau d. S. vom Turm, in: Bll. aus d. Walliser Gesch., 1942, S. 267–81;
    L. Carlen, Kirchengeschichtliches im S.archiv, 1963;
    ders., Die jur. Bücher aus e. Walliser Fam.bibl. d. 17./18. Jh., in: Zs. f. Schweizer. KGesch., 1960, S. 303–11;
    ders., Die Fam. v. S. u. d. Fremden Dienste, in: Gente ferocissima, 1997, S. 149–63;
    R. Felber, Adrian v. S., 1981;
    G. Imboden, K. J. v. S. 1609–1691, sein Umfeld u. sein Schloss, 1991;
    ders., Tageb. d. Alpfahrten d. Kaspar Jodok II. v. S., in: Bll. aus d. Walliser Gesch., 1993, S. 59–71;
    Das S.schloss in Brig, 2005;
    H. T. Graf, Die S.-Bibl. in Brig, 1996;
    L. Carlen, Das S.schloss in Brig, 2003;
    HLS.

  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Carlen, Louis; Rieder, Markus, "Stockalper" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 369-371 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123509181.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA